19. Kapitel Die drei Verräter

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Raven Cudmores Sicht:

Ich beginne am besten von Anfang an. Der Moment, an dem mein Leben einfach endete. Ich hätte niemals geglaubt, dass ich eines Tages eine misshandelte Vampirwache eines Irren werden könnte. Es war ein schöner Tag gewesen. Ich und meine geliebte Tante Abigail, die ich nur Tante Abs nannte waren aus England für einen kleinen Urlaub nach Russland gekommen. Meine Eltern schrnkten mir kaum Aufmerksamkeit, sie waren viel arbeiten und hatten auch in ihren jungen Jahren kein Kind gewollt. Egal was ich tat, sie hatten es nicht beachtet, bis sie über den Nachfolger ihrer Firma nachdachten. Plötzlich gab es sehr wohl Aufmerksamkeit. Sie steckten mich in Kleider, verboten mir ins Kraftstudio zu gehen und stattdessen sollte ich alles über Maskara und dergleichen Wissen. Meine Noten waren gut, sie sagten nie was, doch sie wollten plötzlich, dass ich meine Lernzeit oder die fürs Training eher für Ballett oder Wellness besuche gebrauche.

Meine Tante ahnte, was da läuft, meine Eltern wollten mich zum perfekten Zuchttier für einen reichen Jungen, einen Sohn von einem erfolgreichen Unternehmen machen. Abigails Geduldsfaden rieß, als sie mich mit jenem Jungen auf Dates schickten, mir alles über Sexualität erklärten und in einer Nacht mir der Junge einen Heiratsantrag machte. Ich war geschockt, meine Güte ich war sechzehn. Und ich empfand nichts für ihn. Als ich mich weigerte und meine Gründe nannte, waren meine Eltern sehr wütend und an diesem Tag wurde ich das erste Mal in meinem Leben geschlagen. Nur wenige Wochen später standen sie dank meiner Tante vor dem Jugendamt und ich wurde in die Hände von ihr gegeben. Meine Eltern wollten mich zurück holen und auch der Junge flehte mich an, zu ihm zurück zu gehen, doch ich wehrte ab. Kein halbes Jahr später schloss ich erfolgreich die zehnte Klasse auf meiner Realschule ab und wir wollten einen schönen Urlaub verbringen.

In Moskau hatten wir eine tolle Zeit, ich fühlte moch frei, ich wusste schon was ich machen wollte. An einem Abend ging ich noch schnell etwas für meine Tante besorgen. Sie hatte beim Einkaufen eine schöne Kette gesehen und ich wollte ihr eine Freude machen. So eilte ich zum Juwelier und kam fröhlich wieder heraus. Es wr schon dunkel, ich bog gerade um eine Ecke als es passierte. Gerade noch sah ich die hellen Lichter unseres Hotels, dann aber noch noch zwei rote Augen. Und ich fühlte auch den stechenden Schmerz, dieses Brennen. Es war die Hölle und langsam verstand ich, das ich meine Tante womöglich nie wieder sehen würde.

Als ich aufwachte, sah ich mich einem seltsamen Mann gegenüber, der mich triumphierend anlächelte. Es war der Lider des Krylowclanes. Ich wurde zu seiner Wache, aber es gefiel mir nicht. Als ich sagte, dass ich nicht hier bleiben wollte, drohte er meine Tante zu töten und begann mich Mithilfe eines Vampires namens Cole zu foltern. Er konnte Eis kontrollieren und erschaffen. Diese Schmerzen glichen denen, die ich bei der Verwandlung hatte. Nach etwa einem Monat wurde dieser Mikesch hier her gebracht und drei Wochen später der Lider von ihm getötet.

Mit seinem Tod wurden ein paar Vampire aufgebracht, doch kaum tötete einen Rebell namens Louis, den kleinen Bruder von Cole, ergaben sich alle. Sie sahen, dass es keinen Sinn hatte. Cole war der einzige, in dessen Herzen die Flamme des Hasses brannte. So schmiedete er zusammen mit unsere Trackerin Micah einen Plan, doch sie brauchten für diesen noch einen wichtigen Verbündeten: Mich. Und ich ließ mich überzeugen, denn ich hatte die Hoffnung, dann wieder frei zu sein. Vielleicht sogar meine Tante wieder zu sehen.

Am Ende der Woche sollte ich einen Vampir namens Demetri in eine Falle locken und die Sinne von ihm und seiner Freundin Elizabeth kontrollieren. Ich lockte ihn in eine Gasse und erblickte das Symbol um seinen Hals. Ein Volturi, davon hatte Micah mal gesprochen. Als wir in Hinrichten sollten, überraschten ich und Cole ein Mitglied unseres Clanes und köpfen ihn, statt Demetri. Es lief wie geschmiert, als wir den völlig perplexen Tracker versteckten und die Volturi informierten. Ich schickte eine anonyme Botschaft und nur wenige Tage später am Tag der Hochzeit von Lily und Mikesch tauchten sie auf. Ich hatte die Sinne aller die ganze Zeit manipuliert, so hat nicht einmal Mikesch mitbekommen, dass der Volturi, den er so hasste, sich bester Gesundheit erfreute.

Eigentlich wollte ich an diesem Tag Mikesch erledigen, doch dieser verdammte Volturi mit den schwarzen Haaren war mir dezent im Weg. Kaum hatte ich mich seiner entledigt, jagte ich Mikesch hinterher. An meiner Seite waren Cole und Micah. Unbewusst hatte ich die Spitze übernommenen und sie ließen mich. Ich war in diesem Moment mehr unbewusst Teil eines neuen Zirkels geworden. Wie drei braune Blitze jagten wir dem Feigling in unseren Umhängen hinterher, die über den Boden schweiften. Mikesch ahnte wohl schon, das bald sein Ende gekommen war.

Wir wurden allerdings auch verfolgt. Vier Volturi, einer von ihnen war Demetri tauchten auf und behinderten uns sichtlich. Zum ersten Mal trafen wir die Vier auf einer verschneiten Lichtung an. Sie sahen uns beinahe belustigt an. "Wir sind im Auftrag der Meister hier. Wir wollen wissen, was ihr vorhabt", sprach das blonde Mädchen, Cole lachte kalt auf. "Wir wollen eine kleine Rechnung mit unserem Lider begleichen", meinte er. Das blonde Mädchen hob die geschwungenen Augenbrauen. "Wer führt diesen kleinen Zirkel an?", fragte sie emotionslos. Ich wusste, dass vielleicht der jenige, der vortrat sein Leben riskieren würde. Auch Cole und Mivah ahnten es und sie waren mir zu wichtig. So trat ich vor.

"Name?", fragte sie. "Raven Cudmore", kam es kühl von mir. Ich spürte ihre Verwunderung und ihr Interesse. Auch die des schwarzhaarigen Volturi, der mir Mikeschs Vernichtung vermutlich versaut hatte, schien sehr erfreut zu sein, auch wenn er es nicht zeigte. "Also. Ihr seid nur hinter Mikesch her?", fragte die Blonde, ich nickte stumm. "Und wenn er erledigt ist. Was werdet ihr dann tun?", die schmalen Lippen verzogen sich zu einem Strich. "Das wird sich dann geben, vermutlich umherziehen, aber wir werden die Regeln achten", kam es nur von mir, sie nickte. Als wir an ihnen vorbei gingen, warf ich dem Hünen einen kurzen Blick zu, der zwinkerte mir doch tatsächlich zu, ich eilte mit den anderen in den Wald. Meine Gedanken waren nur kurz vom seiner Anwesenheit durcheinander gebracht worden.

Two Hearts (Twilight FF) Where stories live. Discover now