Kapitel 29

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Ich konnte den Blick nicht aus seinen schönen Augen abwenden. Sein Blick hielt mich gefangen und ich hatte nicht die kleinste Kraft um mich dagegen zu wehren, ich wüsste auch gar nicht ob ich das gewollt hätte. Ich hätte alles dafür getan damit dieser Moment so wird wie ich ihn mir vorgestellt hatte, doch leider kam mein eigener Verstand mir in die Quere. Es hätte alles so Perfekt sein können, wenn es nicht gleichzeitig so Unperfekt ist. Als Jason mir immer näher kam konnte ich nicht zulassen das er mich küsst. Ich hatte im Hinterkopf das alles was jetzt hier passiert sowieso im Sande verläuft und nur einen von uns beiden Verletzt und dieser jemand werde wahrscheinlich wieder ich sein. Ich muss stark sein sonst werde ich noch weiter zerbrechen als ich jetzt schon bin und ich kann nur stark sein wenn Jason abstand von mir hält. Ich kann es meinen Brüdern zur Liebe nicht machen, ich will ihnen nicht nochmal das gleiche antun wie damals.

Ich riss meinen Blick von Jasons Augen los und drehte den Kopf zur Seite. "Geht es dir zu schnell? Ich meine ich kann verstehen wenn es dir zu schnell geht. Wir kennen uns ja auch kaum. Du musst es nur sagen und wir gehen es langsam an." Gott kann Jason aufhören so süß zu sein? Wo ist das Arschloch von damals hin? Ich glaube mit dem könnte ich jetzt besser fertig werden wie mit dem süßen Jason. "Nein es ist was anderes. Ich meine du hast nicht die leiseste Ahnung wie sehr ich mir damals diesen Moment zwischen uns gewünscht habe. Ich meine vor dem was alles passiert ist, war ich bis über beide Ohren in dich verknallt und aus irgendeinem sonderlichen Grund den ich selber nicht verstehe bist du mir immer noch sehr wichtig, auch nach allem was passiert ist bist du mir nicht egal." Ich wendete meinen Blick einmal kurz zu Jason nur um in seinen Augen immer noch einen kleinen Hoffnungsschimmer zu sehen. Dieser kleine Hoffnungsschimmer zerriss mich. "Ich glaube da kommt noch ein aber, oder?" Ich kann sehen wie der kleine Hoffnungsschimmer in seinen Augen Schritt für Schritt erlischt.           "Aber ich kann nicht zulassen das es jetzt weiter geht. Ich meine, machen wir uns nichts vor. Morgen in der Schule wirst du mich wieder wie Dreck behandeln spätestens wenn du bemerkst wie dich die Leute behandeln und Anstarren wenn du mit dem Kleinen Sozialopfer rumhängst. Es hat damals doch auch damit Angefangen das du beliebt sein wolltest. Du hast doch nicht darüber nach gedacht wie alles außerhalb dieser vier Wände wird. Wenn das jetzt weiter geht zwischen uns beiden und du mich in der Schule wieder wie Luft behandelst, glaube ich nicht das ich das Aushalten werde. Ich kann es mir nicht erlauben wieder zu zerbrechen. Ich kann meinen Brüdern das ganze nicht noch einmal antun. Weißt du eigentlich das ich nur einen Nervenzusammenbruch entfernt bin um für Jahre in eine Klapse zu kommen? Außerdem will ich nicht das du das gleiche durchmachst wie ich. Ich will nicht das die Leute dich so ausgrenzen wie sie es mit mir machen. Ich will nicht das sie dich so anschauen wie sie mich anschauen. Ich will nicht das du so zerbrichst wie ich zerbrochen bin. Mag sein das du das ganze hier ernst meinst und wirklich etwas für mich empfindest aber ich bin nicht bereit meine Fortschritte die ich bis jetzt gemacht habe einfach so über Bord zu werfen. Wir haben unsere Chance die wir vielleicht gehabt haben verpasst und wer weiß vielleicht ist es auch besser so. Doch falls ich mich in dir getäuscht habe und dir egal ist was die Leute von dir Sagen werden wenn du mit mir zusammen bist, dann sag es mir jetzt ins Gesicht und ich bleibe. Wenn du es nicht kannst gehe ich und werde dich nicht weiter belästigen und du mich nicht weiter. Wir haben auch genügend Material für unser Projekt so das wir keinen Grund hätten uns so wieder zusehen. Jetzt bist du an der Reihe eine Entscheidung zu treffen." Ich konnte in seinem Gesicht sehen das ich ins Schwarze getroffen habe mit meinen Worten. Ich habe recht damit das Jason mich in der Schule wieder wie Luft behandeln würde. Ich habe recht das Jason nicht zu mir stehen würde und den Mut hätte mit den Konsequenzen zu leben. Ich hatte recht mit allem und doch stehe ich immer noch vor ihm und hoffe das nur ein Wort sagt was mir beweist das ich doch falsch liege, doch es kommt nichts. Auch wenn ich recht hatte mit allem was ich gesagt habe und auch auf seine Reaktion vorbereitet bin trifft sie mich jetzt wie ein Schlag ins Gesicht. Immer noch wie benommen stieg  ich aus der Dusche unter der wir uns immer noch befinden. Jason hat sich seit meiner Ansprach nicht einen Zentimeter bewegt, doch meine Bewegung scheint ihn aus seiner Trance zu reißen. Ich hingegen wollte ihn nicht noch einmal anschauen. Als ich mich auf den Weg in Jasons Zimmer mache um meine Sachen zu holen ließ ich Jason einfach stehen. Ich wollte einfach so schnell wie möglich hier weg. Vor der Haustür kam Jason auf mich zu, blieb aber auf der Treppe stehen und schaute mir dabei zu wie ich in meine Jacke schlüpfte. Er sagte nicht ein Wort zu mir was die Sache nicht leichter machte. Nachdem ich die Tür geöffnet habe um endlich an die frische Luft zu kommen, drehte ich mich noch einmal zu Jason um.                       "Danke für deine Ehrlichkeit." Mit diesen Worten zog ich die Tür zu und lief so schnell ich konnte die Auffahrt runter um Weg zu kommen. Erst als das Haus außer Sichtweite war merkte ich wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Jason hat es mal wieder geschafft mich zum weinen zu bringen auch wenn er es wahrscheinlich dieses mal nicht wollte. Die traurige Wahrheit die ich jetzt endlich einsehen muss ist, dass ich mit dem Kapitel Jason endgültig abschließen muss auch wenn es schwer wird. Ich muss Anfangen mehr zu unternehmen und nicht mehr wie ein Häufchen Elend zu hause zu sitzen. Ich muss mich anfangen mit Jungs zu treffen. Ich muss wieder Anfangen zu leben.


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So nach langer Zeit melde ich mich auch mal zurück, leider mit einem recht kurz gewordenen Kapitel aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem :-) 

Good Girl or BadWhere stories live. Discover now