☽ Twenty Third Chapter

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E R Z Ä H L E R

9.Oktober, Wolfstrakt: Lunya
Als Azrael aufwachte, war es dunkel. Er lag in dem Bett eines Zimmers, wessen Fenster von dicken Vorhängen verdeckt wurden. Nur einzelne Lichtstrahlen zeichneten sich auf den Holzboden. All seine Glieder schmerzten. Sein Körper war schwer wie Blei.

Sich seinen brummenden Kopf haltend, richtete er sich auf. Die Luft hier war schwül, er musste hier lange gelegen haben. »Velaris«, brachte er erschöpft heraus. Es brauchte einige Zeit bis die Erinnerungen an die Momente, bevor er sein Bewusstsein verloren hatte, zurückkehrten. Sein Körper spannte sich an. Mit schnellen Schritten lief er zu der geschlossenen Türe und riß sie auf. Nervös sah er sich um. Wo war seine Seelengefährtin? Normalerweise lag immer ein leichter Hauch ihres Scents in der Luft. Doch nun roch er nichts. Zischend fasste er an seine schmerzende Brust. Ihm schien etwas die Luft abzuschnüren.

»Azrael!«, hinter ihm ertönte die Stimme von Kai. Azrael fuhr herum und sah seinen Bruder an. Verzweiflung blitzte in seinen Augen auf. Kai wich seinen Blicken aus.

»Wo ist Velaris?«, fragte Azrael mit lauter Stimme. Kai sah beschuldigt auf den Boden. Sie hatten sie mit genommen, schoß es ihm durch den Kopf. Blanke Wut stieg in ihm auf.

Er stürmte an Kai vorbei die Treppen hinab. »Azrael! Du kannst da nicht alleine hin!«, rief sein Bruder ihm nach, doch Azrael hörte nicht. In seinem Kopf war nur das wunderschöne Mädchen, von welchem er sogar nachts träumte.

Er konnte nicht anders, selbst wenn er nicht wollte, würden seine Beine ihn trotzdem dem Mädchen nach führen. Selbst der Blutwolf in ihm schien aufgehört zu haben nach Blut zu schreien und tat es nun nach ihr. Nach ihr... seinem Mondmädchen.

Er erinnerte sich zurück daran, an den Morgen indem sich irgendwas an ihr verändert hatte. Als wäre sie nun endlich, wirklich sie gworden. Erst dann verstand er, dass seine Mate ein Teil des Mondes vorbestimmt war. An diesem Tag verfolg der letzte Funken Liebe, den er für den Mond, verspürt hatte. Nun gehörte all diese ihr. Seiner Seelengefährtin.

V E L A R I S

Drei Tage zuvor...
Ich wurde von einem Rütteln aufgeweckt. Auf was auch immer ich lag, schien sich zu Bewegen. Mein ganzer Körper tat weh. Was war nur geschehen?

Mit einem Mal riß ich meine Augen auf. Ein schmerzhaftes Pochen, flackerte in meinem Kopf auf. Zischend fasste ich mir an meine Schläfen und sah ich mich um.
Ich lag auf der Rückbank eines Autos, welches mit hoher Geschwindigkeit durch einen stockfinsteren Wald fuhr. Verschlafen setzte mich auf. Am Fahrersitz saß ein Junge, welcher ungefähr in meinem Alter war. Als er meine Bewegungen bemerkte, warf er einen kurzen Blick nach hinten. Seine Augen waren golden. »Gold wie die Sterne«, wisperte ich leise.

»Ah du bist wach«, stellte der junge Mann fest. Auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln.

»Wohin bringst du mich?«, fragte ich ernst. Mit zusammengekniffenen Augen musterte ich den Fremden. Die fröhliche Miene des Jungens fiel. Etwas trauriges, blitzte in dem Gold seiner Augen auf.

»In unser Hauptquartier«, antwortete er mir kurz. In ihr Hauptquartier? Er wollte doch wirklich nicht mich als ihre Königin aufstellen?

»Du hast gemeint du würdest mich nicht entführen«, zischte ich aufgebracht. Das Auto bog in einen noch verwachseneren Waldweg. Die Bäume hier waren wie dicke Dornenranken, die sich über dem Waldweg wieder zusammenschlossen um keinen Funken Licht durchzulassen. Die einzige Lichtquelle waren die Scheinwerfer des Autos.

Der Junge spannte sich an. »Du wurdest von dem Wolf angegriffen, ich habe dich gerettet und mitgenommen«, erklärte er. »Scheiß Blutwölfe, ich dachte die wären ausgestorben...«, murmelte er wütend.

»Du weißt was Blutwolf bedeutet?«, fragte ich und lehnte mich vor. Er war zwar mehr Feind als Freund, trotzdem konnte er mir vielleicht Antworten geben.

»Natürlich, bei all dem was sie meinen Vorfahren angetan haben«, antwortete er. Ich merkte wie der Junge sich anspannte.

»Dann kannst du mir sagen was genau sie sind?«, fragte ich. Meine Augen fixierten den Werwolf. Er nickte.

»Blutwölfe sind eine alte Spezies Werwolf, welche unglaublich stark ist und andere Geschöpfe verfluchen kann. Dieses Gen hat viele Wölfe verändert und in den Wahnsinn getrieben«, erzählte er: »Die wahre Natur eines Blutwolfes ist zu Töten und egal wie sanft der eigentliche Charakter der Wolfes ist, der Wolf in ihm wird alles tun um seinen Durst nach Blut und Tod zu stillen«.

Ein Schmerz durchfuhr meine Brust. Dies konnte nicht wahr sein. Azrael, ein tötendes Monster? Ich erinnerte mich an unser erstes Treffen. Daran, wie einfach er den Jungen verletzt hatte. Ich hatte diese Erinnerungen verdrängt, als ich ihn näher kennengelernt hatte. Ja, den Azrael den ich nun kannte war liebevoll und beschützte mich vor jeder Gefahr.

»Dieser Blutwolf ist dein Gefährte, oder?«, fragte der Junge. Mitleid spiegelte sich ich seinen Augen. Ich wurde wütend.

»Ja«, sagte ich aufgebracht: »Und ich werde wieder zu ihm zurückkehren«. Der Junge seufzte.

»Ich bin übrigens Kova«, stellte er sich nach einer kurzen Stille vor. »Velaris«, antwortete ich kurz. Seine angespannte Miene fiel. »Wir sind in wenigen Minuten da«, antwortete er und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln: »Dir wird es hier sicher gefallen«.

Seufzend lehnte ich mich zurück. Fürs erste musste ich wohl mitmachen. In meiner Brust flackerte ein Schmerz auf. Der selbe Schmerz, welchen ich bei der hinfahrt nach Lunya gefühlt und damals nicht verstanden hatte. Doch nun tat ich es. Es war der elende Schmerz von Einsamkeit. Einsamkeit, weil ich nicht bei der Person sein konnte, die mein Herz liebte.

Doch nun war der Schmerz schlimmer, unerträglicher, denn nun kannte ich das wundervolle Gefühl Azrael nah zu sein. Wie es war in seinen Armen einzuschlafen, seinen Geruch einzuatmen. Es war wie Azrael gesagt hatte, er war ein unersetzliches Teil von mir. Er war die Person, die die Märchen, welche ich so unrealistisch fand, Realität machte.

Er war die Person in die ich mich unsterblich verliebt hatte.

tut mir leid für die längere Pause, Schule war bisschen stressiger als erwartet(:

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tut mir leid für die längere Pause, Schule war bisschen stressiger als erwartet(:

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Selenophile | A Werewolf StoryWhere stories live. Discover now