☽ Fifteenth Chapter

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V E L A R I S

2. Oktober, Wolfstrakt: Lunya
Warme Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht. Müde rieb ich mir über meine Nase und drehte mich unter der warmen Decke. Mit einem dumpfen Knall kam mein Körper auf dem Boden auf. Ein unangenehmer Schmerz durchflutete meine Hüfte. Ich vernahm laute Fußstapfen.

»Accyo trample nicht so herum«, murmelte ich und zog mir die Decke über den Kopf. »Accyo?«, verwirrt schaute ich mich in dem Zimmer um. Es war leer.

Plötzlich wurde die Türe aufgerissen. »Rate mal wer so nett war und dem Morgenmuffel Frühstück mitgebracht hat«, flötete der braunhaarige Junge gut gelaunt.

»Käsebrot«, murmelte ich und rieb mir die Nase.

Der Junge stockte:»Woher weißt du das?«, fragte er verwirrt. Noch immer in die Decke gehüllt, richtete ich mich auf und drehte mich zu meinem Freund.

»Ich habe es gerochen«, stellte ich nachdenklich fest. Wie als hätte man das Brot mir vor die Nase gehalten, roch ich es. Heute war irgendwas komisch mit mir. Als hätte man jeder meiner Sinne auf scharf gestellt. »Ist auch egal«, murmelte ich und zog die Decke von meinem Körper.

Etwas viel zu Boden. Verwirrt sah ich zu Accyo. Die Augen des Jungens waren weit aufgerissen. Seine nun leeren Hände deuteten auf meinen Kopf während seine Lippen tonlose Worte formten.

Verwirrt sah ich an mir herab. Weiß-silberne Strähnen blitzten auf meinern Schultern auf. Ich stockte.

Mit schnellen Schritten lief ins Bad. Ungläubig bedrachtete ich mein Spiegelbild. Meine Haare waren weiß wie Schnee und schimmerten im Licht leicht silbern. Auch schienen sie über nacht um einiges gewachsen zu sein. Mit zitternden Händen fuhr ich mir durch die seidigen Wellen, die wie die einer Elfe aussahen.

Panisch sah ich zu Accyo, welcher im Rahmen der Tür stand und mich unglaubig musterte. »Wie soll ich das den anderen erklären?«, Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Die mit Sommersprossen befleckte Gesichtszüge des Jungen wurden weicher. Er trat einige Schritte vor und legte seine Hand auf meinen Kopf. »Wir sagen einfach, dass du ein kleines umstyling hattest, ok?«, stumm nickte ich und legte meine Stirn auf seine Brust. Ich schloss meine Augen.

»Danke«, hauchte ich leise.

⊱⊰

Zusammen mit Accyo betrat ich den großen Platz auf dem ein schwarzer Bus mit verdunkelten Gläsern stand. Ich zog die Kaputze des abnormal stark nach Accyo riechenden Pullis in mein Gesicht. Unruhig stand ich dicht hinter dem Jungen. Niemand sollte mich genauer ansehen.

Der kalte Wind wirbelte bunte Blätter über die große Fläche, auf welcher schon einige Menschen standen. Der Himmel hatte eine milchige Farbe angenommen. Die Sonne warfen dicken Wolken verdeckt.

»Hey Leute«, begrüßte uns Asena. Für eine kurze Zeit sah mich das Mädchen nachdenklich an und drehte sich danach wieder zu Accyo. »Aufgeregt?«, fragte sie ihn Augenzwinkernd.

Ihre Augenringe waren mit einer dicken Schicht Concealer verdeckt und ihre sonst gerötenden Augen nur etwas glasig. In ihrer Hand hielt sie einen glühenden Zigarettenstummel von dem sie ab und zu einen Zug nahm. Man merkte, dass sie ihr bestes tat ihren Zustand zu verstecken.

Selenophile | A Werewolf StoryWhere stories live. Discover now