time turner | kookv

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Taehyung PoV

„Tiger!"

Ich horchte auf und drehte mich in die Richtung, aus der ich Jungkook's Stimme vernommen hatte. Mittlerweile reagierte ich auf diesen Spitznamen beinahe so gut wie auf meinen richtigen Vornamen. Selbst wenn es zu der ein oder anderen peinlichen Situation geführt hatte. Auch jetzt drehten sich einige Köpfe zu mir um, was meine Wangen rot anlaufen liess.

Trotzdem ging ich auf den Gryffindor zu, der von den Gewächshäuser aus kam und mich breit anlächelte. Schnell schlug ich den Weg links ein, um auf die verlassene Brücke zu gelangen, die zwei Teile der Hogwarts Schule miteinander verband.

Wie erwartete folgte mir Jungkook, wenn auch ein wenig verwirrt. Doch als er sah, dass sich keine Menschenseele in der Nähe aufhielt, nahm das bekannte Grinsen erneut seinen Platz in Jungkook's Gesicht ein.

Ich wurde noch röter, wenn der Gryffindor mich so ansah, trotzdem klopfte mein Herz bereits aufgeregt. Je näher Jungkook mir kam, desto stärker wurde das Kribbeln in meinem Bauch und das Zittern meiner Hände.

Hörte das irgendwann mal wieder auf?

„Hey", flüsterte Jungkook melodisch, als seine Hände sich automatisch auf meine Hüfte legten. Augenblicklich erschauderte ich unter seiner Berührung, trotzdem probierte ich standhaft zu bleiben und hob den Kopf an, um ihn ansehen zu können.

Jungkook's dunkle Haare fielen ihm in die Stirn, sie schienen heute verstrubelter als sonst zu sein, was seinem Look jedoch keinesfalls schadete. Im Gegenteil. Er trug ausnahmsweise ein Hemd mit der typischen Gryffindor Krawatte, jedoch war diese verrutscht und gelockert. Das Hemd unter dem Mantel war zudem zerknittert und die ersten zwei Knöpfe davon geöffnet.

So schaffte Jungkook es irgendwie selbst in einem Hemd, wie ein rebellischer Schüler auszusehen und dieser spitzbübische Ausdruck in seinen Augen bestätigte nur sein Bad-Boy-Verhalten. Es hätte nur noch die Lederjacke und die Kette an der Jeans gefehlt.

Jedenfalls sah er mal wieder unverschämt gut aus. Und am liebsten hätte ich mich selbst dafür geohrfeigt, dass ich immer so für ihn schwärmte. Jungkook war auch nur ein Mensch, kein Heiliger. Aber aus irgendeinem Grund war er für mich, oder wohl eher für mein Herz, ein Held. Ein wirklich gutaussehender Held.

„Du willst also alleine sein?", fragte er, wobei das Grinsen noch breiter wurde.

„Nein, sonst wärst du ja nicht hier", antwortete ich schlagfertig und hob den Kopf an, was Jungkook nur amüsiert schnauben liess.

„Na gut. Du willst also alleine mit mir sein", meinte er und kam noch näher, so dass ich mit dem Rücken gegen das Geländer der Brücke stiess. „Was soll mir das sagen?"

„N-Nichts", antwortete ich. „Hier ist es lediglich sehr schön", erklärte ich meine Ortswahl und drehte mich um. Erstens konnte ich so Jungkook's Blick ausweichen und zweitens, ihm verdeutlichen wie schön die Aussicht von hier aus war. Ich lehnte mich an das hölzerne Geländer der Brücke und spürte den sanften Wind, der meine Haare aufwirbelte. Automatisch zog ich den Schal um den Hals enger und genoss die frische Luft.

Ich hörte Jungkook's leises Lachen, ehe ich plötzlich merkte, wie er näher kam und seine beiden Hände neben mir auf dem Geländer platzierte. Eine links und eine rechts von mir, so dass seine Arme ein Art Käfig um mich herum bildeten.

Ich verspannte mich sofort, schlichtweg weil seine Nähe mich nach wie vor nervös werden liess. Doch im nächsten Moment, als der Gryffindor näher an mich heran trat und ich merkte, wie sein Kopf sich auf meine Schulter legte, atmete ich zitternd aus. Mein Körper entspannte sich, ich konnte gar nicht anders, als mich ebenfalls gegen ihn zu lehnen.