Kapitel 28

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Das erste was ich heute morgen gespürt habe, waren starke Arme die sich fest um meinen Körper schmiegten. Zuerst dachte ich es wäre einer meiner Brüder, der sich letzte Nacht in mein Zimmer geschlichen hat als ich mal wieder einen meiner Albträume gehabt habe, wäre ja nicht das erste mal gewesen. Doch die Zimmerwand lies mich stutzig werden. Sie hat eine andere Farbe wie die bei mir Zuhause. Okay langsam wird die ganze Situation komisch und das brummen was dicht neben meinem Ohr zu hören ist machte das ganze nicht angenehmer. Wenn ich mich umdrehen möchte muss ich diesen Arm, der um meine Taille liegt loswerden. Ich versuche langsam einen Finger nach dem anderen zu lösen, doch es ist schwerer als gedacht, denn der Griff war fest. Wer liegt da bitte neben mir? Hulk?

"Babygirl wenn du weiter versuchst meinen Arm loszuwerden, muss ich noch denken das du versuchst mich loszuwerden." Fuck. Das kann nicht wahr sein. Wie bin ich bitteschön bei Jason gelandet? Scheiße das Wohnheim, Jess Geschichte, meine Panik Attacke. Ich habe mit Jason in einem Bett geschlafen und mich bei ihm ausgeheuelt. Ich habe mich ihm anvertraut. Doppelte Scheiße. Jason hat mehr gesehen als er sollte. Alleine bei dem Gedanken, wie ich gestern sein Shirt vollgeheult habe, schießt mir die rote Farbe in die Wangen. Ich schnappe mir das Kissen auf dem ich liege und presse es mir vors Gesicht, in der Hoffnung das weder Jason noch irgendjemand anders mein Tomaten Gesicht sehen würde.
"Hey willst du dich jetzt etwa schon ersticken? So schlimm kann meine Anwesenheit auch nicht sein." Ohne hinzuschauen gab ich Jason einen kleinen Stoß, auf den ein lauter Knall folgte. Ich kann nicht anders als zu schauen was passiert ist. Nie habe ich damit gerechnet, dass ein kleiner Stoß Jason aus dem Bett und auf den Fußboden katapultieren würde. Sein verwirrtes Gesicht verrät mir, das er da auch nicht mit gerechnet hat. Doch sein Gesicht und die ganze Situation war so absurd das ich nicht anders konnte als laut los zu lachen. Ich lache aus ganzem Herzen. Ich lache wie ich lange nicht mehr gelacht habe. Jason fand die ganze Situation wohl nicht so witzig wie ich, den er hatte diesen Gesichtsausdruck vor dem ich Angst habe. "Das war ein großer Fehler Kätzchen. Niemand wirft mich aus meinem Bett." Ich kroch so schnell ich konnte in die Ecke des Bettes. Jason hingegen hatte es überhaupt nicht eilig. Er kam langsam auf mich zu. Im gehen Griff er nach einem Kissen und fing an mich damit leicht zu hauen. Ich brach wieder in schallendes Gelächter aus und versuchte mich wieder, so gut es geht, zu verteidigen. In einem Moment, wo Jason nicht schnell genug war, nahm ich ihm das Kissen ab und warf es in die nächst beste Ecke. In der Hoffnung das die Magenkrämpfe die ich schon vom Lachen hatte aufhörten. Doch ich hatte wieder einmal die Rechnung ohne Jason gemacht. Dieser dachte erst garnicht ans Aufhören, sondern beugte sich über mich und fing an zu kitzeln. Ich versuchte trotz Lachen den Fettklops von mir runter zu bugsieren, doch leider ohne Erfolg.

Das Klingeln eines Telefons brachte ihn für einen kurzen Augenblick aus dem Konzept, so dass ich unter ihm durchschlüpfen konnte und um mein Leben rannte. "Ey das ist nicht fair!" Ich wusste das er versuchte ernst zu klingen, doch ich konnte den leicht amüsierten Ton in seiner Stimme hören. Leider hörte ich kurz darauf auch was anderes und zwar seine Schritte die mir folgten. Das was ich jetzt ganz dringend brauche ist ein Versteck. Doch die Frage ist nur wo? Ohne groß darüber nachzudenken, rannte einfach ich in den nächst besten Raum auf meiner linken Seite. So leise es geht schloss ich die Tür hinter mir, nur um festzustellen das ich im Badezimmer gelandet bin. Vor der Tür höre ich Jasons Schritte, die immer lauter wurden. Hektisch sah ich mich um. Okay, wenn ich das richtig erkenne, habe ich keine andere Wahl als mich in der Dusche hinter dem Duschvorhang zu verstecken, und das schnell.

Mit schwerem Atem zog ich den Duschvorhang hinter mir wieder zu. Im nächsten Moment höre ich auch schon wie die Tür zum Badezimmer sich wieder öffnet. "Ich weiß das du hier bist. Mach dich bereit auf den Muskelkater deines Lebens, den ich dir durchs Lachen einbrocken werde." Mein Herz raste so schnell und laut das ich Angst habe, Jason könnte es hören. Ich atmete flach und presse mich an die kühlen Fliesen an der Wand. "Meinetwegen können wir das Spiel den ganzen Tag spielen. Aber wir wissen beide, wie es am Ende des Tages ausgehen wird. Also warum machst du es uns so schwer? Warum kommst du nicht einfach raus? Ich verspreche dir auch, dass ich dich nicht wieder kitzeln werde. Nagut...vielleicht ein bisschen es macht halt Spaß dich lachen zu sehen. Es steht dir." Ich lege meine Hände auf meinen Mund um nicht noch irgendein komisches Geräusch loszulassen. Doch leider entweicht mir ein kleiner Gluckser. Es war halt echt eins der schönsten Dinge, die ich je von Jason gehört habe.

Keine zwei Sekunden später schob sich der Duschvorhang zur Seite und ich konnte Jasons Gesicht sehen. "Ich hab dich." Jason stieg zu mir in die Dusche, die mir im Moment so verdammt klein vorkam. Er kam immer weiter auf mich zu. Wenn ich könnte würde ich weiter zurück gehen. Doch wie gesagt, ist diese Dusche so verdammt klein geworden. Als Jason direkt vor mir zum stehen kommt, stützt er sich mit seinen Händen rechts und links neben meinem Kopf ab. Er ließ den Blick über mein Gesicht schweifen. Mit seinen Fingern strich er mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr, doch anstatt seine Hand wieder wegzunehmen ließ er sie einfach an meiner Wange. "Es hätte alles anders laufen sollen. Wenn ich damals nicht so ein Arschloch gewesen wäre, dann hättest du dir das nicht angetan. Wer weiß, wenn ich damals einfach nett zu dir gewesen wäre, was dann vielleicht aus uns geworden wär. Vielleicht hätten wir uns trotzdem gehasst oder wir wären ein paar geworden. Ich könnte mir eine reinhauen, dafür das ich die Chance vermasselt habe." Jason ließ weiter den Blick über mein Gesicht wandern bis er an meinen Augen hängen blieb. Ich legte vorsichtig meine Hand auf seine Brust genau dort wo sein Herz liegt. Sein Herz raste genau so schnell wie meins.
"Es bringt nichts in der Vergangenheit zu Leben. Anstatt die ganze Zeit zu denken 'Was wäre wenn' könntest du auch einfach in die Zukunft schauen." Ich kann meinen Blick einfach nicht aus seinen wunderschönen Augen lösen. Er malte mit seinem Daumen Kreise auf meine Wange.

"Du hast recht. Ich muss aufhören in der Vergangenheit zu leben und in die Zukunft schauen. Vielleicht sehe ich meine Zukunft gerade genau vor mir."

So nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder mit einem Kapitel zurück.

Ich hoffe es gefällt euch.♡♡♡

Good Girl or BadWhere stories live. Discover now