14. Kapitel Engel der Finsternis

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Ich fiel meinem Freund in die Arme, kaum trat er in mein Zimmer. Aro, Caius und Markus hatten beschlossen, mich nicht mehr anzuketten, es sei denn, ich versuchte zu fliehen. Stattdessen wurde ich immer bewacht. Meistens war es Felix, der inzwischen ein wirklich guter Freund war. Er hatte mir erzählt, dass er wie ich aus Spanien kam. An viel könnte er sich nicht mehr erinnern. Nur noch an einen Krieg, in dem er gekämpft hatte. An schwere Verletzungen und an Aro, der in verwandelte, weil in ihm das Potenzial zum Vampir steckte. Mein Amigo und ich hatten gemeinsam gerade Armdrücken gemacht, als mein Engel zurück kam. Dieser küsste nun mein Haupt und zog mich an seine Brust. Sein Lächeln war wunderschön wie immer. Doch ich sah erschrocken, das er eine silbrige Narbe am Kinn hatte. "Was zum...?", ich fuhr sie ab und er nahm meine Hände herunter. "Mach dir keine Sorgen meine Hübsche, ist nur ein Kratzer", er küsste meine Wange und sah zu Felix. "Hier ist alles okay gewesen, wir sind gute Freunde geworden stimmts Amiga?", fragte Felix und ich lächelte. "Klar, bis auf die Tatsache, dass du mich immer noch als Plüschtier bezeichnest", antwortete ich, Demetri schnaubte belustigt.

"Sie ist schon flauschig", er vergrub seinen Kopf in meinen Nacken und grinste. Ich sah Felix an: "Siehst du, flauschig, nicht dick" Er hob abwehrend die Hände und mein Engel fuhr mit seinen Händen über meinen Bauch. Ich zuckte zusammen und löste sich schnell. "Demetri, bitte, ich kann das noch nicht", sagte ich und er nickte. "Verzeih mir meine Hübsche, ich dränge dich zu nichts", er lächelte. Ich sah zu ihm und lächelte auch. "Komm Felix, wir müssen nach unten, Aro will, das wir das mit David entgültig beenden", sagte er dann, sah mich kurz nochmal an und ging dann gefolgt von Felix aus dem Zimmer. Ich hockte mich auf das Bett und spielte mit meine Haaren. Da tauchte wieder ein Bild vor meinen Augen auf. Chelsea beugte sich über mein schlafendes ich, Markus steht im Hintergrund. "Es wird Zeit, sie an die Volturi zu binden. Fang mit den Freundschaften zu den Wachen an, dann werden wir uns um die Unterwerfung den Meistern gegenüber kümmern", meinte er mit seiner tiefen Stimme.

Jemand rüttelte mich an der Schulter. Es war Jane, die mich irritiert ansah. "Alles okay?", fragte sie und lächelte. Ich sah sie an. "Hat Chelsea mich manipuliert, damit ich euch als Freunde sehe?", fragte ich und sie erstarrte, ihr Blick war Antwort genug. Wütend sprang ich auf. Diese verdammtem Volturi, nicht einmal mehr meinen eigenen Willen wollten sie mir lassen. Ich wollte zur Tür, Jane stellte sich mir in den Weg: "Überlege dir genau was du jetzt tust Lily. Willst du wieder ankettet auf dem Bett liegen oder noch schlimmer im Kerker? Du hattest doch Spaß mit uns oder? Du hast dich wohl gefühlt. Du hast hier Demetri, der dich liebt und ich weiß, dass du ihn auch liebst. Du hast Felix, deinen Amigo, der dir immer ein loyaler Freund sein wird und ein würdiger Gegner im Kampf. Du hast mich und Alec, wir haben uns doch so gut amüsiert. Bitte, denke noch einmal darüber nach. Ist es so schlecht bei uns zu sein? Wir hatten dich nie jagen wollen, aber du wolltest nicht mit Demetri mitgehen. Ich weiß, es ist vielleicht nicht gerade das beste gewesen, die ans Bett zu Fesseln, doch wir haben befürchtet, dass du vielleicht doch ein Monster wärst, wir wollten Deme schützen, dass du ihn nicht noch am Ende tötest"

Janes Worte tragen mich has härter als jeder Schlag. Vor allem, weil sie recht hatte. Die Volturi haben sich nicht von mir blenden lassen, sondern gleich mein wahres Wesen erkannt, nur hatten sie noch nicht gewusst, wie sie damit umgehen sollten. Sie haben versucht, mich ohne Schmerzen und Komplikationen hier her zu bringen um zu sehen, wer ich eigentlich bin. Doch ich hatte mich gewehrt. Ich hatte Angst gehabt. Angst davor, als Waffe für jemanden zu enden.

Jane drückte mich sanft zurück auf das Bett. "Sage mir bitte, findest du uns so schlecht, so abstoßend, das es wirklich nur Chelsea bewirken kann, das du meine Freundin wirst?", fragte sie und ich spürte, wie ich langsam zur Ruhe kam. "Nein", sagte ich leise und sah zur ihr, in dieses makellose Gesicht. Sie lächelte leicht und nahm mich in den Arm. Ich spürte eine Wärme in mir. War es wirklich alleine Chelseas Werk gewesen, dass ich sie wie eine Schwester sah? Sie nahm meine Hand. "Komm, wir brauchen etwas Schönes zum Anziehen für dich, Demetri wird dir nicht widerstehen können", sie zog mich zu meinem Schrank und öffnete ihn. "Wieso? Ist heute ein besonderer Tag?", fragte ich verwirrt, als sie ein Kleid heraus holte.

"Ja, er will mit dir etwas unternehmen, mehr sage ich nicht", Jane lächelte und ich seufzte laut. Warum Kleider? "Was haben die eigentlich mit diesem David vor, da wo Felix und Deme hin mussten?", fragte ich und sie überlegte kurz. "David hat die Gesetze gebrochen er wird nun bestraft und die Volturi geben keine zweiten Chancen", erklärte sie und ich musste fast Schlucken. Das hieß wohl, das Demetri gerade eine Hinrichtung begleitete. Mein Engel war halt kein Geschöpf des Lichtes. Mehr war er ein Wesen der Dunkelheit, das verboten gut aussah. Mein eigener Engel der Finsters. Ich musste mich an diesen Gedanken gewöhnen. Doch vielleicht waren die Volturi mein Schicksal. Mein Instinkt meldete sich. Ich stand in einem schwarzen Umhang auf einer Klippe, neben mir die anderen Volturi. Die Meister gaben ein Zeichen, und ich stürzte mich an der Seite meines Liebsten in einen Kampf. Meine Gabe zeigte mir, das ich mit ihnen Seit an Seit kämpfen werde. Mit denen, die mich um jeden Preis in ihrer Gewalt bringen wollten.

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