quaranta

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No time to be worried about what we wanna do

 Just take care of me, I'll let you take the lead

Die Fahrt war still. Aber nach heute in der Früh gab es nichts mehr zu besprechen. Vielleicht doch, aber nicht jetzt, nicht jetzt, wo wir sowieso so viel Zeit vergeudet haben. Ich fühlte mich schuldig, dieses Gefühl ist mir aber nicht fremd, mein ganzes Leben lang fühlte ich mich so, so als würde man mein letzten Atemzug von mir rauben. Von mir nehmen und mich ins kalte Meer schmeißen. 

Nach vier Stunden Autofahrt, waren wir endlich im Ortsgebiet Pharump, genau vor der Ortstafel, angekommen. Ich war so aufgeregt aber gleichzeitig hatte ich so verdammt Angst, Angst, dass ich Ricardo nicht finde, Angst, dass ich ihn verloren haben. Das schlimmste Gefühl auf der Welt ist wohlmöglich, verlieren ohne sich zu verabschieden, verlieren ohne genug zu haben. 

Und als wir die 286 Schritte zum Bunker gingen, zitterten meine Hände so sehr, dass ich sie in die Jackentasche steckte. Ich möchte nur eine letzte Chance, eine Chance meinen Fehler rückgängig zu machen. Ich wollte nur noch für dieses eine Mal, dass die Realität mir ins Gesicht lächelt, mich umarmt anstatt mich kalt zu lassen. 

Jetzt stehen wir hier, Fernando hinter mir, mit einer Waffe in seiner Hand, beobachtet er immer wieder die ganze Gegend. Ich gebe 18092018 ein und das grüne Licht signalisiert mir, dass die Tür geöffnet ist. Ich schiebe die ganzen Blätter vom Boden und die Tür kommt zum Vorschein. 

"Interessanter Code, gibt es eine Geschichte dazu", will Fernando wissen. 

"Ricardos Geburtstag", gebe ich schnell von mir und bevor ich seine Reaktion erleben kann schwinge ich mich runter und gehe die Leiter mit schnellen Schritten runter. Fernandos langen Beine sind geschickt und er ist schnell neben mir, seine Blicke treffen nicht meine, er starrt die Gegend an. Wie ein Wolf der sich in Gefahr befindet. 

Ich sehe sofort das Tastenhandy und nehme es in die Hand und schließ meine Augen für einen Moment, ich spüre Fernandos Hand auf meiner Schulter. 

Bitte, bitte, bitte, bitte 

Ich öffne meine Augen und entsperre das Handy. Jedoch zittern meine Hände zu sehr, dass das Handy bald sicher auf den Boden fallen würde. 

Ich bin sehr dankbar, dass Fernando es mir abnimmt und wir beide starren nun das Gerät an. Sein Daumen sucht das Wort Nachrichten bis er es findet. Er drückt drauf und mein Herz klopf so sehr, dass ich mein Herzschlag deutlich hören kann, kann es Fernando auch hören? Mein Herzschlag konsumiert mich wie die Wolken den klaren Himmel und ich habe angst gleich an einem Herzinfarkt zu sterben. Ich drücke meine rechte Hand flach auf meine Brust und lehne mich einwenig an Fernandos Brust. 

Und als ich das Wort eine neue Nachricht lesen, möchte ich am liebsten weinen, ich atme erleichtert aus und fühle mich schwindelig, ich halte mit der einen Hand die Tischkante, angst gleich umzukippen. 

Fernando drückt drauf, und die Nachricht, auf die ich so sehr gehofft habe, wegen dem ich alles liegen lassen habe, was mich umgebracht hat, ist da, sie ist da!!! 

Old Hwy 58, BANYAN ST, Balsa Ave PlanR !!!!

"Los, los los!", ich gehe mit schnellen Schritten die Treppen rauf. 

"Alaia warte!"

Ich bleibe mitten auf der Leiter stehen und schaue ihn fragend an. Wir müssen los! Wir haben keine Zeit, wir haben schon viel zu lange gebraucht es ist schon neun Uhr und wer weiß wie lange wir bis dorthin brauchen!!! 

His QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt