21. Kapitel ... Zwei Vampire

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Raven Cudmores Sicht:

Ich rannte immer schneller, Steine lösten sich unter meinen Füßen, als ich über eine Klippe hechtete, neben mir Cole und Micah. Beide waren so entschlossen wie ich, diesem Mistkerl den Gar auszumachen. Meine Augen verfolgten jeden ihrer Schritte, vor uns waren vier Vampire. Drei Neugeborene und Mikesch. Einer der Feinde kletterte auf einen Baum, ich sprang und rieß dabei eine Frau mit voller Wucht zu Boden. Sie wehrte sich, bis nach mir. Ihre Zähne vergruben sich tief in meinem Arm, ich rieß ihn hoch und brach ihr dabei die Zähne heraus. "Ich schätze, du wirst dich nicht ergeben?", fragte ich, sie fauchte und sah verzweifelt zu Mikesch, der achtete nicht auf sie, nicht einmal, als ihr Kopf an ihm vorbei rollte, während er verzweifelt mit Cole kämpfte. Der weißhaarige war bereits 90 Jahre ein Vampir, er war viel stärker, seine Gabe unterstützte ihn.

Micah erledigte ihren Gegner und wir beide eilten jewals an eine Seite unseres Feindes und zwangen ihn in die Knie. Er keuchte und sah zu Cole. Seine Haare hingen ihm in das blasse Gesicht, er sah uns hasserfüllt an, während mein Freund seinen Kopf packte. "Ihr werdet noch tief fallen. Verräter sterben immer", sagte er. Seine letzte Worte klangen mir noch in den Ohren, als Cole ihn köpfte und Micah die Körper in Brand steckte. Synchron sahen wir nach oben.

Dort hockte der kleine Junge auf dem Baum und sah panisch zu uns herunter. Seine Fingernägel waren tief in die Rinde vergraben, sein Blick voller Angst. Seine Iris glühten rot, das schwarze Haar hing ihm zerzaust in sein dunkles Gesicht. Wenn ich lügen dürfte, hätte er eine gewisse Ähnlichkeit mit Coles Bruder vor seinem Tod. Ich schätzte den Jungen nur zwei Jahre jünger als mich. Er war bestimmt einen ganzen Kopf kleiner als ich und trug zerrissene Kleidung.

"Wartet", sagte Cole zu Micah, als sie hochklettern wollte, um ihn zu vernichten. Seine Stimme klang ungewöhnlich brüchig. Ich wusste was er jetzt durchmachte. Die Erinnerungen quälten ihn. "Wie heißt du?", fragte ich nun. Der Junge sah erschrocken zu mir. Die Rinde brach sich unter seinen Fingern. "Hala", sagte er zittrig. Ich vermute das er aus Afrika kam. Hala klammerte sich noch mehr an den Baum, Cole wirkte eingefroren. Welche Ironie. "Komm herunter Hala", sagte ich im leichten Befehlston, er schien zu überlegen. Dann sprach Cole zu ihm.

"Bitte, ich schwöre dir, wir werden dir nichts tun, wenn du dich ergibst und hier runter kommst. Dann wird deine Vernichtung nicht notwendig sein", er klang ungewöhnlich sanft. Hala kletterte zögerlich aus dem Geäst, landete vor uns und sah dabei aus, wie ein Tier auf der Flucht. Cole ging auf ihn zu, der Junge ging etwas zurück und sah uns mit wild umher zuckenden Kopf alle an. Ich sah ihn ernst an, so wie Micah. Wir hatten den Kleinen in der Zange. Doch Cole hielt das Versprechen. Der große Vampire ging in die Hocke und sah ihm in die Augen. Er blickte starr zurück.

"Raven, bitte. Nehmen wir ihn auf. Wir können ihm alles beibringen, noch hat er nichts getan", flehte er, ich überlegte. Ja, Cole sah seinen Bruder in diesem Kind. Ich schloss die Augen für einen kurzen Moment. Micah und Cole sahen mich beide an, das spürte ich. "Nagut, aber du übernimmst die Verantwortung für ihn", antwortete ich und öffnete die Augen wieder. Er sah mich dankbar an. Micah nickte mir zu und ich sah wieder zu dem kleinen Jungen. "Lass und von hier verschwinden, ich werde die Volturi kontaktieren, das wir Mikesch vernichtet haben", ich ging los, die drei folgten mir, wobei Cole Hala führte. Wie ein großer Bruder.

Elizabeths Sicht:

Aro laß den Brief, den die menschliche Sekretärin gerade gebracht hatte. Ich war wie alle anderen an ihm interessiert. Felix horchte auf, als wir hörten, das er von Raven war. Wir sahen alle zu den drei Königen, die nun verlasen, das Mikesch vernichtet worden war. Ich war froh und traurig gleichzeitig. Es war eine seltsame Mischung. Nur am Rande bekam ich so mit, daß Aro Felix zu sich rief. Der Hüne trat vor ihn hin, der schwarzhaarige streckte die Hand aus, Felix nahm sie etwas zögerlich. Aro hielt sie lang, dann sah er Felix finster an.

Ich hatte Aro noch nie so gesehen. Ich hielt etwas die Luft an, denn Aro war sonst immer wie ein kleines Kind, dass sich einer großen Schale Bonbons erfreute. Auch war er eigentlich immer gelassen. "Du willst wirklich gehen?", sprach er nun die Gedanken von Felix aus, "Zu ihr"
"Das ist noch nicht entschieden", argumentierte der Hüne. "Aber du ziehst es in Betracht. Ich weiß, dass sie dir wichtig ist, doch ist das wirklich der richtige Weg?", Aro schien irgendwie empfindlich bei diesem Thema zu sein. Ich wusste nicht warum.

"Ja. Ich bin freiwillig hier, Meister Aro, ich schätze euch und eure Brüder sehr. Doch ich meine ohne Raven an meiner Seite nicht glücklich werden zu können. Ich werde vermutlich die Volturi verlassen, auch wenn meine Entscheidung noch nicht gefallen ist", Felix klang entschlossen. Aro wirkte irgendwie wütend, Caius verwirrt und Markus leicht glücklich. Hatte er nicht seine Seelenverwandte verloren? Ich glaube schon. Felix sah, dass Aro nicht weiter sprechen würde, so verbeugte sich der Riese nur und verließ den Saal. Die Meister verharrten immer noch in ihren Positionen. Ich sah zu Demetri, der sichtlich traurig war, ich konnte meine Gefühle nicht wirklich einschätzen.

Nach unserem Dienst gingen wir zu Felix Zimmer. Er trug normale Sachen halt ein Hemd und eine Hose. Gerade warf er sich eine Tasche auf den Rücken. "Felix?", fragte Demetri und ging auf ihn zu. Der Hüne drehte sich um und lächelte. Sie umarmten sich brüderlich und Felix klopfte im auf die Schulter. "Deme, es war eine tolle Zeit mit dir, doch ich glaube, mein Platz ist jetzt wo anders. Ich komme natürlich regelmäßig dich und die anderen besuchen, wenn die Meister mich lassen", er lächelte. Dann war ich dran. Mich warf er hoch und knuddelte mich. "Bis dann Plüschtier", er strubelte mir durch meine Haare und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Bis dann Amigo", ich schaffte es zu lächeln. Dann war er verschwunden, auf dem Tisch lag seine Volturikette.

Two Hearts (Twilight FF) Where stories live. Discover now