Keller

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Schockiert riss ich meine Augen auf und starrte ihn an. Hatte er gerade wirklich gesagt das er mich töten wollte?
Völlig entsetzt brachte ich gerade einmal ein: "Was"?? hervor.
Meine Verwirrung schien ihn zu erheitert, er gluckste leise und sah mich dann mit einem Blick, den ich unmöglich genauer definieren konnte an.
"Wir haben leider ein kleines Problem meine Liebe. Deshalb muss ich dich für ein paar Tage entführen".
Mein Gesicht musste Bände gesprochen haben denn etwas undiplomatischer fügte er hinzu "es wäre mir lieber du kommt freiwillig mit mir, aber falls nicht gibt es natürlich auch andere Wege".

Einen kurzen Moment lang hatte ich das Gefühl in irgendeiner schlechten Hollywood Produktion zu stecken. Wahrscheinlich gab es hier irgendwo eine versteckte Kamera und ein paar Menschen lachten sich gerade über mein erschrockenes Gesicht schlapp.
Leider sah der Mann der mir immer noch unheimlich nah war, absolut nicht danach aus als ob er Scherzen würde.

Grob stieß ich ihn von mir, sodass er ein paar Schritte zurück weichen musste.
In seinem Gesicht machte sich ein Lächeln breit, dass die Wut in mir nurnoch weiter anfeuerte. Was erlaubt sich dieses Arschloch eigentlich?
"Mach es dir nicht unnötig schwer, Kleine. Wir wissen beide wer hier das sagen hat".
"Du kannst mich mal"! Mit diesen Worten holte ich aus und verpasste ihm eine Ohrfeige die sich gewaschen hatte. Die Rote Stelle an seiner Wange würde man wohl noch in einigen Tagen sehen. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. Soviel Courage hatte ich mir selbst garnicht zugetraut.

Mein hochgefühl sollte allerdings nur ein paar Sekunden anhalten. Denn als ich ihm das nächste Mal in die Augen sah, erkannte ich die blanke Wut darin.
"Das hättest du nicht tun sollen", seine Stimme war bedrohlich leise und eine leise Stimme in meinem Kopf gab mir zu verstehen, dass das keine leere Drohung war.

Seine Körperhaltung war sichtlich angespannt. Sein Bizeps spannte schwer unter seinem Shirt und eine Augenbraue zuckte verdächtig.
Ich schluckte hart. Ich wollte weg laufen doch mein Körper gehorchte mir nicht. Also blieb ich stumm stehen und beobachtete wie er die letzten Meter zu mir überbrückte.

Grob packte er meinen Hals und drückte zu. Nicht so sehr dass es mir meine komplette Luft nahm, aber fest genug das mein Blickfeld leicht zu verschwimmen begann.
Meine Kehle war so trocken dass kein Schrei meine Lippen verlassen wollte und so konnte ich nur da stehen und warten bis sich sein Griff soweit lockerte um mir wieder Luft zum Atmen zu geben.
"Du solltest langsam anfangen meinen Worten glauben zu schenken, aber auch das wirst du noch lernen". Mit einem entsetzten Keuchen registrierte ich gerade noch wie sein Griff um meine Kehle enger wurde.
Ein Paar Sekunden später verlor ich auch schon das Bewusstsein und sackte zusammen.

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Ich lief am Strand entlang, warme Sonnenstrahlen fielen in mein Gesicht und ich schloss einen Moment lang meine Augen.
Ich war allein hier, so früh am Morgen waren die meisten Menschen noch in ihrem warmen gemütlichem Bett und genossen die letzten Stunden Schlaf.
Mir war es so am liebsten, die Stille hier war beruhigend, die Vögel gaben ihre besten Lieder preis und die leichte Briese des Windes die mir durch die offenen Haare wehte brachte mich zum Lachen.
Neben mir begannen die Kirchenglocken zu lauten um.. Moment Kirchenglocken am Strand?

Langsam kam ich wieder zu mir, in meinen Kopf breitete sich ein stehender Schmerz aus und meine Beine fühlten sich an als wäre ich einen Marathon gelaufen.
Ich öffnete langsam meine schweren Lider, diese Bewegung verursachte noch schlimmere Schmerzen als das aufwachen gerade eben. Wo war ich? Alles um mich herum war schwarz, die Pritsche auf der ich lag konnte man unmöglich als Bett bezeichnen. Wahrscheinlich hatte ich deshalb so höllische Rückenschmerzen.
Als sich meine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich ein Waschbecken gegenüber erkennen und recht neben mir befand sich ein kleines Fenster. Der Mond schien schwach hindurch und ich kam nicht umhin mich wieder in meine Traumwelt von gerade eben zurück zu wünschen.
Langsam kamen meine letzten Erinnerungen wieder hoch und ich musste mir ein schluchzen unterdrücken.
Er hatte mich bewusstlos gewürgt und dann anscheinend an diesem Ort wieder abgeladen. Ich hatte keine Ahnung wo ich war und wie ich hier wieder raus kommen sollte.
Völlig verzweifelt driftete ich wieder in meine Traumwelt ab, die diesmal alles andere als sonnig und warm erschien.

Dunkles Verlangen [✔️] Donde viven las historias. Descúbrelo ahora