Prolog

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Mein Herz pochte, schneller und schwerer als das der Menschen. Die bernsteinfarbenden Augen verfolgten jeden meiner kräftigen Schritte, jedes Kopfschütteln und Ohrenzucken. Meine karmesinroten Augen fixierten die seine, ab und zu bleckte ich die weißen Zähne. Er schlich wie eine Raubkatze um mich herum.

"Du bist nicht normal, nicht wie die anderen Gestaltenwandler", sagte er mit der wohlklingenden Stimme der Vampire. Ach ja? Das weiß ich selber. Ich schnaubte, mein schwarzes Fell schimmerte leicht durch die Tropfen des Morgentaus. Der Vampir verließ nicht seine Kampfstellung. "So, das zeige mir was du bist", meinte er und verengte die Augen zu Schlitzen. Seine Alabasterhaut glitzerte leicht durch die Sonne, die durch die Baumkronen fiel. Konnte er meine Gedanken lesen?

Ich ging leicht in die Hocke, er tat dies ebenfalls, doch statt ihn abzuspringen, ließ ich mich fast schon fallen und spürte wie ich kleiner wurde, mein Pelz verschwand, sah wie meine Haut einen hellen und die Haare einen platinblonden Ton annahmen und nur noch bis zu meinen Schultern reichten, die im Gegensatz zu vielen anderen Mädchen eher breit waren, wie mein Körper auch stämmig war, man sah mein Muskeln, auch wenn es nicht allzu viele waren. Meine roten Augen blieben. Ich bleckte nur kurz meine Zähne, ehe ich mich tiefer in das Gebüsch beugte, damit er meinen entblößten Leib nicht sah.

"Das ist seltsam, wie kann so etwas sein?", murmelte er mehr zu sich selbst als zu mir. Meine warme Haut pulsierte förmlich, als er mir die lange Jacke reichte und ich mich darin einwickelte. "Ich weiß es selber nicht", sagte ich ehrlich, es war ungewohnt wieder zu sprechen. "Dein Name?", er ging nicht auf meine Antwort ein. Ich wollte gerade antworten als er schon sagte: "Elisabeth, so so" Ich zog die Jacke ein wenig enger um meinen Körper. "Wir sollten vielleicht drinnen weiter reden, wenn du mehr trägst", er zeigte seine Zähne, ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf sein Gesicht. "Das wäre ganz gut", meinte ich leicht verlegen und wir gingen Seit an Seit durch den Wald, unser beider Schritte waren leicht und elegant.

"Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du uns gewählt hast?", fragte er nach einer kurzen Weile. Es stimmte, ich war ihnen schon lange auf der Spur, jagte sie förmlich. "Ich sah euch in einer Vision, es ist sehr schwer zu erklären", gestand meine Wenigkeit, er lachte. "Ich glaube ich verstehe dich besser als du denkst, wir haben auch eine Hellseherin in unserer Familie", antwortete er und ich machte große Augen. "Doch ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, wie sowas", er machte eine Handbewegung an mir herunter, "Sein kann. Ich kann es mir auch nicht aus deinen Gedanken erschließen"

Ich würde jetzt lachen, wenn die grausame Wahrheit mir nicht das Herz schwerer machen würde. Ich war ein Monster. So hatten mich die Vampire genannt. Ein Fehler in der Natur, den man beseitigen musste. Meine Existenz kostete meinen Eltern das Leben. Eine Gestaltenwandlerin und ein Vampir. Zwei Wesen, die niemals auf diese Weise hätten zusammen kommen dürfen. Ihre Liebe hatte ihr schreckliches Schicksal besiegelt....

Two Hearts (Twilight FF) Where stories live. Discover now