Kapitel 15 ~ Das erste Geheimnis

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Hey, ihr Menschis da draußen^^

Als erstes möchte ich mich dafür entschuldigen, dass gestern nichts kam. Wir waren wie gesagt im Urlaub und sind gestern erst um neun Uhr nach Hause gekommen und ganz ehrlich, nach einem ganzen Tag Fahrt, plus den Tag davor mit Fähre und der Tatsache, dass ich im Hotel kaum geschlafen habe, hatte ich keine Lust mehr, nochmal jeden Satz zu überprüfen und hochzuladen. Deswegen kommt das Kapitel von gestern heute. Also, euch viel Spaß^^



Cardan hob den Kopf und sah mich vollkommen verständnislos an. „Was?!" In seinen Augen spiegelten sich Verwirrung und Überraschung. „Da sollte verliebt stehen. Ich glaube, ich bin verliebt." Sein Mund klappte auf und er war allem Anschein nach genauso irritiert von diesem Satz wie ich selbst. Es musste wahr sein, schließlich konnte ich es aussprechen und schreiben, aber ich konnte es nicht fassen. „Und du bist dir ganz sicher?"

„Ich...ich weiß es nicht. Es fühlt sich so an, als würde es passen, aber...das ergibt doch keinen Sinn." Ich schüttelte den Kopf und sah auf das Tagebuch. In wen könnte ich denn bitte...Oh nein. Nein, nein, nein, nein, nein, nein! Das darf nicht passiert sein, nein! „Hallo?" Cardans Hand wedelte vor meinen Augen herum. „Bist du schon wieder abwesend?" Ich zwinkerte ihn einige Male an und schüttelte mich dann. „Oh Gott...oh Gott, oh Gott, oh Gott, das darf doch nicht wahr sein!" Er legte die Stirn in Falten und griff nach meinem Arm. Ich zuckte zurück und funkelte ihn böse an. Warum ich das tat, wusste ich selbst nicht. „Okay, jetzt komm erstmal runter."

„Runter...kommen? Runterkommen, Cardan?! Runterkommen?! Ich geb dir gleich mal runterkommen!" Mit einem Ruck sprang ich vom Tisch und ging einige Schritte von ihm weg. „Crystal, jetzt atme mal durch, setz dich wieder hin und beruhig dich. So...so schlimm kann der Kerl ja nicht sein, wenn du in ihn verliebt bist." Ich schnaubte angewidert und lehnte mich gegen eines der Regale. „Du hast ja keine Ahnung." Er verzog das Gesicht. „Oh doch, das habe ich. Aber wenn er dir wehtut, dann ist er die Liebe nicht wert."

„Darum geht es nicht. Ich darf nicht...das darf nicht sein! Ich kann mich doch nicht ausgerechnet in...in diese Person verlieben!" Kopfschüttelnd vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. „Hört sich...kompliziert an. Lass mich raten. Unerwiderte Liebe?" Ich nickte langsam, während ich wieder aus meinen Händen auftauchte und die Arme um meine Schultern schlang. Zumindest nahm ich an, dass es so war, wie er sagte. Und ich hoffte es. Aber wenn das, was ich annahm, stimmte, war es sowieso schon zu spät. Dann war alles verloren. Dann hatte ich verloren.

„Kenn ich." Cardan kam zögerlich zu mir, als wäre er sich unsicher, ob er sich mir nähern durfte. Ich ließ ihn einfach gewähren, gerade hatte ich nicht mehr die Nerven dazu, ihn auch noch von mir fernzuhalten. Stattdessen lachte ich trocken. „Jude, was?" Er erstarrte und blickte mich geschockt an. „Wie hast du...?"

„Ich bin weder dumm noch blind. Ich sehe doch wie du sie ansiehst, jeder sieht das. Außer ihr selbst und Nicasia vielleicht, aber ich gehe davon aus, dass Jude es zumindest sehr gut weiß. Sonst würde sie sich nicht so sicher in allem sein. Du deckst sie, weil du sie magst. Andernfalls wäre sie niemals von null auf hundert in der Rangfolge des Hofes gestiegen." Mit jedem Wort wurde meine Stimme kälter und ich konnte das glühende Messer in meiner Brust förmlich spüren. Es fühlte sich an, als würde mir jemand einen Dolch ins Herz rammen, immer und immer wieder, und das jedes Mal an der gleichen Stelle. „Zufrieden mit der Erklärung?", endete ich schließlich mit einem pampigen Unterton. Cardan berührte meine Schulter. Ich konnte ein verräterisches Lächeln um seine Lippen zucken sehen. „Mach dich nicht über mich lustig!"

„Es ist nur seltsam, dass du dich anhörst, als wärst du eifersüchtig."

„Eifersüchtig?! Ich?! Auf Jude?! Cardan, das ist nicht der Grund, weshalb ich mich darüber aufrege." Na gut, nicht der einzige. Ich schloss kurz die Augen und seufzte dann. „Du erinnerst mich mit diesem Verhalten an mich, als ich kleiner war. Du bist bereit für diese eine Person, die du liebst, alles zu opfern, obwohl du weißt, dass es nichts ändern wird. Du machst dich selbst kaputt." Mein Blick blieb kalt und sachlich. Unter anderen Umständen hätte ich vielleicht geweint, aber das war lange her. Inzwischen war es für mich so, als würde ich einer anderen Version von mir selbst dabei zusehen, wie sie ihr Leben zerstörte. Und diese Crystal war in jener verhängnisvollen Nacht gestorben, als sie ihn verloren hatte.

ElfenkussWhere stories live. Discover now