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Taehyung PoV

„Ist das okay so?"

Meine Stimme klang ganz unsicher, etwas, was nach dem klärenden Gespräch mit Jungkook nicht mehr so oft vorkam. Doch nach wie vor kriegte es der Gryffindor hin, mich einzuschüchtern und selbst wenn er es in dem Moment nicht absichtlich tat, so war er doch für meine roten Wangen verantwortlich.

„Taehyung", Hobi kicherte leise und stellte sich neben mich. „Jungkook wird seine Augen nicht mehr von dir nehmen können. Noch weniger als sonst schon."

Das trieb die Röte nur noch mehr in meine Wangen, stärkte meine Selbstbewusstsein jedoch wieder ein wenig, so dass ich zuversichtlich nickte und nochmals in den dreckigen Spiegel schaute.

Heute war der letzte Hogsmeade Ausflug vor den Weihnachtsferien, die ich ausnahmsweise in Hogwarts verbringen würde. Meine Eltern verreisten über die Weihnachtszeit, um die Familie meiner Mum in Amerika besuchen zu gehen und Jennie und mich liessen sie hier zurück. Ich wusste jetzt schon, dass ich vor Einsamkeit und Langeweile vermutlich sterben würde.

Doch zuerst stand der Ausflug in das kleine Dorf an und ich hatte mich schon die ganze Woche darauf gefreut. Endlich kamen wir alle mal weg von diesen einsperrenden Mauern und vor allem von diesem verdammten lilafarbenen Licht.

Einfach nur wir Freunde, die uns amüsierten, wie alle anderen in unserem Jahrgang auch.

„Lass uns los", meinte Jin schmunzelnd und ich nickte, wobei ich mein bordeauxrotes Hemd nochmals zurecht zupfte. Hobi meinte, es wäre am besten, wenn man meine Schlüsselbeine sehen konnte, also waren die ersten beiden Knöpfe geöffnet. Zudem war es mir ein wenig zu gross, so dass mir die Ärmel bis zu den Fingerknöchel reichten. Dazu kam meine enge, schwarze Jeans.

Natürlich trug ich darüber den alten, stieren Hufflepuff Umhang, doch der würde ich ja nicht immer tragen. Besonders weil wir vorhatten den Tag grösstenteils im Drei Besen zu verbringen und Butterbier zu schlürfen.

Jin Hyung sah mich kurz prüfend an, doch ich strahlte bereits übers ganze Gesicht und folgte beinahe hüpfend meinem anderen besten Freund, der singend den Gemeinschaftsraum verliess. Jin war in letzten Zeit sehr aufmerksam was meine Stimmung betraf. Das hing natürlich mit dem kleinen Vorfall zusammen, der vor ein paar Tagen stattgefunden hatte.

Doch das Gespräch mit Jungkook hatte mir sehr geholfen und mittlerweile ging es mir recht gut, wobei Jin dem jedoch nach wie vor misstrauisch gegenüber stand. Naja, heute würde ihn Namjoon hoffentlich genug ablenken. Ich hatte keine Lust immerzu seine Adleraugen auf mir zu haben.

Wir hatten schnell das Schloss durchquert und steuerten die grosse Truppe Schüler an, die bereits draussen vor dem Haupteingang standen und ungeduldig warteten. Der Schnee bedeckte den Steinboden und bildeten eine kleine Puderzucker Schicht auf den vielen Statuen von Drachen, Phönixen oder anderen übernatürlichen Wesen, die den Innenhof schmückten.

Ich hob den Kopf und stellte mich auf die Zehenspitzen, um vielleicht Jungkook's Haarschopf erkennen zu können.

Doch plötzlich wurde mir die Sicht von zwei Händen versperrt und ich zuckte erschreckt zusammen. Im nächsten Moment hörte ich aber ein vertrautes Kichern, wobei ich selbst lachen musste und mich zu meinem Erschrecker umdrehte.

„Hey, du hast mich gar nicht ‚Wer bin ich' fragen lassen!"

„Tut mir Leid", antwortete ich Jungkook kichernd und sah ein wenig rot werdend auf unsere Hände.

„Du siehst toll aus, Tiger", sagte er dann und drückte seine Lippen kurz auf meine Wange, was das Blut nur noch mehr in meinen Kopf schiessen liess.

time turner | kookvWhere stories live. Discover now