Kapitel 6

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Wir stiegen aus und ich folgte den Jungs, einfach an der Security vorbei. Ich hörte den ein oder anderen maulen. Sowas hatte ich auch noch nie erlebt. Aber schlecht war es keineswegs. "Was willst du trinken, Jana?" "Was trinkt ihr denn?" "Erstmal ein Shot.", lachten die anderen. 'Sei nicht langweilig, Jana.' "Dann trink ich mit." Na hoffentlich, geht's mir nachher nicht scheisse. Ich habe heute noch nichts gegessen. Du bist so dumm, Jana. Erik kam zurück und hielt ein Tablett hin. Jeder nahm sich ein Glas und Erik sagte:"Auf einen schönen Abend!" Wir setzten an und in einem Zug lief alles runter. "Aber du bist doch mit dem Auto da?" "Das kann ich morgen auch noch holen kommen.", zwinkerte Erik. Das hätte ich mal machen sollen. Naja, sooft ging das nicht, ich hab im Mai Geburtstag und bin im Oktober nach Düsseldorf gekommen. In der Zwischenzeit hatte ich meine Abiprüfungen und musste schonmal arbeiten gehen. Naja, ich genieße jetzt den Abend einfach. Erik kam mit noch einem Tablett an. Runde 2. Wieder setzten wir an und der Alkohol brannte nur so in meiner Speiseröhre. "Hast du Lust zu tanzen?", fragte jetzt Erik. "Warum nicht.", kam von mir. Er nahm mich an der Hand und zog mich auf die Tanzfläche, wir stellten uns gegenüber und er legte seine Hände an meine Hüfte. Ich empfand diese Berührung nicht als schlimm, eher ungewohnt. "Du hast 'nen verdammt guten Hüftschwung." "Danke. Du bist auch nicht schlecht.", ich zwinkerte. Ein bisschen flirten ist doch erlaubt. Wir tanzten noch eine Weile so weiter, bis ich Durst bekam. "Willst du auch was trinken?" "Ja, ich komm mit dir." Wir gingen zur Bar. Marco und Mario saßen dort. "Müde getanzt?" "Nein, nur durstig." "Was willst du denn trinken?", fragte Erik mich. "Sex on the Beach." Ich schaute ihm tief in die Augen. "Gerne.", er zwinkerte mir zu. Ich musste grinsen. Ich schaute rüber, Marco drehte sich gerade weg. Komisch, er würdigt mich keines Blickes. Ich rutschte näher zu ihm. "Hab ich dir was getan?" Er drehte sich zu mir. "Ne, wie kommst du dadrauf?" "Naja, du ignorierst mich." "Nein, nein. Aber wenn du kein Problem damit hättest, würde ich gerne mit dir tanzen.", jetzt lächelte er mich an. "Ich trink schnell und dann können wir." Ich drehte mich wieder zu Erik. Er hielt mir noch einen Shot hin. "Auf deinen guten Tanzstil." Wir setzten an und tranken aus. Ich nahm meinen Cocktail und zog auch den mit einem Schluck weg. "Durstig?" "Ja etwas, außerdem wartet Marco." Ich drehte mich um, sah ihn aber nicht. "Marco ist kurz mit Mario vor die Tür.", sagte André zu mir. Ich drehte mich um und lief direkt aus der Tür raus. Upps. Dieser Stoß von der anfänglich kühlen Herbstluft, ließ den Alkohol zu Kopf steigen. "Marcoooo.", rief ich ihn.

Ruckartig drehte er sich um. "Alles gut?" "Wenn du deinen Arsch jetzt zu mir schwingst und mit mir tanzt, dann ja!" Er machte große Augen. Ich hatte schon länger nichtsmehr getrunken. Und dann noch auf leeren Magen. War ja klar, dass ich nichtsmehr gewohnt bin. "Jana?" "Was denn?" "Wieviel hast du getrunken?" "Keine Ahnung, aber du wolltest mit mir tanzen also komm." Ich wollte auf ihn zugehen, übersah aber eine Wölbung in der Straße. Ich fiel direkt in Marcos Arme. Er hat das wahrscheinlich vorausgesehen. Ich bin aber auch ein Tollpatsch. "Ist wirklich alles gut?" 'Hat der Schöne Augen!' "Danke." "Wofür?" "Du hast laut gedacht.", er grinste sich einen ab. "Gerne." Hoffentlich wurde ich nicht rot und konnte das gut überspielen. "Also gehen wir jetzt tanzen?", fügte ich noch hinzu. "Na dann los." Er half mir auf und wir gingen wieder rein. Ich griff nach seiner Hand und zog ihn hinter mir auf die Tanzfläche. Ich blieb so stehen und drückte mich dicht an ihn. Bewegte mein Becken schnell und extrem nah an seinem Becken. "Was wird das?", hauchte er in mein Ohr. "Was wird was?" Ich drehte meinen Kopf jetzt etwas seitlicher und unsere Lippen waren nichtmehr weit voneinander entfernt. "Du weißt was ich meine." Er kam mir immer näher. Wollte ich das? Ja, ich wollte es! Ich wollte jetzt hier von ihm geküsst werden. Er stoppte. Sein Ernst. Machs selber Jana. Also überbrückte ich die letzten millimeter und drückte meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss. Meinen ersten Kuss. Küssen fühlt sich so toll an, dass hätte ich nie gedacht. Wow, wie weich seine Lippen sind. Ich drehte mich um und legte meine Hände in seinen Nacken. Er griff um meine Hüfte und unser Kuss wurde intensiver. Es gefiel mir. Es gab niemanden außer uns beide. Nur wir, wie wir hier standen und uns küssten. Plötzlich wurde Marco von mir gerissen. "Du bist so ein mieses Arschloch!" Erik. Er torkelte und war richtig betrunken. Hatte ich ihn jetzt etwa verletzt? "Erik was ist los?", fragte ich.

Can it be real?Where stories live. Discover now