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Jungkook PoV

„Ey Jungkook!"

In einer fliessenden Bewegung drehte ich mich mitsamt dem Besen in der Hand zu der Stimme um, die mich gerufen hatte. Vor mir stand Namjoon, Captain des Ravenclaw Quidditch Team's, bester Jäger, die das Haus je gesehen hatte und zudem Schulbester in so ziemlich allen Fächern. Er lächelte mich breit an, so dass sich seine Grübchen unverkennbar in die rosigen Wangen bohrten. Ich lächelte eher weniger freudig zurück.

Namjoon gehörte nicht gerade zu meinen besten Freunden. Nicht weil er kein guter Mensch war, das konnte ich in keinster Weise behaupten, sondern viel eher, weil er mir das Leben öfters mal schwer gemacht hatte. Normalerweise waren nur die Slytherins eine wahre Konkurrenz für das Gryffindor Quidditch Team, doch seit dem dieses überdurchschnittliche Genie Kapitän der blauen Mannschaft war, wurde es zunehmend gefährlicher.

Sie lagen nur ganz wenige Punkte hinter uns, wohlmöglich würden sie sogar den heissbegehrten Quidditch Cup gewinnen, der die letzten Jahre immer in Händen der Gryffindor's gewesen war.

„Was gibt's?"

Ich lehnte mich leicht gegen meinen Nimbus 2000, übrigens das heiligste Objekt, das ich besass. Es war ein Geschenk meiner gesamten Familie auf Weihnachten im letzten Jahr gewesen und seit dem beschützte ich ihn wie mein eigenes Fleisch und Blut.

Er hatte mir schon zu eigenen Siegen verholfen.

„Ich wollte dich was fragen", fuhr er fort und machte nun neben mir Halt, so dass ich erkennen konnte, dass er gut einen Kopf über mich heraus wuchs.

„Trainiert ihr morgen vor dem Spiel nochmals? Wir würden eben gerne das Spielfeld zur Vorbereitung nutzen."

Ich zog die Augenbrauen hoch. Wieso fragte er nicht einfach Soyeon, anstatt mich zu belästigen? Ich war ja nicht der Captain.

„Voraussichtlich nicht. Wir werden uns vermutlich beim See aufwärmen."

Der Ravenclaw nickte, kratzte sich am Hinterkopf und sah irgendwie ein wenig verunsichert zu Boden. Meine Augenbrauen schossen noch mehr in die Höhe.

„Wieso hast du nicht Soyeon gefragt?", hakte ich also nach. Meine Neugier liess sich sowieso nicht unterdrücken.

Er sah mich aus irgendwie gequälten Augen an, als würde er das Folgende nicht tun wollen.

„Es gibt da noch was..."

„Ja?", langsam wurde ich ungeduldig. Ich hatte Hunger und wollte Taehyung wiedersehen, der ganz sicher vor der grossen Halle auf mich warten würde. Also hatte ich eine viel bessere Beschäftigung als hier im Nieselregen zu stehen und darauf zu warten, dass Namjoon mir sein Geheimnis verraten würde.

„Zuerst mal will ich klar stellen, dass das nicht von mir aus kommt. Ich werde sozusagen gezwungen das zu sagen."

Er hob abwehrend die Hände.

„Dieser Typ mit dem du oft zusammen bist. Dieser Hufflepuff", begann er und ich merkte schon in welche Richtung sich das entwickelte. „Verletze ihn bitte nicht."

Ich legte den Kopf schief, sah den Älteren an, als hätte er mir gerade ein Frettchen ins Gesicht gehalten. Was zur Hölle ging es denn den Typ an, was ich sonst so tat? Wer hatte ihm aufgetragen, mich zurechtzuweisen? Und wer hatte gesagt, dass ich Taehyung überhaupt verletzen wollte?

Das wollte ich nicht. Das könnte ich gar nicht. Mein Herz würde mit seinem brechen. Und das war etwas, was mich gänzlich verwirrte. Wieso band sich meine Seele so an seine?

„Wieso sagst du mir das?"

Namjoon seufzte leise und krallte seine Hände in die blonden Haare.

time turner | kookvWhere stories live. Discover now