Kapitel 4 ~ Madocs Plan

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Crystals Kleid ist von diesem hier inspiriert, wenn man mal von den Farben absieht. Sollte ich wieder durch Inspiration arbeiten und ich das ganze meiner Meinung nach nicht so gut beschreiben kann, werde ich euch hier das Bild einfügen. Das gleiche gibt für Schmuck, Frisuren etc. Anstonsten wünsche ich euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel und würde mich sehr über Kommentare freuen. :)


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„Ach komm schon! Geh zu, geh zu, geh zuuuuuuu!" Ein Knall, ein heller, blassgelber Lichtstrahl und im nächsten Moment flatterten viele keine Schmetterlinge durch das Zimmer. Ach ja, und ich lag auf dem Boden. Leise vor mich hinstöhnend hielt ich mir den Kopf, während ich mich wieder aufrappelte. „Blöder Siegelfluch...", schimpfte ich unterdrückt. Warum konnte ich auch nicht besser aufpassen? Ich wusste doch, wie empfindlich die Geister im Siegel waren und wie schlecht sie sich mit den Federsteinschlangen verstanden. Ich hatte nochmal Glück gehabt, dass der Schutzzauber nur die Schmetterlinge freigelassen und mich in eine Ecke geschleudert hatte.

Mit einem Seufzen klappte den Deckel der Truhe wieder auf. „Hört zu, wir ziehen um. Benehmt euch, es dauert nicht lange. Versprochen." Sowohl das schwefelfarbene Siegel als auch der schlammgrüne Stein glühten warnend. „Ja, ich weiß. Es dauert wirklich nicht...ihr bekommt danach wieder jeder ein eigenes Glas, wirklich. Ja, in zwei verschieden Regalen...natürlich passe ich auf, denkt ihr, ich will euch kaputtmachen?" Langsam ließ das Glühen wieder nach. „Ja...nein...macht euch doch nicht immer solche...ja...seid ihr fertig? Es ist komisch, mit euch zu reden...Okay, dann helft mir halt mal." Manchmal kam ich mir selbst dumm vor. Immerhin sprach ich mit Gegenständen und das war selbst im Elfenreich für gewöhnlich ein Anzeichen dafür, dass man geistig etwas zurückgeblieben war. Allerdings wurden Artefakte auch schnell mal schnippisch, wenn man ihnen nicht genug Aufmerksamkeit schenkte. Zumindest die, in denen Geister eingeschlossen waren. Die beiden Gegenstände leuchteten noch einmal auf, dieses Mal aber sanfter, und schon passte alles perfekt in die Truhe. Ich seufzte erleichtert und verschloss sie sorgfältig. „Na bitte, geht doch."

Mein Zimmer sah wieder ziemlich unpersönlich aus. Der Schreibtisch blitzblank und leer, das Bett gemacht, der Kleiderschrank vollkommen leergeräumt, Kristalle und Federn waren ordentlich in den kleineren Kästen verstaut und die Vitrinen hätten nicht kahler wirken können. Es war, als wäre ich nie da gewesen. Bis auf die Tür, das konnte man schlecht entfernen. Goldene Farbe mit winzigen Diamantsplittern, welche ein einziges Wort formten. Meinen Namen. Bei dem Gedanken musste ich wieder etwas lächeln. Da bat man eine magische Rose um Farbe und was bekam man? Das vermutlich teuerste, was existierte. Nachdenklich blickte ich aus dem Fenster nach draußen. Von meinem Zimmer aus konnte ich auf den Hof hinausschauen, wo gerade eine Kutsche mit Greiskraut-Rossen als Zugtiere stand. Ich kannte die zarte Konstruktion aus Glas und Stahl nicht, deshalb nahm ich an, dass sie nicht von Vaters Hof, sondern vom Palast kam. Sie erinnerte mich an einen Käfig. Aber ich würde mich nie wieder einsperren lassen. Damit hatte ich gebrochen, als ich ihn verlassen hatte. Wieder wallten Angst und Wut in mir auf, die mich leicht mit den Zähnen knirschen ließ. Er. Ich sollte nicht an ihn denken, aber es ging nicht anders. Seit drei Monaten versuchte ich, ihn zu verdrängen. Er, der mich verlassen hatte, als ich ihn am meisten gebraucht hatte. Er, von dem ich nicht wusste, ob ich ihn hasste oder einfach nur noch Angst vor ihm hatte. Er, dessen Desinteresse mich mehr gequält hatte, als jeder Schmerz, den ich danach empfunden hatte. Er, der mich aus meinem Zuhause fortgerissen hatte. Meine Finger krampften sich in den violetten Stoff meines Kleides und meine Augen wurden schmal. Die dünnen weißen Striche an meinen Handgelenken fühlten sich an, als wären sie gerade erst in meine Haut geschnitten worden und die Welle der Erinnerungen ließ sich kaum noch zurückhalten.

ElfenkussWhere stories live. Discover now