Kinks // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓

🌼45🌼

Taehyung

Sofort riss ich meine Augen auf und griff nach der Decke, um sie noch über uns zu werfen, bevor die Tür auch mit einem Mal aufging. Jungkooks und mein Atem war noch völlig außer Kontrolle, außerdem klebten an unseren Körpern noch etliche Körperflüssigkeiten, die nicht alle unbedingt von unseren Eltern gesehen werden sollten.

Aber da war es schon zu spät, da standen die beiden mit großen Augen in der Tür und sahen uns ungläubig und auch ein wenig erschrocken an. Aber verübeln konnte man es ihnen nicht. Denn ihre beiden Söhne lagen nackt und verschwitzt mit komplett durchgefickten Haaren in einem Bett und den Rest konnte man sich ja denken. Vorallem, da sie wohl auch gehört hatten was Jungkook und ich getrieben haben.

"Mum das..." wollte ich anfangen, aber mir fielen einfach keine Worte ein, um diese Situation zu retten. Wenn man sie überhaupt noch retten konnte. Also sah ich nur ein wenig hilflos zu Jungkook der die Decke bis zu seinem Hals zog und schwer schluckte, während er zu unseren Eltern sah, die weiterhin in der Tür standen.

"Zieht euch... Zieht euch was an und kommt dann... Bitte wieder runter... Ich denke... Ihr müsst uns etwas erklären..." meinte unser Vater und so biss ich mir kurz und etwas genervt auf die Lippe. Nicht, weil sie es jetzt wussten, sondern die Art wie sie es heraus gefunden hatten, war nicht wirklich die beste. Jungkook und ich hätten es ihnen in Ruhe sagen sollen aber das hier was sicher nicht die Art wie ich wollte, dass sie es heraus finden.

"U-ups" stotterte Jungkook nur niedlich, sodass ich leise lachend den Kopf schüttelte, während ich die Decke zur Seite warf um meine Klamotten zusammen zu sammeln. Obwohl es in mir ganz anderst aussah. Ich hatte unendlich viel Angst davor, was unsere Eltern dazu zu sagen hatten. Denn auch wenn sie wohl nichts gegen Schwule hatten, da sie eine Weile schon wussten dass Jungkook Schwul war, fanden sie es sicher nicht einfach okay, dass ihre Söhne etwas miteinander hatten. Vorallem wussten wir ja damals noch nicht, dass wir gar keine leiblichen Geschwister waren.

Und auch Jungkook sah so aus, als hätte er Angst davor, was unsere Eltern dazu sagen würden. Während wir uns anzogen sah ich immer wieder zu Jungkook rüber, der leise seufzte und sich kaum noch traute, zu mir zu sehen. Er zog sich einfach nur so schnell er konnte an und ging schon ohne mich voraus, weshalb ich ihm unsicher seufzend dabei zusah.

Ich hoffte einfach, dass das nichts an uns beiden ändern würde. Egal was unsere Eltern sagen würden. Denn ich liebte Jungkook und ich war so verdammt glücklich mit ihm. Jungkook hatte mich so verändert und ich wollte ihn nicht wegen all dem verlieren. Auch wenn es nie wirklich richtig gewesen war, was wir getan hatten. Im Gegenteil. Eigentlich war es verboten gewesen.

Also seufzte ich noch ein letztes Mal und versuchte mich zu sammeln, um nicht gleich völlig hilflos und stotternd unten mit meinen Eltern zu sitzen. Ich wollte ihnen sagen, was ich für meinen eigentlichen Bruder fühlte nur hatte ich jetzt Angst, was auch Jungkook dazu sagen würde...

Und als ich dann auch unten ankam, hatte ich fast noch etwas mehr Angst. Denn unsere Eltern sahen sich zwar nicht angeekelt an, aber man sah, dass sie nicht zufrieden mit dem gewesen waren, was sie gesehen hatten. Es musste auch nicht unbedingt toll sein, auf die Art und Weise heraus zu finden, was Jungkook und ich getan hatten. Indem sie herein geplatzt waren, während wir kurz vorher Sex gehabt hatten.

Und Jungkook... Er sah einfach nur auf seine Hände, die er in seinem Schoß gefaltet hatte und sah kein einziges Mal zu mir auf, auch nicht, als ich mich neben ihn gesetzt hatte und seufzend, fast etwas unsicher zu unseren Eltern sah, die immernoch ein wenig überfordert waren.

"Seit... Seit wann bitte, läuft das zwischen euch? Und was genau läuft da bitte?" fragte unsere Mutter fast empört und Jungkook sah so aus, als wäre er kurz davor, zu weinen. Was mir im Herzen weh tat. Ich hasste es Jungkook so zu sehen, da er momentan schon genug zu verarbeiten hatte. Denn das vor ihm waren nicht seine leiblichen Eltern und das zu verarbeiten musste unendlich schwer sein. Und dass das hier dann auch noch passieren musste, tat mir einfach nur im Herz weh.

"Weiß n-nicht genau wie lange... W-wir... Das hier haben..." murmelte Jungkook und schien auch nicht weiter erklären zu können, was das zwischen uns gewesen war, beziehungsweise wie es angefangen hatte. Also seufzte ich wieder, da ich das Gefühl hatte, das mein Brustkorb zugeschnürt wurde und ich kaum noch atmen konnte.

"Es hat einfach irgend wann angefangen... Das wir miteinander geschlafen haben. Und jetzt ist es... Anderst als davor." versuchte ich zu erklären und lugte immer wieder zu Jungkook rüber, der seinen Blick nur weiterhin gesenkt hatte und trotzdem konnte ich erkennen, dass er glasige Augen hatte und versuchte, seine Tränen zurück zu halten. Außerdem schaffte er es nicht, unseren Eltern in die Augen zu sehen, was ich nachvollziehen konnte.

Denn die beiden sahen sich immer wieder mit undeutbaren Blicken an. Alles was ich erkennen konnte war, dass sie sich ganz und garnicht darüber freuten, was sie gesehen hatten und was Jungkook und ich getan hatten. Wenn sie es nicht sogar hassen oder sogar verabscheuten, was wir getan hatten. Ich wusste was ich fühlte und alles was ich wollte, war Jungkook. Auch wenn ich sicher nicht die richtige Person für ihn war, ich wollte Jungkook so sehr.

Und doch fühlte sich jetzt alles unendlich falsch an, auch wenn das was wir fühlten nicht mehr verboten war. Unsere Eltern gaben mir das Gefühl, dass das hier das schlimmste war, was ich jemals in meinem Leben getan hatte. Aber noch schlimmer für mich war, wie sich Jungkook fühlte. Und das nur wegen mir. Ich hasste mich gerade so sehr dafür, dass er sich so wegen mir fühlte.

"Also... Als erstes. Ich hoffe ihr wisst, dass egal was ihr habt und was das sein soll, dass ihr damit aufhören werdet. Eigentlich unterstützen wir euch bei allem, was ihr wollt, aber das hier geht nicht. Ihr habt keine Ahnung, was unser Umfeld dazu sagen wird, dass zwei Geschwister solch eine intime Beziehung führen."

~

Ouch...