Anomalien und andere Unannehmlichkeiten

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Die SHIELD-Agenten und die Avengers hasteten sofort geschlossen hinüber in den Raum, in dem Loki sass und wo sich dieses seltsame Auge an der Wand zu bilden begonnen hatte, als sie auf dem Monitor sahen, was da passierte.

Eine Hand... Soeben hatte sich eine Hand durch das Auge hindurch gezwängt!

Loki sass immer noch starr und unbeweglich da, als sie eintraten, doch auf der ihm gegenüberliegenden Wand vibrierte und leuchtete das Portal nun derart stark, dass die Hereinkommenden die unglaubliche Energie spürten, die davon ausging.

Und dann kroch Fandral heraus, langsam und kraftlos, schmutzig und eingehüllt in eine klebrige, schleimige Masse, die an ihm heruntertropfte. Mit einem lauten Stöhnen knallte er auf den Boden.

Hinter ihm kamen Coulson und Daisy durch. Sie sahen noch mitgenommener aus, noch zerschlagener. Aber sie waren am Leben.

Jemma, die bereits das Notfallteam verständigt hatte, war mit wenigen Schritten bei ihnen. Coulson und Daisy versuchten zu sprechen, doch es kam nur ein unverständliches Lallen über ihre Lippen. Fandral erging es wenig besser. Jemma schüttelte den Kopf und bedeutete ihnen, still zu bleiben. Dann war auch schon das Ärzteteam heran und bugsierte alle drei – sogar Fandral, der sich zu wehren versuchte – auf Bahren und rollte sie hinaus. Jemma und Fitz begleiteten sie. Während sie eilig davon gingen, sprachen die beiden jungen Wissenschaftler beruhigend auf die drei Zurückgekehrten ein. Melinda May und Elena Rodriguez warfen einen kurzen Blick auf Loki und setzten sich dann ebenfalls in Bewegung. Der Magier würde sicher schon klarkommen – sie aber wollten jetzt bei ihren so lange vermissten Kollegen sein! Alphonso Mackenzie zögerte kurz, befahl den beiden jungen und noch neuen Kollegen im Team bei dem Magier und den Avengers zu bleiben und rannte dann den anderen hinterher.

Das Portal, durch das sich die Zurückgekehrten gekämpft hatten, vibrierte und leuchtete immer noch wie verrückt, wurde aber zusehends kleiner. Doch gerade als es sich vollends schliessen wollte, schien sich noch etwas anderes hindurch schlüpfen zu wollen.

Ein langer, ekelhaft aussehender und in alle Richtungen zuckender Wurm.

Natasha Romanoff zögerte keine Sekunde: die Kugel aus ihrer Waffe traf sofort. Zwar schien sie das seltsame Gewürm nicht ernsthaft zu verletzen, doch es reichte, dass es sich mit einem lauten Kreischen zurückzog. Eine Sekunde später schloss sich der Riss in der Mauer und das Auge verschwand. Mit ihm das letzte Überbleibsel aus der dunklen Dimension.

«Man kann euch Avengers ja doch brauchen.» hörten sie da Lokis leise ironische Stimme im Hintergrund.

Er war ebenfalls zurück.






«So, Sie sind jetzt also einer von den Guten oder wie?» Tony räusperte sich und fixierte Loki von oben bis unten. Der Magier sah etwas mitgenommen aus, wirkte auf Iron Man aber ansonsten genauso arrogant wie eh und je.

Loki lachte auf. «Oje, ich muss wohl schleunigst was Schlimmes anstellen, sonst verliere ich noch meinen Ruf als Bösewicht!» Er wollte aufstehen, merkte jedoch, dass die Beine wieder unter ihm wegknickten. Mist, das Ganze hatte ihn mehr Kraft gekostet als vermutet!

Einer der beiden im Raum verbliebenen SHIELD-Agenten hastete zu ihm hin. «Wir sollten Sie ebenfalls auf die Krankenstation bringen, Sir.»

Loki blickte den jungen Mann mit einem Gemisch aus Spott und Ungeduld an. «Ich bin okay. Wenn Sie jemanden bemuttern wollen, halten Sie sich an ihre beiden Kollegen.» Sein Blick ging in die Runde. Er wurde schlagartig wieder ernst. «Sie sind doch... alle durchgekommen?»

Lokis Punishment - Lokis StrafeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt