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Taehyung

Seufzend lief ich die Treppe herunter um in die Küche zu gehen und mir was zu essen zu holen. Denn seitdem Jungkook weg war hatte ich nicht einmal daran gedacht, etwas zu essen. Es fühlte sich scheisse an, nicht nur, dass er Jimin geküsst hatte.

Mir war schon klar, dass der kleine Nachbarsjunge auf Jungkook stand, so wirklich zu übersehen war das nicht. Also hatte ich irgend wie schon damit gerechnet, dass sowas passieren würde und dennoch tat es mehr weh, als ich erwartet hatte. Ich vertraute Jungkook, tat ich immernoch, mehr als jeder anderen Person auf der Welt. Ich liebte ihn, so verdammt sehr. Vielleicht tat es deshalb auch so weh, dabei sollte ich wollen, dass Jungkook das bekommt, was er will.

Nämlich eine Person, die ihm all das geben kann, was er sich wünscht. Eine Familie, eine Beziehung, eine richtige Beziehung. Und all das würde er mit mir nie haben können, wenn er überhaupt etwas für mich fühlte.

Aber es tat viel mehr weh, mir Sorgen um Jungkook zu machen weil ich nicht wusste, wo er war. Er war einfach gegangen, ohne etwas zu sagen, sodass ich nicht wusste wo er hin gegangen war. Und das fühlte sich viel schlimmer an, als dass er Jimin geküsst hatte. Beziehungsweise er Jungkook...

"Mom" stellte ich auf einmal fest, als ich die Küche betrat und meine Mutter mit leicht glasigen Augen ab der Kücheninsel saß und den Blick dabei gesenkt hatte. Eigentlich dachte ich, sie wäre noch drüben, aber da war sie anscheinend nicht. Also setzte ich mich einfach vor sie und sah sie besorgt an, während eine Träne über ihre Wange lief.

"Taehyung ist... Ist Jungkook hier?" fragte meine Mutter, sodass ich ein wenig unsicher seufzte und neben mich sah. Sollte ich ihr sagen was passiert war? Oder, wollte sie nur wissen, dass er nicht hier war? "Nein... Wieso, ist etwas?" fragte ich leicht besorgt und so hob meine Mutter ihren Blick, um tief in meine Augen zu sehen. Sie sah so aus, als hätte sie eine Weile schon geweint, weshalb ich sie unsicher ansah.

"Ich... Ich denke ich bin es euch schuldig, es endlich zu sagen... Und vielleicht.... Kannst du ja vorher mit ihm reden, als sein... Sein Bruder..." hauchte sie am Ende fast, sodass ich etwas unsicher meinen Mund einen Spalt öffnete und nicht wusste, was sie jetzt sagen würde. Also runzelte ich nur verwirrt die Stirn, während ich sie unsicher ansah.

"Mom, wovon bitte redest du?" fragte ich also nach einer Weile und versuchte zu ignorieren, wie komisch ich mich gerade fühlte. Und, dass mein Herz irgend wie immer schneller schlug, wieso auch immer. Denn ich wusste auf jeden Fall, dass es um Jungkook ging. Das hatte sie ja indirekt gesagt und wahrscheinlich war es das, was mich so... Anderst fühlen ließ.

"Taehyung... Jungkook... Jungkook und du ihr seit keine leiblichen Geschwister... Ihr seit... Ihr seit was das angeht in keinster Weise Verwandt miteinander, da... Dein Vater und ich ihn adoptiert haben, als er ein kleines Baby war..." erklärte meine Mutter auf einmal und so konnte ich nicht anderst.

Ich sah sie ungläubig an, spürte, wie meine Kinnlade fast herunter fiel und mein Herz fast aufhörte zu schlagen. Es war ehrlich so, als würde die Welt für einen Moment aufhören sich zu drehen und alles stehen geblieben ist. Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, was durch meinen Kopf ging. Denn dadurch, durch das was meine Mutter gerade gesagt hat, änderte sich einfach alles.

Meine ganze Kindheit, mit Jungkook, wie wir zusammen älter geworden sind und wie wir uns immer verhalten hatten, wie richtige, leibliche Geschwister. Aber wir wussten ja auch nichts anderes. Wir wussten, dass wir Geschwister waren weil uns nichts anderes gesagt wurde.

Aber in Wahrheit waren wir das nicht. Auch, wenn es sich nicht anderst als davor anfühlte, wenn ich an Jungkook dachte, alles hatte sich verändert.

Und all das, was Jungkook und ich getan hatten, das... Wir könnten... Was könnten wir? Jeder der uns kannte, kannte uns nur als leibliche Geschwister. Wie komisch würde es sein, wenn man herausfinden würde, dass wir miteinander geschlafen hatten? Dass wir Gefühle füreinander hatten?

Die Leute würden uns krank finden...

"M-mom a-aber" stotterte ich etwas unsicher nach einer Weile und schluckte schwer, fing erst jetzt wieder an zu atmen. Ich hatte eine ganze Weile meine Luft angehalten und dann fiel mir ein, was das alles für Jungkook bedeuten würde. Jungkook war derjenige, der adoptiert wurde. Er war derjenige, dem am meisten verschwiegen wurde und ich wusste nicht, was es mit Jungkook machen würde.

Vorallem gerade, als es ihm sowieso schon schlecht ging...

"Es tut mir leid, dass ich es dir und Jungkook erst jetzt sage... So viel später, dass ihr nicht leiblich verwand seit..." meinte sie leise und so schluckte ich wieder nur schwer, spürte die Tränen in meinen Augen und hörte dann eine Tür aufgehen.

Und es war nicht unser Vater, mein Vater, der herein gekommen war, sondern Jungkook. Er sah uns nur verwirrt und mit leicht geschwollenen Augen an, sodass ich wusste, dass es ihm nicht gut ging und das er geweint hatte.

Hatte er wegen mir geweint?

"Jungkook-" wollte ich anfangen, doch erstens brach meine eigene Stimme ab und zweitens, rannte Jungkook sofort nach oben. Er rannte einfach wieder weg, aber dieses Mal würde ich ihn nicht einfach wieder gehen lassen.

Ich würde mit ihm reden, auch, weil... Weil ich ihn im Arm halten wollte, wenn ich ihm sagen würde, dass er nicht mein leiblicher Bruder ist.

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Kinks // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt