Kapitel 23

357 13 0
                                    

Wir saßen eine ganze Zeit lang nur nebeneinander und haben den Ausblick genossen. Mein Kopf ruhte dabei die ganze Zeit auf seiner Schulter. Ich glaube keiner von uns weiß wie es jetzt zwischen uns ist wenn wir wieder in der Schule sind. Ob wir Freunde sind oder ob wir uns ignorieren, was ich ziemlich dämlich fände nach dem Gespräch jetzt. Doch keiner von uns wollte diesen Moment mit der Frage zerstören. Es war so friedlich hier oben über den Dächern der Welt.

Als mein Blick auf meinen Arm fiel, kam mir gleich wieder eine Frage in den Kopf die ich Jason unbedingt stellen muss, auch wenn ich damit diesen Moment kaputt mache, weil sie mir sonst die ganze Zeit durch den Kopf geht.
"Jason?" Auch wenn ich ihn was fragen will lasse ich meinen Kopf auf seiner Schulter weiterhin ruhen. "Hm?" Jason schien auch nicht begeistert davon das diese Ruhe gestört wird. "Du meintest doch du Interessierst dich für Tattoos, oder?" Ich merke wie sein Blick zu mir schweift und er versucht zu analysieren auf was ich hinaus möchte. "Ja und das meinte ich auch so." Langsam nahm ich meinen Kopf von seiner Schulter und richtete mich auf um ihn anzuschauen. "Dann hast du ja bestimmt auch welche. Und weil du mein Rosen Tattoo gesehen hast und ich dir die Bedeutung dahinter erzählt habe, fände ich es nur fair wenn ich auch eines von deinen zu sehen bekomme und die Bedeutung höre." Gab ich jetzt grinsend von mir. Es interessiert mich wirklich, da Jason in meinen Augen genauso wenig den Anschein macht sich ein Tattoo ohne Bedeutung stechen zu lassen wie ich. "Und was wenn ich das nicht will?" Auf seinem Gesicht bildete sich ein freches Grinsen. Das Provozieren liegt wohl in seiner Natur. Doch wer mit drei Älteren Brüdern aufgewachsen ist, weiß wie der Hase läuft und wie man jemanden dazu bringt das zu machen was man will. Nach langer Übung und viel viel Jahren Zeit besitze ich den Hundeblick so gut wie fast keiner. Ich schaue Jason mit dem besten Hundeblick an den ich habe. "Och nö. Du nicht auch noch. Emily hat auch immer diesen Blick wenn sie etwas haben will. Komm schon...Hör auf damit." Jetzt hab ich ihn gleich an den Punkt wo ich ihn haben will. Ich darf nur jetzt nicht Einknicken. "Das zieht bei mir nicht. Du kannst dich auf den Kopf stellen aber ich werde nicht Einknicken."

Ich weiß nicht wie lange wir uns gegenüber saßen und uns anstarrten. "Du gibst nicht auf oder?" Ohne mein Blick von ihm zu lösen schüttelte ich langsam den Kopf. "Na schön. Du hast gewonnen. Ich zeig dir das Tattoo welches mir am wichtigsten ist, auch wenn du mir die Bedeutung dahinter nicht glauben wirst." Auch wenn ich ihm die Bedeutung dahinter nicht glauben werde? Was soll das jetzt schon wieder bedeuten?
Meine Gedanken wurden durch eine Bewegung unterbrochen. Jason zog sich seine Jacke aus. Auch wenn ich es nicht möchte, schweift mein Blick über seine Oberarme. Der Ärmel seines T-shirts spannt etwas an seiner leicht gebräunten Haut. "Mach dir keine falschen Hoffnungen. Das Shirt lasse ich an." Als ich in Jasons Gesicht schaute konnte ich sein freches Grinsen schon sehen. "Ich bin nie davon ausgegangen das du das Shirt ausziehst. Und ganz Ehrlich keiner will deine kleinen Speckröllchen sehen." Das Lächeln auf seinem Gesicht gefriert und in seinen Augen keimt etwas auf was ich nicht genau deuten kann. "Hast du gerade wirklich gesagt das ich Speckröllchen habe? Wenn es eins gibt was ich nicht habe, sind das Speckröllchen. Das kann ich mir als Quaterback garnicht erlauben. Wenn du möchtest kann ich es dir gerne beweisen du musst es nur sagen." Das Grinsen wird schon wieder breiter. Aber nur über meine Leiche würde ich das sagen. "Träum weiter das zieht bei mir nicht. Na los, genug abgelenkt. Zeig mir jetzt das berühmte Tattoo welches ich dir nicht glauben werde." Anders als erwartet zieht er nicht das Shirt hoch sondern lediglich den Ärmel, so das ich den Spruch auf seinem Oberarm lesen kann.

"We stopped checking for Monsters
under our when we realised they
were inside us."
~The Joker

Wir haben aufgehört unter unseren Betten nach Monster zu suchen, als wir realisiert haben das sie in uns sind? Auf was will er sich wohl damit beziehen? Ich meine er hat ja recht damit aber nicht jeder lässt sich einfach mal ein Zitat vom Joker stechen.

Wie Automatisch fahre ich mit meinen Fingern den Schriftzug nach. "Ich habe es mir kurz nach deinem Selbstmordversuch stechen lassen. Ich wollte mich einfach daran erinnern, was für ein Monster ich bin. Ich wollte das ich daran erinnert werde zu was ich in der Lage bin und mich in Zukunft zu stoppen. Auch wenn ich die Sache mit dir nicht rückgängig machen kann, will ich einfach das ich so was nicht nochmal jemanden antue. Also Grob zusammengefasst, du bist der Grund für dieses Tattoo." Mir bleibt der Atem weg. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Gedankenverloren Strich ich noch eine Weile über das Tattoo und ging im Kopf immer wieder seine Worte durch. Er hat es sich stechen lassen um nie wieder einen Menschen so zu verletzen wie er mich verletzt hat. Es zeigt das er es wirklich bereut was passiert ist und sich auch dafür hasst. "Es ist wunderschön. Aber ich glaube das du kein Tattoo dafür brauchst dich daran zu erinnern was passiert ist. Du hast aus deinen Fehlern gelernt und wirst so was nie wieder tun. Du hast dich geändert. Und nur das zählt. Wer weiß alles von der Bedeutung?" Ich sollte meine Hand von seinem Arm nehmen aber ich kann nicht. Er ist wie ein Magnet der mich anzieht und ich bin nicht stark genug um diese Verbindung zu trennen. "Du bist die erste der ich davon erzähle. Es geht eben nicht jeden etwas an. Es ist doch nur wichtig das du und ich die Bedeutung dahinter kennen." Jasons Hand legte sich wie automatisch auf meine, die immernoch auf seinem Arm ruhte. Langsam nahm er sie aber von seinem Oberarm runter um sie zusammen mit seiner auf seinen Schoß zu legen. Mit seinen Daumen strich er über meinen Handrücken.

"Okay Themen Wechsel. Genug Trübsal geblasen. Wie wollen wir unser Projekt weiter machen? Wie kommen wir an gutes Material oder finden jemanden der freiwillig seine Geschichte  mit Wildfremden Menschen teilt?" Ich muss einmal tief durchatmen und meinen letzten Rest Mut zusammenkratzen. "Ich hätte da so eine Idee...Nach meinem Selbstmordversuch musste ich eine ganze Zeit lang in eine Psychiatrische Behandlung. Ich war ganz froh darüber das ich nicht in eine Klapse musste. Jedenfalls musstest ich in ein Wohnheim mit Leuten in meinen Alter die gerade das gleiche durchmachen wie ich. Erst dachte ich die wären verrückt geworden mich mit Irren zusammen in ein Wohnheim zu stecken. Doch im Endeffekt war das das beste was mir passieren konnte. Ich hatte immer jemanden zum Reden der weiß wie es ist sich anfühlt von der Welt verlassen zu sein. Ich geh heute noch oft dahin und helfe ehrenamtlich dort aus. Es sind zwar nicht mehr viele von denen da die mit mir zusammen dort gewohnt haben aber ich bekomme durch die Arbeit dort das Gefühl etwas zurück geben zu können. Vielleicht könnten wir dort mal nachfragen?"


---
Danke für 3K Leser 😍🙈 ich weiß nicht was ich sagen soll....

Sorry das so lange kein Kapitel kam aber irgendwie viel mir nichts ein 😂 hoffen wir mal das ich in nächster Zeit kreativer sein werde.

Ich hoffe es gefällt euch ♡♡♡

Good Girl or BadWhere stories live. Discover now