15. Kapitel Wandel

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Mikeschs Sicht:

Das Gefühl, als ob dir jemand mit der Bratpfanne eins übergebraten hätte gab es also wirklich, war mein erster klarer Gedanke, als ich wieder zu mir kam. In Zwischen habe ich verstanden, dass mich meine Freundin vor so vielen Gefahren geschützt hatte, dass ich trotz meiner schnellen Auffassungsgabe nicht alle erkannt habe. Was mich jedoch wirklich quälte, war der Gedanke daran, dass jenes Mädchen mit dem schönen Gesicht, den weichen Haaren und der sanften Seele durch eine unbekannte Kraft an jemanden gebunden war, der so viel unschuldiges Blut an seinen Händen trug. Ich hatte gehofft, sie würde sich bald besinnen, doch diese Kraft vernebelte ihre Gedanken. Die Volturi haben sie gejagt, entführt und nun eine Vampirin mit einer starken Macht in ihren Reihen beauftragt, sie komplett an diese gewissenlosen Mörder zu binden. Meine Lily.

Es war gelogen gewesen, das ich über sie hinweg war. Nein, sie war meine Freundin. Und bald werde ich sie wieder zum Fühlen bringen. Diese Macht konnte nicht unzerstörbar sein. Ich würde sie befreien und bald wieder ihr glückliches Lächeln sehen können. Was bei den Volturi geschehen war, haben meine Entführer durch einen Spion herausgekriegt. Doch als er sich etwas zu auffällig wieder von Volterra entfernte, hatte er sich den Fehler erlaubt, einen Bewohner als Imbiss zwischen durch zu nehmen. David war nun sicher vernichtet worden und die Volturi wussten von diesem Clan.

Ich saß mit schweren Ketten und überkreutzten Beinen auf dem Kerkerboden einer alten Burg und versuchte mir klar zu machen, das ich kein Mensch mehr war. Meine Haut war kalkweiß, die Locken etwas voller und schöner und meine Gesichtszüge attraktiv und anziehend. Meine Stimme klang so schön wie Lilys und ich vermutete, das ich rote Augen hatte. Denn einen Spiegel gab es hier unten nicht. Wann genau ich eigentlich erwacht war und wie lange ich vor Schmerzen gewimmert habe, als dieser Vampir mich in den Hals biss, damit ich überlebe.

Zu meinem Erstaunen trat in diesen Moment Mikael ein. Ihr Leader. Der russische Vampir sah zu mir herunter und legte den Kopf schief. "Warum ergibst du dich nicht endlich und rückst mit der Sprache raus Mikesch?", fragte er und ich sah ihm in die roten Augen. "Weil ich damit jemanden verrate, der mich solange beschützt hat", meinte ich, er seufzte und legte sich eine Hand auf die Stirn. "Mikesch, Mikesch, Mikesch. Sei doch vernünftig. Ist es nicht auch dein Wunsch, mächtiger zu sein?", fragte er und ging in der Zelle auf und ab. "Nein. Ich wünsche mir nur, das die Volturi vernichtet werden. In dieser Sache sind wir uns einig nicht wahr?", fragte ich samtig. Erstaunt sah der Vampir zu mir. "Du auch?", fragte er, als hätte er nach langer Zeit einen Gleichgesinnten gefunden. "Wenn sie meinen Wunsch verweigern ja", antwortete ich, bedacht, nicht zu viel Preis zu geben. Er ging in die Knie und sah nun etwas prüfend in meine Augen.

"Ich sehe in dir einen wahren Krieger. Einen mächtigen Verbündeten. Ich unterbreitete dir ein einmaliges Angebot. Schließ dich mir an und vernichten wir gemeinsam die Volturi", meinte er. Mit ihm und seiner Armee war es so viel einfacher an Lily zu kommen. Doch ich würde bei Zeiten die Spielregeln ändern. Ich grinste scheinheilig und er machte meine Ketten ab. "Willkommen in meiner Armee", sagte er und lächelte triumphierend. Lange wirst du nicht mehr auf dieser Welt verweilen Mikael, dachte ich mir still.

Demetris Sicht:

Meine Seelenverwandte war atemberaubend schön, als sie mit langen Schritten auf mich zu kam. Ihr Kleid schmiegte sich an ihren Körper, ihr Haar war hochgesteckt und sie strahlte. Ich nahm vorsichtig ihre Hand und gab ihr darauf einen Kuss. "Mein Hübsche, du siehst so wunderschön aus", hauchte ich und strich ihr über die Wange. Sie wurde etwas rot, ich lächelte. Vorsichtig legte ich ich hier einen Arm um die Taille und ging mit ihr durch die Gänge. "Jane ist eine richtige Petze", lachte ich leise, sie kicherte.

Der Himmel war überseht mit Sternen, die sich in ihren roten Augen wiederspiegelten, als wir durch die Straßen von Rom gingen. Auch wenn wir die Strecke hätten laufen können, so sind wir gefahren. Jeder Moment mit ihr war wie ein Geschenk, jeder ihrer Herzschläge wie eine Belohnung für das lange Warten. "Du hast keine Ahnung wie sehr ich dich liebe", meinte ich, sie sah mich an. "Ich liebe dich auch mein Engel", sie gab mir einen Kuss auf die Wange und sah dann zum Kolluseum, das hell erleuchtet war.

"Dieser russische Clan plant unsere Vernichtung. Sie haben viele Neugeborene erschaffen. Ich wollte dich fragen, ob du überhaupt bereit bist, mit uns zu kämpfen", ich sah ihr in die dunkelroten Augen, sie nickte langsam. "Ich werde mein bestes geben", sie klang ein wenig unsicher. "Mir scheint, als hätte ich keine Wahl", diese Worte schmerzten unheimlich. Sie fühlt sich immer noch wie eine Gefangene. "Wir werden wahrscheinlich eine ganze Weile in Moskau spionieren, Aro erwählte uns zwei", ich fuhr mit meinem Daumen ihre Seite auf und ab.
"Ich verspreche dir, es gibt keinen Grund uns als Feinde zu sehen", rückte ich schließlich dann mit der Sprache heraus. "Ich muss darüber nachdenken", beendete sie das Gespräch tonlos.

Ich war nicht wirklich zufrieden mit dieser Antwort, so ließ ich es dabei. Ich vergrub mein Gesicht kurz in ihrer Halsbeuge und lauschte auf den kräftigen Herzschlag. Meine Geliebte blieb ganz ruhig, als ich vorsichtig mit meinen Zähnen über ihre Halsschlagader fuhr, ohne sie zu verletzten. "Du bist ein Geschenk", murmelte ich dann leise und lächelte sie an. Sie schenkte mir das schönste Lächeln, was ich je gesehen habe, dass ihr blasse Gesicht zum Strahlen brachte, heller als die irdische Sonne es je vermochte. Wenn ich noch einen Herzschlag hätte, würde jedes einzelne Pochen für sie sein, da war ich mir sicher.

Two Hearts (Twilight FF) Donde viven las historias. Descúbrelo ahora