Brüder|Thorki

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Ich saß in einer Ecke, abseits von Asgard und las eines meiner neuen Bücher, welche Mutter mir vor ihrem Tod hat zukommen lassen.

Ich war so vertieft in der Geschichte des Helden welcher mit allen mittel versuchte seine Angebetete zu retten und dafür sogar sein Leben und das seiner Freunde riskierte, dass ich nicht merkte wie sich mir jemand von hinten näherte.

Erst als plötzlich alles um mich herum schwarz wurde, kam ich wieder zurück an den Ort, welcher sich die Realität nannte.

,,Na Loki, was meinst du, wer ich bin?", fragte die Person, mit der Stimme, welche ich unter tausenden wiedererkennen würde.

,,Hmmm, lass mich überlegen.", ich legte eine dramatische Pause ein und überlegte einen Augenblick lang gespielt.

,,Also wenn ich jetzt raten müsste, dann würde ich sagen mein total hirnverbrannter Bruder.''

Sofort lösten sich die Hände und ich sah nach oben, wo wie erwartet mein Bruder stand.

,,Adoptivbruder.'', verbesserte er mich schnell, worauf ich grinsend nickte.

,,Was machst du eigentlich hier?'', fragte Thor mich und setzte sich mit einem interessierten Blick neben mich.

,,Ich wollte in Ruhe mein Buch lesen und haben dann aus Zufall dieses kleine Plätzchen Wald gefunden.''

Er nickte und lehnte sich an meine Schulter.

,,Um was geht es denn in deinem Buch.'', fragte er weiter.

Ich wollte es ihm gerade erklären, doch entschied mich für eine andere Methode.

,,Ich kann es dir auch einfach vorlesen, dann muss ich jetzt nicht dieses schöne Buch mit meiner Zusammenfassung zerstören, also wenn das für dich ok ist.''

,,Natürlich ist es ok, aber nichts was du sagst würde dieses Buch zerstören. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass deine Zusammenfassung noch viel schöner und besser als das eigentliche Buch wäre.''

Eine leichte röte stieg mir in die Wangen und mir fiel nichts Besseres ein, als:

,,Wie kommst du darauf?''

,,Naja wenn du erzählst, dann beginnen deine Augen immer so zu leuchten und dann sprudeln die Worte immer nur so aus dir heraus. Du beginnst die Geschichte immer komplett neu zu erzählen. Keineswegs falsch, eher schöner und Detail getreuer. Was aber am schönsten ist, ist das du es so erzählst, wie du es erlebt hast bzw. wie du es dir vorstellst. Am Ende deiner Rede hast du immer diesen verträumten Blick und sagst wie du es empfunden hast. Im Großen und Ganzen ist es einfach bezaubernd.''

Ich lächelte verlegen und umarmte ihn.

Er war kurz verwundert, doch zog mich nach kurzer Zeit auf seinen Schoß.

Ich lehnte mich gegen seine Brust und hoffte das der Moment nie enden würde.

,,Magst du das Buch für mich zusammenfassen, also so viel, wie du selbst schon weißt?''

Ich nickte und begann, trotz meiner anfänglichen abneigen dieser gegenüber, von dem Buch zu erzählen.

,,Also in dem Buch gibt es nur drei, wirklich wichtige Personen. Den Prinz, wir nennen ihn mal Thor, die Prinzessin, namens-"

,,Loki!", unterbrach er mich grinsend.

Ich nickte und fuhr weiter fort.

,,Die Prinzessin Loki und dann gibt es noch den Esel. Klar der Esel klingt jetzt ein bisschen langweilig, doch das ist er nicht. Dieser Esel kann sprechen und ist ziemlich intelligent...stell ihn dir einfach wie Tony vor."

Er nickte verstehend und forderte mich auf weiter zu reden.

,,Zur Geschichte kann ich dir noch nicht viel sagen, aber der Grund weswegen...Loki entführt wurde, ist ziemlich interessant. In diesem Fall, ist sein Onkel daran schuld. Denn Lokis Eltern starben als er 10 Jahre alt war und da er ein Einzelkind ist, ist er der rechtmäßige Erbe. Aber nicht mit seinem Onkel. Dieser ist nämlich total heiß auf das ganze Gold und das Schloss. Sein Onkel entführte ihn also, aber ein mutiger Held machte sich mit seinem besonderen Esel auf die Suche seines geliebten. Dabei kommt es oft zu Entscheidungen die er treffen muss und dadurch bringt er denn ein oder andern bekannten in ziemlich große Schwierigkeiten oder sogar in Gefahr. Weiter weiß ich noch nicht, doch ich glaube das der Onkel von Loki an dem Tod, seiner Eltern schuld ist."

,,Wow. Und das hast du aus nicht mal 75 Seiten entnehmen können?"

Ich nickte lächelnd und versteckte mein Gesicht in der Brust meines Stiefbruders.

Seit mehreren Monaten hat sich unser ''Verhältnis'' schlagartig verändert.

Ich finde das keineswegs schlimm, eher genieße ich es und hoffe das es nie enden wird.

Was aber an der Sache ziemlich traurig ist, ist das es erst durch den Tot unserer Mutter zu diesem Sinneswandel kam und wir auch erst dadurch erfahren haben, wie viel wir doch verpasst haben.

Also miteinander.

,,Loki?''

Ich grummelte zustimmend und sah zu ihm hoch.

,,Ich habe dich lieb.''

,,Ich dich auch Thor.''

Wir grinsten uns glücklich an und entschieden uns nach einiger Zeit des rum Alberns, zusammen zurück ins Schloss zugehen.

Der Anblick von uns beiden, nicht streitend, lies uns immer wieder komische oder verwirrte Blicke entgegenkommen, doch uns störte das nicht.

Das einzige was zählte ist, dass wir eine Familie sind.

Das wir Brüder sind.

Wenn auch keine richtigen.

Marvel OneshotsWhere stories live. Discover now