Kapitel 16

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Zeitsprung Sonntag

Heute ist das Spiel. Das erste Quali Spiel für die Europameisterschaft. Momentan sind wir noch im Hotel. Ich allein in meinem Zimmer am nachdenken. Marco hatte gefragt ob ich mit ihm und den anderen in den Pool möchte, aber ich will alleine sein. Ich weiß garnichts über Marco, überhaupt nichts. Aber er weiß alles von mir. Er kennt mich fast schon in und auswendig. Ich vertraue ihm ja schon, schließlich hätte ich die letzten Tage nicht ohne seine Hilfe überstanden. Aber nachdem wir gestern aus dem Stadion zurück kamen, bin ich direkt auf Zimmer und hab mich eingesperrt. Heute morgen war ich auch nicht beim Frühstück, ich wollte ihm einfach nicht begegnen. Ich konnte meine Reaktion ihm gegenüber nicht einschätzen. Ich hatte Angst vor der Konfrontation. Er würde bestimmt nachfragen was los sei. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte. Ohnein, das war bestimmt Marco. Ich wollte nicht, dass er denkt, ich habe Zweifel. Naja, es war ja so, aber Marco sollte das nicht so mitbekommen. Ich wollte mir erstmal klar werden. "Jana? Ich weiß das du dadrin bist. Mach die Tür auf!" Es war Marco. Er brauch sich keine Sorgen zu machen! Es war doch alles gut. Wenn ich mich nicht melde, denkt er vielleicht, dass ich schlafe. "Jana komm schon! Du hörst mich! Was hab ich falsch gemacht?" Er tat mir richtig leid. Aber ich konnte nicht mit ihm reden. Er hämmerte jetzt schon richtig gegen die Tür. Ich hörte auf einmal noch eine Stimme, verstand aber nicht was sie sagte. "Ich bleibe solang hier bis sie raus kommt!" Das war definitiv Marco. Er klang total traurig. Ohman, Jana. Da hast du einmal Glück im Leben und bist dann auf dem besten Weg es dir zu versauen! Du bist so verdammt blöd. Mir liefen die Tränen mittlerweile nur so aus den Augen. Ich stand langsam auf und ging zur Tür. Ich atmete nochmal tief durch und öffnete sie dann. Ich drehte aber direkt wieder um und schmiss mich auf mein Bett. Mir war klar, dass Marco noch vor der Tür war. "Was ist los?" Ich wollte ihm nicht antworten, bevor ich mich nicht beruhigt hatte. Die Tür viel zu. Neben mir senkte sich das Bett. Ich spürte Arme die mich hoch zogen und im nächsten Moment blickte ich in Marco's Gesicht. Er war geschockt, dass sah man ihm an. "Hab ich was falsch gemacht?" Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte es ihm nicht sagen. Ich fühlte mich schlecht. Ich hatte den perfekten Mann an meiner Seite und konnte es einfach nicht glauben. Aber es war so. Ohman, Jana. "Es ist nur..", ich stoppte kurz. "Ich kann es einfach nicht glauben, dich zu haben. In mir kommt das noch nicht ganz an. Es ist so unwirklich, weißt du?" Marco fing an zu grinsen. "Sind das Freudentränen?" Auch ich musste jetzt lachen. "Ja." Jetzt lachten wir beide. "Du bist süß." Ich guckte ihn an. "Und wunderschön, einzigartig, sexy, intelligent, wunderbar und perfekt für mich!" Es war total lieb, dass er mir sowas sagte. Ich näherte mich ihm und drückte meine Lippen sanft auf seine. Ganz vorsichtig küssten wir uns. Langsam wurde Marco schneller und schob seine Zunge langsam in meinen Mund. Ein genüsslicher Seufzer entfuhr mir. Das brachte Marco nur noch mehr zum grinsen. Ich löste mich wegen Luftmangel von ihm. "Mit dir macht man was durch." Gespielt beleidigt haute ich ihm auf die Brust. "Komm, wir gehen was essen. Muss ja gestärkt sein für heute Abend." "Ich hab aber garkeinen Hunger. Du kannst ja trotzdem gehen." Entgeistert blickte er mich an. "Dein Ernst? Seit gestern morgen hast du nichtsmehr gegessen!" Natürlich hatte ich Hunger. Aber wenn ich esse, nehme ich zu und dann findet Marco mich bestimmt unattraktiv! "Doch ich habe heute morgen was gegessen. War nach euch beim Frühstück.", log ich. Marco musterte mich genau. "Dann kannst du jetzt trotzdem was essen. Macht dich nicht dicker." Ohdoch! Aber wenn ich jetzt diskutiere, ist er vielleicht sauer. "Aber nur was kleines.", knurrte ich. Marco schüttelte seinen Kopf. Er nahm meine Hand und zog mich aus dem Zimmer. Zusammen gingen wir runter in den Speisesaal. Ein paar der Mannschaft saßen an den Tischen und unterhielten sich. Marco zog mich zum Büffet und ich muss mir eingestehen, es war alles da was das Herz begehrt! Kartoffel Gratin! Ohmein Gott, wie geil. "Ich sehs dir doch an, du hast richtig Kohldampf!" Ich verdrehte die Augen. "Ja hab ich. Aber wenn ich zuviel esse, werde ich fett und du findest mich hässlich." Marco guckte mich total komisch an, ich konnte seinen Blick nicht ganz deuten. "Bist du total bescheuert?", rief er. "Schrei nicht so!" "Doch! Was wirfst du mir bitte vor? Oh Jana ey, als ob. Ich liebe dich wegen deinem Wesen! Natürlich bist du wunderschön. Und ich liebe alles an dir, aber am meisten schätze ich dich wegen deinem Charakter. Und jetzt isst du was!" Bedrückt nickte ich nur. Marco nahm sich 2 Teller und machte große Portionen von allem drauf. Entgeistert blickte ich ihn an. "Ich platz doch?" "Ich glaub auch." Marco zeigte mir einen Vogel und drückte mir den Teller in die Hand. Ich verdrehte noch einmal die Augen und wollte an einen der Tische gehen. Doch Marco hielt mich fest. "Danke.", sagte er. "Danke lieber Marco.", sagte ich. Er kam mir entgegen und beugte sich zu mir. "Da fehlt noch was." Ich überbrückte die letzten Zentimeter und drückte ihm einen Kuss auf. "Schon besser.", grinste er. Wir gingen zusammen zu einem Tisch und ließen uns auf den Stühlen nieder. Ich begann die Portion Kartoffel Gratin zu essen, doch schon nach der Hälfte war ich satt. "Marco ich pack' nichtsmehr." Er verdrehte die Augen. "Ess deinen Teller leer, sonst ist morgen kein schönes Wetter." "Ich bin 20 Jahre alt, also bitte." "Los jetzt!", forderte er. Ich stopfte die restlichen Kartoffeln auch noch in mich und ließ mich danach in den Stuhl fallen. "Ich bin so voll gefressen!" Marco lachte nur. "Na wenigstens hast du was gegessen." "Wenn das alles ist.", ich klang ein wenig genervt. Gott, ich will garnicht wissen wieviele Kalorien das waren. Wir standen auf und brachten die Teller zum Abräum Wagen. "Ich schaffs doch jetzt nicht die Treppen hoch zu laufen." Marco ließ sich das nicht zweimal sagen und schmiss mich über seine Schulter. "Lass mich runter!" Er lachte laut auf. "Du schaffst es doch nicht die Treppen hoch." "Ja wegen dir. Du musstest mich ja mästen!" Marco lachte nur munter weiter. Mittlerweile waren wir auf der Treppe angekommen und ich fragte mich wirklich, wie er das schaffte. Auch wenn ich nichtmehr so dick war, ich war trotzdem ein erwachsener Mensch und kein Fliegen Gewicht. Marco ließ mich wieder runter und ich schlieg ihm direkt gegen die Brust. "Ich war jetzt jeden Tag dein Taxi und das soll der Dank dafür sein?" "Siehst du doch.", ich grinste ihn schief an. Er holte seine Zimmerkarte aus seiner Hosentasche und öffnete die Tür. Er stieß mich rein und fing mich direkt wieder auf. Mit seinem Fuß kickte er die Tür zu und presste seine Lippen direkt auf meine. Seine Zunge fand auch schnell den Weg in meinen Mund. Dieser Kuss so verlangend. Natürlich spürte ich, dass Marco mehr wollte. Aber es ging nicht, nicht hier. Sosehr ich es auch wollte, es sollte besonders werden. Ich stoppte und löste mich von ihm. "Alles in Ordnung?" "Nein." Ich war direkt, ich musste es ihm sagen. "Was ist denn?", Marco war erstaunt. Er hatte nichts gecheckt. "Ich bin doch nicht das, was du dir vorgestellt hast. Das ging alles zu schnell. Ich liebe dich, keine Frage. Aber es fühlt sich viel zu alltäglich an. Marco, ich will mit dir zusammen sein, aber es geht zu schnell. Ich weiß garnichts über dich und ich will mit jemandem zusammen sein, den ich kenne! Versteh mich bitte, ich will uns mehr Zeit geben. Es tut mir leid." Ich musste hier raus. Ich suchte den Weg zur Tür, aber Marco baute sich direkt vor mir auf. "Das kann doch nicht dein Ernst sein? Du willst doch jetzt nicht Schluss machen?" Er hatte mich nicht verstanden. "Ich will nicht Schluss machen, ich will dich nur besser kennenlernen. Und gerade will ich einfach nur hier raus. Das wird mir zuviel." "Jana, bitte. Ich möchte nicht, dass du gehst. Ich möchte das du nie wieder gehst. Bitte, Ich liebe dich." Er kam mir näher und holte mein Gesicht in seine Hände. Seine Stirn lag auf meiner. "Marco das ist nicht so einfach. Versteh mich doch bitte. Gib mir eine Stunde in der ich mal runterfahren kann. Wirklich, mir ist gerade richtig schlecht." Es war nicht gelogen. Ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment umkippe. Es kam plötzlich, aber es war da. "Ich will nicht das du gehst." Jetzt wurde mir richtig schwarz vor Augen. Ich griff nach Marco's Armen und er hatte sie schnell um mich gelegt. Im letzten Moment hat er mich aufgefangen. Mal wieder.

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