8. Kapitel Gesucht und Gefunden

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Ich war verwirrt, als mich Bella hinter sich her zu der Einfahrt ihres Hauses zog. Das einzige was ich weiß war, daß irgendjemand nach mir gefragt hatte. Etwas perplex stand ich nun auf dem Bordstein und sah mit leicht offenen Mund zu, wie aus dem Streifenwagen, der gerade um die Ecke kam Mikesch heraus hüpfte und mir in die Arme fiel. "Lily, Gott sei Dank, ich habe dich gefunden", sagte er und vergrub sein Gesicht an meiner Schulter. "Wie zum Teufel hast du mich aufspüren können?", ich sah ihn mit weit offenen Mund an. "Nachdem man deine Mutter tot aufgefunden hatte, bin ich verzweifelt, ich habe überall nach dir gesucht. Mein Freund schickte mir ein Selfie und ich habe dich im Hintergrund gesehen, wie du mit einem Jungen irgendwo hin gegangen bist. Ich bin sofort nach Olympia geflogen und habe mit einem Foto nach dir gefragt. So bin ich hier gelandet", erklärte er.

Ich versuchte mich zu beruhigen. "Mikesch, du bist hier nicht sicher, glaube mir. Es gibt Gründe warum ich geflohen bin. Und außerdem muss ich dir noch etwas gestehen. Ich weiß nicht wie ich dir es sagen soll. Aber ich glaube ich habe mich verliebt. Richtig verliebt, aber nicht in dich. Es ist schwer zu erklären und es tut mir so unendlich Leid", meinte ich, er spannte sich etwas an. "Verstehe. Wir bleiben aber noch Freunde nicht wahr?", fragte er und ich nickte. "Klar Amigo und wir werden auch immer Freunde bleiben. Ich bin dankbar, dass du mich verstehst", ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und sah in diese dunklen klugen Augen. Er wusste immer so viel, ich durfte ihn nicht in Gefahr bringen. "Egal was passiert, ich bin immer für dich da", sagte er und strich mir über die Wange. "Wer ist das?", fragte Jacob hinter mir und Mikesch lächelte. "Hallo, ich bin Mikesch, ein Freund von Lily", er bot ihm die Hand an, Jack schüttelte sie. "Freut mich dich kennen zu lernen", er war definitiv begeistert von ihm und ich hätte schwören können, das er kurz einen typischen Vaterblick hatte. Dann drehte sich der Werwolf zu mir. "Die anderen warten, kommt er mit?", fragte Jack und ich nickte.

Mein Freund verstand sich mit allen gut, vor allem mit Seth. Die beiden rollten wie Brüder herum und ich spürte den Blick von Leah in meinem Nacken. "Er wäre der perfekte Partner", sagte sie und hockte sich neben mich. Ich seufzte leise. "Leah, ich habe mich auf jemand anderen geprägt. So gern ich Mikesch auch habe, wir sind nicht für einander bestimmt. Es ist besser, wenn ich und er uns vielleicht nie wieder sehen würden, hier ist er in Gefahr. Wenn ich eines von ihm weiß, dann, das er sehr schnell eine Situation ausmachen kann, nicht mehr lange und er bekommt es heraus. Ich will ihn nicht verlieren", meinte ich traurig, sie nickte.

"Auf wenn hast du dich geprägt?", fragte sie nach kurzer Zeit und ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen. "Auf einen Vampir. Ich kenne nicht seinen Namen oder seine Herkunft und ich habe ihn erst einmal gesehen. Er ist wunderschön und so perfekt", bei Letzterem begann ich ein wenig zu schwärmen und Leah lachte leise. "Ich wette, Jack würde dies nicht gefallen. Sie wollen alles dafür tuen, damit du im Rudel bleibst", antwortete sie dann und ich nickte ein wenig bedrückt. "Hey, wir schaffen das schon", sie boxte mir gegen den Arm und ich lächelte.

Der Tag ging schnell vorüber, ich hockte gegenüber von Mikesch und genoss einen warmen Tee, er schlürfte einen Orangensaft. "Ich weiß nicht, ob ich dich hier zurücklassen kann. Ich habe Angst um dich. Ich was, das hier irgendwas vor sich geht Lily", meinte er und ich seufzte leise. "Du hast recht aber ich habe auch um dich Angst. Bitte Mikesch geh zurück nach Chicago", meinte ich und er nahm meine Hand. "Ich habe eine Bedingung, dann werde ich gehen. Ich will, das du mich zu deinem Geburtstag besuchst. Ich ahne, das du mich vielleicht nie wiedersehen willst aus Schutzgründen. Erlaube mir diesen letzten Wunsch", sagte er und ich seufzte.

"Einverstanden, ich komme zu dir", antwortete ich tonlos. Wenn ich dann noch lebe, fügte ich in Gedanken hinzu und er lächelte seelig. Dann zog er mich hoch und in eine Umarmung. Ehe ich was tuen konnte, hatte er mich geküsst. Doch ich spürte nichts, nichts was mich erregte den Kuss zu erwidern. "Wer auch immer der neue ist, denn du liebst, ich hoffe er weiß welch Geschenk in seinen Händen liegt", er fuhr mir durchs Haar und trat einen Schritt zurück.

Gemeinsam gingen wir zu der Bushaltestelle, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. "Was auch immer in der Luft liegt, es schreit nach Gefahr. Verspreche mir, was auch immer passiert, pass auf dich auf. Ich werde morgen früh wieder in Chicago sein. Bitte, rufe mich wenigstens an, wenn sich die Situation beruhigt hat", er stieg in den Bus ein und fuhr davon. Ich lief in den Wald und kletterte auf einen Baum. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich.

Dunkle Gestalten tanzten durch meinen Kopf. Sie jagten mich, versuchten mich zu fassen. Ich drehte mich um, sie waren weg. Verwirrt bliebe ich stehen. Und dann kam er auf mich zu. Mikesch. Aber er hatte rote Augen, er war blasser als sonst und sein Gang glich den einer Raubkatze. "Ich bin immer für dich da. Du wirst sehen", sagte er. Ich öffnete die Augen. Nein, das darf nicht passieren, soweit darf es niemals kommen. Mikesch dürfte nicht in diese verrückte Welt hinein gerissen werden, in die ich geboren wurde. Ich lehnte mich gegen den Stamm und sah in die Ferne. Pass auf dich auf Mikesch, bitte, pass auf dich auf, flehte ich still.

Two Hearts (Twilight FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt