☽ Thirtieth Chapter

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V E L A R I S

20.April, Wolfstrakt: Olympia
Grelle Sonnenstrahlen, welche mich warm auf meiner Haut kitzelten, weckten mich sanft aus meinem traumlosen Schlaf. Mein Körper umgab eine angenehme Wärme, ein angenehm kribbelnde Hitze. Müde öffnete ich meine Augen und kuschelte mich unbewusst ein Stück näher an die warme Brust. Mit einem zufriedenen Murmeln, verengte sich der Griff um meinen Körper. In der Ferne vernahm ich das Zwitschern von Vögeln und das Rascheln von Blättern.

Langsam fing ich an mich an die Szenen bevor ich in Azraels Armen eingeschlafen war, zu erinnern. Die verschwommenen Erinnerungen daran, wie mich Azrael geküsst hatte, ließ meine Haut sanft kribbeln und ein kitzelndes Gefühl in meinem Bauch aufwirbeln. Warmer Atem plallte gegen die nackte Haut an meinem Nacken und an der Stelle, wo mein Oberteil hinauf gerutscht war und seine Fingerspitzen ruhten war meine Haut heiß, heiß wie glühendes Eisen. Ich seufzte. Diese Nähe war bitter-süß. So verlockend, jedoch beängstigend. All dies war in meinen Augen wie ein Feuerwerk. Wunderschön, jedoch nachdem es seinen Höhepunkt erreicht hatte, würde es erlischen. Ohne einen einzigen Funken zurückzulassen. Wie eine Seifenblase würde alles zerplatzen. Unsere Liebe war zerbrechlich.

Alles was letzte Nacht geschehen war, war dass ich von etwas gekostet hatte, was womöglich schon bald wieder etwas war, dass ich nur von der Ferne betrachten konnte. Die Situation war noch immer nicht aufgeklärt, im Gegenteil, wir hatten sie gerade noch komplizierter gemacht.

»Azrael«, murmelte ich und versuchte mich aus dem festen Griff zu lösen, was nur verursachte, dass ich näher an seinen Körper gezogen wurde. »Azrael!«, sagte ich nun lauter und stemmte mich mit voller Kraft gegen ihn. Mit einem verschlafenden Ausdruck, öffnete Azrael seine Augen. Als er mich erblickte, schien für einige Sekunden etwas in ihnen aufzublitzen. Wie ein kleines blaues Feuerwerk glitzerten diese wunderschönen Augen und ließen mich kurz nach Luft schnappen.

»Lass los«, murmelte ich mit zusammengekniffenen Augen. In seinem verträumten Gesichtsausdruck spiegelte sich nun Verwirrung. Seufzend ließ er von mir ab. Ich setzte mich auf und blickte an mir herab. Statt dem schwarzen Pullover von Kova trug ich nun ein weißes, viel zu großes Shirt. Seufzend verdrehte ich meine Augen und stand auf.

»Warte, wohin gehst du?«, Azrael richtete sich nun auch auf und musterte mich ängstlich. Mit einer schnellen Bewegung griff er nach meiner Hand. Sofort wurde diese mit der verlockenden Hitze durchflossen.

»Ich muss mich duschen und umziehen«, antwortete ich ihm und suchte das Zimmer nach Kovas Pullover ab, doch mir wurde schnell bewusst, dass dies zwecklos war. Azrael schien dafür gesorgt zu haben, dass ich ihn nicht mehr anziehen konnte.

Neben mir ertönte ein enttäuschtes Seufzen und der Griff um meine Hand löste sich. Azrael setzte an etwas zu sagen, doch schien es sich schnell anders zu überlegen. Eine Stille erfüllte den Raum und wurde Sekunden später von dem Leuten eines Telefons unterbrochen. Als Azrael den Bildschirm seines Smartphones erblickte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Ohne zu zögern, nahm er den Anruf an und grüßte die Person an der anderen Seite der Leitung.

Ich konnte nicht verstehen, was die Person sagte, doch die Stimme gehörte ohne Zweifel einer Frau. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte das schmerzende Gefühl in meiner Brust zu ignorieren. »Ich gehe dann mal«, murmelte ich und verließ mit schnellen Schritten das Zimmer.

⊱⊰

Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter mir zu. Kova, welcher mitten im Zimmer stand, schenkte mir einen verzweifelten Gesichtsausdruck, welcher sich, als er mich erblickte, sofort zu einem erleichterten veränderte. »Wo-«, setzte er an zu reden, doch hielt inne: »Du warst bei ihm«, stellte er fest. Etwas enttäuschtes funkelte in seinen Augen auf.

Verwundert sah ich den Jungen an: »Ist etwas falsch?«, fragte ich ihn. Er schüttelte den Kopf: »Ich habe mir nur etwas eingebildet«. Nachdenklich sah er zu Boden und ließ sich auf dem großen Sofa nieder.

»Tut mir leid«, sagte ich. Verwirrt sah Kova auf. »Du hast dir doch sicher Sorgen gemacht«, murmelte ich: »Es ist nichts Schlimmes passiert«. Kova nickte stumm und fuhr sich durch das schwarze Haar.

»Aber kann ich dich etwas Fragen?«, unsicher kratzte ich mich am Hinterkopf. Mir war es unangenehm ihm diese Frage zu stellen. »Ja natürlich«, verwirrt musterte mich Kova.
»Kann der Geruch eines Werwolfs.... betörend wirken?«, erzählte ich zögerlich und sah zu dem Jungen. Mit einem Mal veränderte sich der Ausdruck in Kovas Gesicht. »Meinst du, dass man in einen Rausch verfällt indem man nach der Nähe und Aufmerksamkeit eines anderen Werwolfes durstet?«, fragte er. Ich nickte unsicher.
»Ja das ist möglich, jedoch wusste ich nicht, dass dies die heutigen Werwölfe noch benutzen können«, sagte er nachdenklich: »Vor langer Zeit konnten alle Werwölfe solche Pheromone ausstoßen, was das Markieren um einiges verschnellern konnte, aber mit der Zeit wurde diese Methode immer weniger verwendet, weshalb sie langsam ausstarb«.
»Du meinst dass Azrael Pheromone an mir eingesetzt hat?«, fragte ich verwirrt. Kova nickte stumm. Ein wütendes Knurren verließ meine Lippen. Dafür hatte er sich also entschuldigt... Das würde er noch bereuen.

Aufgebracht zog ich mir das Shirt über den Kopf. Azrael schien mir dieses einfach über mein Oberteil gezogen zu haben, was mich erleichtert aufseufzen ließ.

»V-velaris«, Kovas stotternden Stimme ertönte hinter mir. Verwirrt drehte ich mich zu dem jungen Werwolf, welcher mich mit großen Augen musterte. »Deine Schulter«, keuchte er. »Da ist eine Bisswunde«.

Ich bin wieder zurück<33

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Selenophile | A Werewolf StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt