☽ Twenty Seventh Chapter

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V E L A R I S

?, Wolfstrakt: Stadt der Schatten
»Velaris Velaris«, das strahlende Mädchen warf sich in meine Arme. Lächelnd zog ich sie näher an meinen Körper. »Hey Kleine, nicht so wild«, kicherte ich und strich ihr Erde von der Wange. Ihre Augen funkelten.

»Ich habe Blumen für dich gepflückt«, sagte sie. Stolz hob sie die zierliche Hand, in welcher sie weiße Blüten hielt. »Die sind wunderschön«, ich schenkte dem jungen Mädchen ein warmes Lächeln.

»Sie erinnern mich an dich«, flüsterte sie in mein Ohr. Ich schmunzelte. Dieses Mädchen wusste wie es mein Herz zum schmelzen brachte.

»May du solltest deine Königin nicht einfach mit ihrem Vornamen rufen«, die mahnende Stimme von Kova ertönte einige Meter hinter mir. Ein Blick in die Richtung des schwarzhaarigen Jungen verriet mir, dass er sich ebenso ein warmes Lächeln nicht verkneifen konnte.

»Das ist schon okay«, sagte ich lächelnd: »Ich mag es lieber so angesprochen zu werden, der Titel lässt mich so distant wirken«. Ich stellte das Mädchen auf den Boden und strich ihr eine dunkle Strähne hinters Ohr. »Geh weiter spielen, ich hab noch etwas mit Kova zu besprechen«, sagte ich sanft. May nickte und verschwand mit einem dicken Lächeln und wehenden Haar hinter einer der Häuser.

Von warmen Sonnenstrahlen geblendet, hob ich meinen Blick von den grünen Gräsern der Wiese und drehte mich zu Kova.

Der junge Mann war in der Zeit zu meiner helfenden Hand geworden. Er war wie mein Schatten. Immer an meiner Seite, half er mir wenn ich nicht mehr weiter wusste. Doch wofür ich ihn am meisten schätzte war, dass er an mich glaubte. Ohne zu zögern hatte er mir geholfen, als ich mit der Idee kam, dass wir nicht mehr nachts leben sollten, sondern wie alle anderen den Tag und die Sonne genießen könnten. Er vertraute mir. Und ich tat alles um ihn nicht zu enttäuschen.

Und es hatte sich gelohnt. Nun, ein halbes Jahr später, lebten wir glücklich mit der Sonne. Natürlich bestand das dichte Band zwischen den Schatten und diesen Wölfen immer noch, jedoch lernten sie auch diesen als etwas nicht Alltägliches anzusehen. Es war immer noch ein Teil ihrer, jedoch war es nicht alles.
Denn auch diese Wölfe genossen warme Sommertage wie diese. Tage, an welchen sie ihre Kinder auf frischen Wiesen spielen lassen konnten und nicht angst haben zu müssen sie in der Dunkelheit aus den Augen zu verlieren.

»Ich mag es wenn du so lächelst«, stellte Kova fest. Seine glitzernden Augen musterten mich mit einem warmen Ausdruck. Verlegen wich ich seinem Blick aus.

»Du bist hier sicher, weil du mir was sagen wolltest«, wechselte ich das Thema. Kova nickte: »Ja, ich habe eine Nachricht vom Rat bekommen«.

»V-vom Rat?«, fragte ich verwirrt.
Jedes halbe Jahr trafen sich die Könige der verschiedenen Reiche, um miteinander zu verhandeln, der Rat waren die Personen, die dieses Treffen veranstalteten und zusätzlich für Gleichgewicht im Wolfstrakt sorgten. Azrael, welcher seit einigen Monaten nun König des Nordgebietes war, würde an diesem wohl nun auch teilnehmen.
Der Schattenstamm hatte jedoch, trotz ihrem eigentlich sehr großem Gebiet und starken Werwölfen, bis jetzt nie dazu gehört.

»Ja, die Entwicklung unseres Stammes schien bis zu ihnen gelangt zu sein. Dadurch, dass wir unser Gebiet ausgebreitet, und nun auch Verhandlungen mit dem Reich Arania hatten, sehen sie uns nun wohl als richtigen Stamm an«, erklärte er nachdenklich:»Deshalb haben sie uns gebeten einen Vertreter auf die nächste Versammlung zu schicken«.

»Einen Vertreter? Wir?«, meine Augen weiteten sich. Mit einem Grinsen fiel ich Kova in die Arme. »Das heißt ihr werdet endlich von den anderen Wölfen als Reich angesehen«, stellte ich aufgeregt fest.

»Nein«, Kova löste sich von meiner Umarmung und fasste mir auf die Schultern. Ein warmes Lächeln lag auf seinen Lippen: »Wir werden endlich als Reich angesehen«.

⊱⊰

Einige Tage später...
»Velaris, auf was wartest du?«, ertönte die Stimme Kovas hinter mir. Mein Blick ließ von dem Gegenstand in meiner Hand ab und wanderte durch die menschenvolle Straße, der großen Stadt. In der Menge erkannte ich den schwarzhaarigen Jungen, welcher mit zwei Crepes in den Händen auf mich zulief.

»Willst du das haben?«, neugierig sah er mir über die Schulter und deutete auf die glitzernde Schneekugel in meinen Händen, welche mir in den Schaufenstern des kleinen Ladens aufgefallen war. Verträumt musterte ich das Schloss, welches zwischen funkelnden Schneeflocken, stand. »Nimm das«, sagte er und drückte mir ein Crepe in die Hände. Mit einer schnellen Handbewegung schnappte er sich die Schneekugel und verschwand in dem Laden.

»Warte!«, rief ich ihm hinterher, doch er war bereits außer Hörweite. Seufzend biß ich von dem süßen Teig. »So ein Sturrkopf«, murmelte ich kopfschüttelnd.

Nachdenklich ließ ich meinen Blick über den großen Platz schweifen. Nach einer langen Autofahrt waren Kova und ich nun endlich in der Hauptstadt, Olympia, angekommen.

Nun ist es das zweite Mal, dass ich hier war... Damals hätte ich niemals gedacht, dass mein nächstes Mal unter solchen Umständen sein würde, dass mein nächstes Mal ohne ihn sein würde. Der Schmerz in meiner Brust schien sich bei diesem Gedanken zu verdoppeln. Es war, als hätte jemand Öl in bereits große Flammen, geschüttet.

Mit der Zeit hatte ich es gelernt sie zu verstecken, die Schmerzen. Kein Tag verging ohne, dass mein Herz nicht nach ihm schrie. Ich gewöhnte mich nicht daran, aber ich lernte es zu akzeptieren. Dieser Schmerz war nun ein Teil von mir und gleichzeitig meine größte Schwäche. Durch ihn war ich mir nie sicher, ob meine Krankheit schlimmer wurde, denn er saugte alles in sich auf. Anfangs war mir dies egal. In den ersten Wochen wurde die Gleichgültigkeit zu sterben immer größer, doch die Wölfe um mich herum halfen mir einen Sinn zu finden. Wie eine Familie.

»Hier«, Kova, welcher den Laden wieder verlassen hatte, trat vor mich. Lächelnd reichte er mir die Schneekugel. »Nimm es als Geschenk zur Feier dieses tollem Anlasses«. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf: »Du solltest mir keine Sachen mehr kaufen, ich will dir nicht noch mehr schuldig sein, als ich es schon bin«. Meine Hand griff nach seinen Haaren und verwuschelte seinen Haarschopf. »Übrigens, du solltest wieder einmal deine Haare schneiden«.

»Hey!«, lachte der Junge und griff nach meiner Hand. Mit einer schnellen Bewegung zog er mich näher an sich. »Wo sind deine Manieren ihre Majestät?«, mit einen Grinsen zog er an meiner Wange. Gespielt wütend musterte ich ihn: »Wo sind deine Manier-«.

»V-velaris?«, ertönte plötzlich eine Stimme vor uns. Meine zuvor laute Stimme verstummte und mein Körper gefror zu Eis. Diese Stimme... Es war lange her, dass ich sie das letzte Mal gehört hatte, dennoch ich erkannte sie sofort.

Was tat er hier?

weil ich wieder zu dem spannenden Teil kommen will, gab es jetzt mal zwei Kapitel^^

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weil ich wieder zu dem spannenden Teil kommen will, gab es jetzt mal zwei Kapitel^^

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Selenophile | A Werewolf StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt