Kapitel 26

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Zeitsprung nächster Tag

"Die Adduktoren sind sehr empfindliche Bereiche. Aber ich denke, dass haben sie alle in Ihrer Ausbildung gelernt. Gut, von meiner Seite wars das dann jetzt zu uns und unseren medizinischen problemchen im Verein. Ich wünsche Ihnen allen einen angenehmen Praktikumsuafenthalt! Sollte es Probleme geben, wenden sie sich an mich. Damit werden sie alle jetzt in ihre Bereiche eingewiesen." Und endlich beendete Bernd Wahler seine lange, niemals endende Rede. Ich konnte noch nie bei langen Rede zuhören. Heute morgen kam ich am Trainingsgelände an und wurde direkt von einem älteren Mann abgefangen. Er erklärte mir kurz wo ich hinmusste. Eigentlich kam es mir komisch vor, aber von Laura, eine andere Praktikantin hier, hat mir gesagt das der selbe Mann sie auch begrüßt hat. Schon als ich Laura ins Gesicht gesehen hab, wusste ich direkt das wir uns gut verstehen. Sie ist richtig nett. Aufjedenfall kamen wir dann in diesen großen Besprechungsraum und setzten uns an einen Tisch, an dem mehrere Junge Leute saßen. Auf gut Glück einfach. Aber ich erkannte Yannick, also war mir klar, dass hier die Praktikanten sitzen müssen. Seit dem Vorfall im Hotel habe ich ihn nichtmehr gesehen. Was mir eigentlich auch lieb war. Durch meine fehlende Erfahrung wusste ich leider absolut nicht, wie ich mit Ihm umgehen musste. An einem anderen Tisch saßen nur Männer in Anzügen. Der Vorstand. "In welcher Abteilung bist du?", fragte ich Laura, die neben mir saß. "Mediengestaltung." Na toll. "Und du?", fragte sie. "Physiotherapie." "Ohman." Ihr Kopf neigte sich nach unten. "Wäre ja auch zu schön gewesen." Ich nickte. Wie recht sie hatte. Aufjedenfall war Yannick in meiner Abteilung. "Entschuldigung die Damen, ich suche eine Laura Holtmann." Ein Mann, um die 30, total gut aussehend stand hinter Laura und mir. "Ehm.. das bin ich.", stammelte Laura. Ich schmunzelte. "Freut mich, ich bin dann wohl die nächsten zwei Wochen dein Vorgesetzter." Es ist wohl ein Geschenk Gottes mit diesem Traum von Mann zusammen zu arbeiten. Was denk ich eigentlich da? Mein Freund ist ja wohl ein totaler Traum. Ich schüttelte den Kopf. "Freut mich.", brachte Laura unter einem lächeln hervor. Der Typ verdrehte ihr ja jetzt schon den Kopf. Es ließ mich nur noch mehr schmunzeln. "Dann komm bitte mit mir." Sie nickte. "Tschüss.", sagte sie zu mir. "Tschüss und Viel Spaß.", zwinkerte ich. Ich musste kichern. Sie erinnerte mich an mich selbst. Ich war mitsicherheit genauso unsicher und hin und weg. Ich erinnerte mich an die erste Begegnung mit Marco. Zu schön war sein Anblick. Und jetzt konnte ich das öfter genießen. Wenn er dann bald gesund war. "Na schöne Frau." Ich schüttelte meinen Kopf und sah auf den Stuhl, auf dem gerade noch Laura saß. Yannick hatte sich dort hingesetzt. "Alles klar?", fragte er. "Mhh..", ich nickte. Ich hatte ein ungutes Gefühl bei ihm. Er sah zwar verdammt gut aus, aber man konnte ihm an sehen das er ein total falscher Mensch war. "Klingt ja überzeugend." "Ich wüsste nicht was es dich angeht." "Was hab ich dir getan? Letzte Woche haben wir uns doch noch gut unterhalten." Ich seufzte. "Und jetzt? Ist doch meine Entscheidung ob ich sagen möchte ob was ist oder nicht." "Fahr mal runter. Hast du deine Tage oder was?" Autsch. Der saß. Ich spürte das Blut, das in meine Wangen schoss. Scheisse war das peinlich. Er beugte sich zu mir. "Du bist echt süß, weißt du das?" Sein warmer Atem verursachte Gänsehaut an meinem Körper. Versuchte er gerade mit mir zu flirten? Ich wollte ihm gerade gehörig die Meinung sagen als ich eine Stimme hinter uns wahrnahm. "Ihr seid dann wohl bei mir. Jana Führmeyer und Yannick Albrecht, ist das richtig?" "Ja genau.", lächelte Yannick. Mir wurde kotzübel wenn ich ihm so dabei zugucken musste. Ich schaute um mich rum und musste feststellen, dass niemand außer uns an dem Tisch saß.  "Schön, dann kommt mal mit." Wir standen auf und folgten dem Mann, dessen Namen ich noch immer nicht wusste. "Also, hier ist der Massage Raum. Für sie sicherlich Hauptanlaufort Frau Führmeyer." Ich nickte nur. Irgendwas war hier faul. Der Mann öffnete die Tür und trat herein. Ich schaute mich um. Ein ganz normaler Raum mit zwei Massage Bänken, einem Fernseh Tisch mit einem Flatscreen. Rechts war eine große Fensterfront. Die Wände waren weiß gestrichen und an der linken Wand war ein großes VFB Emblem aufgemalt. Ein paar Pflanzen und Bilder von ehemaligen Spielern dekorierten den Raum. Außerdem lag noch heller Fußboden aus. "Können sie sich vorstellen, hier die nächsten beiden Wochen zu arbeiten?" "Ja klar.", sagte ich mit einem aufgesetzten Lächeln. Ich wollte nur noch hier raus. "Und sie Herr Albrecht?" "Aufjedenfall." Er lächelte ebenfalls. Wieder hatte ich diesen kotzreiz wenn ich sein hinterlistiges Lächeln sah. Was machte ihn mir so unsympathisch? "Freut uns, dass sie sich gegen den FC Bayern und für uns entschieden haben." Hä? Ach ja klar. Beim EM-Quali Spiel hatte er mir erzählt er fährt mit Hans nach München. Aber warum hatte er sich denn umentschieden? "Ach. Bevor ich es vergesse, Frau Führmeyer." Ich blickte erschrocken auf. "Ehm.. ja?" "Ihr Vorgesetzter ist momentan noch krank geschrieben. Sie müssten dann mit der Vertretung auskommen." Ich nickte. War mir egal, solang die nicht alle so angsteinflößend waren wie Yannick. Irgendwas hatte der Typ doch zu verbergen. Wir liefen den ganzen Mittag noch auf dem Gelände rum und guckten uns alles genauestens an. Ab morgen würden wir dann in den ganz normalen Alltag miteinbezogen. Ich wollte gerade wieder aus dem Geschäftsgebäude am Traningsgelände gehen als mich jemand rief. Ich drehte mich um und sah Laura. "Hey.", lächelte ich. "Ich bin so froh, dass ich dich noch treffe." Ich guckte sie verwirrt an. "Alles in Ordnung?" Sie schüttelte den Kopf. Sie zog mich mit raus bis zu einer Bank hinter dem Parkplatz. "Was ist denn los?" Sie atmete einmal tief durch. "Ich weiß wir kennen uns noch nicht lange." Ich seufzte, warum kam mir dieser Satz nur so unglaublich bekannt vor? "Aber ich muss dir was erzählen." Meine Ohren spitzten sich. "Er hat mich eiskalt verführt." Meine Augen weiteten sich. Ich konnte es nicht glauben. "Ich hab mit diesem Traum von Mann geschlafen. und ich fühle mich so unglaublich gut!" Ich fing an zu schmunzeln. "Also irgendwie kann ich dich ja verstehen. Schlecht sieht er nicht aus." "Und er ist auch nicht schlecht im Bett." Ich musste anfangen zu lachen. Die Aussage Bett stimmte wohl nicht so ganz. "Was?", fragte Laura ein bisschen schockiert. "Naja, seid ihr zu ihm nach Hause gefahren oder stand hier drin irgendwo ein Raum mit einem Bett?" Jetzt fing auch Laura an zu lachen. "Stimmt, also er war nicht schlecht im Sessel." Ich konnte mich nicht mehr halten. Wie bescheuert das hier war. "Hahaha du bist echt der Hammer." "Das hat er mir auch gesagt." Sie schwärmte ein bisschen. "Findest du ich bin eine Schlampe?" "Ich kenn dich doch erst seit heute. Und außerdem kann ich es dir irgendwie nicht verübeln." Auch wenn ich sowas sagte. In Gedanken war ich gerade voll und ganz bei Marco. Ich dachte an unsere Zärtlichkeiten. Es ließ mich schmunzeln. In meinem Kopf hallte wieder sein Stöhnen. Ohgott, mein Freund ist einfach der Wahnsinn. "Wodran denkst du?", fragte Laura. "Du liest keine Zeitung oder?" "Selten." Ich seufzte. "Vorgestern war ein Artikel in der Bild über mich." "Du meinst das mit den Affären zum Nulltarif?" Ich nickte. "Du hast mit denen geschlafen?", rief sie geschockt. Ich fuhr auf. "Pscht.. Und nein, hab ich nicht! Mit niemandem. Ich würde zu gerne wissen wer so einen Mist verzapft." "Ich konnte mir das fast nicht vorstellen. Als wie wenn sich diese Männer auf irgendso 'ne dahergelaufene einlassen." "Na danke." Ich verdrehte die Augen. Das war mal ein Kompliment. "Nein, so meinte ich das nicht. Aber die meisten sind doch in festen Händen und von daher." "Eben. Außerdem..", ich stotterte ein bisschen. "Außerdem?", fragte Laura. "Hab ich einen Freund." "Na also, dann brauchst du für dich ja wohl schonmal nichts zu befürchten." "Ja schon. Aber das ist noch sehr frisch. Und ich habe das Gefühl irgendjemand möchte das nicht." "Ja aber das man deshalb direkt sowas sagt, ich meine er ist ja nicht Weltberühmt." Mir entfuhr ein Lachen. "Oder?" "Doch, man kann es schon so nennen." Laura guckte mich mit weit aufgerissenen Augen an. "Wer?" "Marco Reus.", gab ich kleinlaut bei. Zu ihren weiten Augen, öffnete sich jetzt auch noch ihr Mund. "Guck nicht so." Sie schüttelte sich. "Wag es dich und sage noch einmal, dass ein anderer Mann gut aussieht!" Ich fing an zu lachen. "Haha, keine Sorge. Ich weiß schon wen ich da an der Seite habe. Und glaub mir, den würde ich nicht gegen irgendwen eintauschen." "Na Gott sei Dank!" Ich lachte auf. "Ich unterhalte mich also tatsächlich mit der Freundin von Marco Reus. Wahnsinn." "Ach komm, ich bin nicht weltbekannt." "Noch nicht." Ich seufzte. Ich wollte was sagen, aber ich spürte mein handy vibrieren. Ich zog es aus meiner Hosentasche und guckte auf das Display. Schatz<3 "Entschuldige mich kurz." Ich lächelte und nahm ab.

Can it be real?Where stories live. Discover now