16. Kapitel Schlechte Nachrichten

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Ich fuhr mir über die Schläfe und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war. Ich sah Mikesch, wie er gefoltert wurde. Wie er sich geweigert hatte und schwieg. Wie sie ihn verwandelten, damit er nicht verblutete. Mein Herz war stehen geblieben, wie erstarrt hockte ich auf meinem Bett und hätte heulen können. So aber stand ich zitternd auf und sah aus dem Fenster. Nicht Mikesch. Er war zu unschuldig für so ein Schicksal. Mein Herz fühlte sich wie ein Stein an. Die Türe wurde geöffnet und zwei Arme schlangen sich um mich und ein Kuss würde mir in den Nacken gedrückt. "Was ist passiert meine Hübsche?", fragte Demetri, ich sah ihn an, konnte aber nichts sagen. Er drückte mich fest an sich und fuhr über meinen Nacken. "Hey, alles wird gut", murmelte mein Freund und ich nickte leicht. "Sie haben Mikesch, meinen Freund geschnappt. Dieser verdammte russische Clan, sie haben ihn gefoltert und verwandelt. Er wird nicht mehr so sein wie vorher, ich habe es gesehen. Diesen Hass, den er verspürt. Er will den momentanen Anführer umbringen, damit er regiert und dich... ", meine Stimme versagte. Er wusste aber was ich sagen wollte.

"Wir schaffen das, glaube mir meine geliebte Lily. Ich werde immer für dich da sein. Diesen Kampf kann er nicht gewinnen ", versuchte er mich zu trösten. Es klappte ein wenig, ich kuschelte mich an ihn und er küsste mich auf den Scheitel. Wir zogen uns um und machten uns auf den Weg zum Wagen, mit dem wir nach Russland fahren wollten. Er öffnete wie ein Gentleman die Beifahrertür, doch ich saß schon auf dem Fahrersitz. "Hey, runter da", lachte er und versuchte mich sanft von dem Sitz herunter zu ziehen.

"Nö", ein kleines Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und er schüttelte belustigt den Kopf. Schon stand ich mit dem Rücken zum Auto vor ihm, meine Handgelenke im festen Griff von Demetris linker Hand. Seine Rechte fuhr über meine Wange und er drückte vorsichtig meinen Kopf auf die Seite. Ich wusste nicht was er vor hatte, biss er begann meinen Hals zu küssen. Er saugte an meiner Haut und zog vorsichtig mit den Zähnen daran. "Demetri", brachte ich heraus und versuchte ihn weg zu drücken, doch er ließ mich nicht gehen und schon bald darauf stöhnte ich ungewollt. Er grinste und ging einen Schritt zurück. "So, jetzt setze dich bitte auf die Beifahrerseite", er lächelte unwiderstehlich und ich hockte mich seufzend auf die andere Seite. Im Rückspiegel sah ich den Knutschfleck und warf meinem Engel einen angesäuerten Blick zu, bei dem er lachte.

Demetri fuhr nicht gerne Auto, das sah man. Dennoch ließ der Tracker mich nicht an das Steuer. Ich rätzelte derweil, wie ich am besten seine Besitzmakierung wieder los wurde. Bei einer schaffen Kurve gab es hinten ein Rumpeln und seine Jacke fiel herunter in den Fußraum. Ich beugte mich nachhinten, warf die Jacke auf den Sitz zurück und blickte dann wieder zu Demetri. Er wirkte ein wenig nervös. Da fiel mir auf, daß aus der Tasche eine kleine Dose gefallen war, das war wohl das Rumpeln gewesen. Ich hob sie hoch und erstarrte. Wie hypnotisiert öffnete ich sie und sah einen teuren Ring darin. Demetri hatte versucht mich aufzuhalten, eine Hand umklammerte noch meinen Arm.

"Demetri, ist es das was ich denke?", fragte ich leise und dunkel. "Bitte meine Hübsche ich...", doch weitere kam er nicht, schon war ich mit den Worten "Ich gehe zu Fuß" aus dem Auto gesprungen und lief so schnell wie es ging in den Wald neben uns. Warum musste das jetzt gerade passieren? Ich würde ihm am liebsten den Hals umdrehen dafür, doch natürlich war das irrsinnig. Während ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, lief ich durch den Wald, das Auto hatte ich bald aus den Augen verloren. Ich wusste erst nicht wo ich war, als ich beinahe ein Resavatsschild über den Haufen gerannt hätte. Ich konnte entziffern, daß ich in Russland war.

Da ertönten Schritte hinter mir, ich fuhr herum und sah in zwei blutrote Augen. "Hallo Demetri", sagte ich leise. Ich hatte gar nicht auf meine Vision geachtet. "Es tut mir leid, du hättest das nicht sehen sollen. Ich kann dir einfach nicht widerstehen", vorsichtig setzte er sich neben mich, nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich sanft. "Bitte, steig wieder in den Wagen...", flehte er fast. Ich seufzte. "Nur wenn du den Ring in diesen See wirfst und mir versprichst zu warten", meine Stimme klang brüchig, doch er tat es tatsächlich.

"Ich will nicht, das du von mir denkst, das du nicht frei bist und an mich gebunden", langsam versank der Ring im Wasser. Ich ging mit ihm mit zum Wagen und zu meiner größten Erleichterung, durfte ich fahren. Als die Türme von Moskau auftauchten, sah Demetri etwas erleichtert auf. Das Hotelzimmer war immerhin annehmbar, ich hatte schon mit dem Zarrenpalast gerechnet. "Danke, wenigstens nicht das teuerste Hotel hier", seufzte sie erleichtert, er schüttelte den Kopf. "Wie oft muss ich dich daran erinnern, dass Geld keine Rolle spielt. Ich werde mich frisch machen und dann erste Spuren aufnehmen. Wenn du müde bist schlaf ein bisschen", er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich ließ mich in die Kissen zurück sinken.

Meine Träume handelten Hauptsächlich von Mikesch. Ich hatte solche Angst um ihn. Und ab und zu kam auch Demetri vor. Er versuchte immer wieder mich weiter zu bringen, zu mehr. Er wollte mich nicht hetzen, doch er begehrte von Tag zu Tag mehr. Ich hätte beinahe zugestimmt, mein erstes Mal zu probieren, doch der Verlobungsring von heute, hatte mir Angst gemacht. Bald darauf aber, waren meine Träume friedlich.

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