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Heather's POV

,,Heather?" eine Hand wedelt vor meinem Gesicht herum. Meine Augen folgen dieser Hand und schlussendlich nehme ich sie von meinem Gesicht. ,,Ja?" frage ich an Hailey gerichtet und ziehe die Augenbrauen zusammen. ,,Du siehst nicht gut aus. Hast du schlecht geschlafen?" besorgt sieht mich von der Seite an. ,,Nein, mir geht's prächtig." murmele ich aber so das sie es noch hört. Einige Sekunden lang ruht ihr Blick immer noch auf mir aber dann wendet sie ihn letztlich doch ab, als sie merkt das es nichts zu bringen scheint und ich nicht nochmal zu ihr sehen werde.

Ich sitze hier in meine noch etwas dickere Jacke eingewickelt und sehe zu Shane der auf dem Footballfeld gerade den Ball fängt. Er traut sich nie, sich beim Football einzuschreiben weil er Angst hat, das er zu schlecht wäre, was aber überhaupt nicht stimmt. Shane spielt nur in den Pausen und ein wenig mit seinem Dad zuhause Football. Ich habe schon versucht ihn zu überreden aber er will sich irgendwie nicht eingestehen, das er es wirklich drauf hat. In der nächsten Session werde ich ihn dazu zwingen, denn jetzt ist die Anmeldefrist schon längst zu Ende.

Hailey ist auch der Meinung das er sich viel schlechter macht als er ist, aber sie ist nicht so der Typ zum bestärken. Verstehe ich auch, aber bei Leuten die mir auch nur ein wenig wichtig sind, mache ich das gern. Natürlich sind wir nicht gerade die dicksten Freunde aber wenigsten wollen sie Zeit mit mir verbringen und vielleicht kann ich ihnen so etwas zurückgeben.

,, Warum bist du heute nur so in Gedanken? " höre ich Haileys Stimme im Hintergrund und wache so aus meinen Gedanken auf. Ich sehe zu ihr und bemerke ihr Nachdenklich verzogenes Gesicht:,, Was stört dich so daran?" ich lege meinen Kopf schief. ,, Keine Ahnung, sonst bist du einfach nicht so und vielleicht ist ja irgendwas, was dich zum Nachdenken bringt oder durcheinander..." murmelt sie zum Schluss im ihre Hand.

,, Mach dir darum keine Sorgen, ich komm schon klar. Alles super." versuche ich mich dort rauszureden. Ich mag es nicht, wenn man mich beobachtet und dann merkt, dass etwas nicht stimmen könnte. So als würde sie meine Verhaltensweisen analysieren. Es ist nicht so das ich keine Gesellschaft mag oder Leute die sich für einen interessieren aber manchmal möchte ich einfach nicht über sowas ausgefragt werden. Wenn etwas sein sollte, komme ich schon selbst.

Ich versuche einfach das Thema zu wechseln:,, Man, warum muss der Wind so eklig sein? " und verziehe mein Gesicht dazu. ,, Du bist nur ne alte Frostbeule. Es ist gar nicht so kalt." schmunzelt sie über mich. Mit diesen Worten ziehe ich meine Jacke noch enger um mich. Verdammt! Wir haben Frühling! Allein der Gedanke daran, dass es eigentlich schon wärmer sein sollte, macht mich wütend.

Durch das klingeln werde ich aus meinen leicht aggressiven Gedanken gerissen und stehe von der Bank auf, auf der wir die Pause über saßen.
Alle Schüler sind auf den Weg ins Schulinnere und quetschen sich durch die Gänge. Paar mal werde ich an der Schulter gerammt und bin fast nach vorne geflogen, dabei musste ich mir mein fluchen verkneifen. Heute habe ich echt böse Gedanken.

Mr. Danvers erwartet uns schon im Klassenraum und beginnt etwas an die Tafel zu schreiben, als er uns sieht. ,,Diese Aufgaben werden bis Ende der Stunde beendet und auf Zensur abgegeben." spricht er laut. Durch die Klasse geht ein genervtes Stöhnen. Mir ist dieser Typ verdammt unsympathisch, dass war er mir auch schon seit der ersten Stunde.

Ein Arm geht nach oben:,, Ja?" Er zeigt auf Cloe.
,, Und was passiert wenn wir nicht alles schaffen?" eine bessere Frage hätte es gar nicht geben können. ,, Dann wird natürlich das bewertet, was sie geschafft haben Ms. Johnson." entnervt dreht er sich zur Tafel und schreibt weitere Aufgaben ran die mir jetzt schon bis zum Hals stehen.

Cloe ist sich trotzdessen noch etwas unsicher, fängt die Aufgaben aber trotzdem an. Sie ist auch nur auf dieser Schule, weil ihre Eltern es so wollten. Ihre Tochter sollte etwas besonderes sein aber das sie auf eine Privatschule geht, macht sie nicht besonderer als alle anderen.

Als ich ebenfalls beginne, ist die Stunde im Nu vorbei, worüber ich sehr froh bin, denn ich möchte nichts als nach Hause. Mr. Danvers beendet den Unterricht noch bevor die Klingel ertönt und fordert uns auf, den Raum zu verlassen und die Blätter nach vorne auf den Tresen zu legen.

,, Der war ja wieder komisch." Hailey taucht neben mir auf und streicht sich ihr kurzes, lockiges Haar aus dem Gesicht. ,,Da hast du sowas von recht. Was ist nur los mit diesem Typen?" ich binde mir meine Haare zu einem Zopf zusammen da der Wind jetzt doch etwas stärker geworden ist und ich möchte heute Abend nicht vor dem Spiegel stehen und mir die Haare abschneiden müssen.

,, Das bleibt auf ewig ein Geheimnis." lacht sie und nimmt mich zum Abschied kurz in den Arm.
Wir trennen uns weil wir in zwei verschiedenen Richtungen wohnen und wir deshalb nicht zusammen nach Hause gehen können. Ich wohne gar nicht weit weg von von der Schule was ziemlich praktisch ist, da ich weder von meinen Eltern noch von den öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig bin.

Ich fische mein Handy aus der Tasche und stecke mir Kopfhörer in die Ohren. In der Zeit laufe ich ohne nach oben zu schauen weiter und stelle ein paar Sekunden später fest, dass das ein Fehler war. Denn augenblicklich laufe ich in jemanden rein und falle beinahe um. Erschrocken atme ich auf und nehme mir die Kopfhörer aus den Ohren.

Vor mir steht eine Gruppe von Jungs, alle haben eine Lederjacke an und haben ihre Hände in die Hosentaschen gesteckt. Außer derjenige den ich anscheinend angerempelt habe, denn er richtig sich gerade seine Jacke und putzt sich imaginären Schmutz von den Schultern bevor er aufsieht. ,, Aha, wen haben wir denn da? Eine Schülerin der Privatschule." mit seinem spottenden Blick deutet er auf meine Schuluniform. Automatisch streiche ich den Rock glatt und seine ganze Bande beginnt zu lachen

,, Entschuldige, ich hab dich nicht gesehen." gebe ich leise von mir. ,,Eine Entschuldigung hilft dir jetzt auch nicht mehr Püppchen." er lässt seinen Blick über meinen ganzen Körper wandern und kommt einen Schritt näher:,, Aber wahrscheinlich ist deine Entschuldigung nicht mal ernst gemeint da ihr euch Privatschüler einen Dreck um uns schert! Ihr seid viel zu arrogant!" verwirrt über seine Meinung zu uns, legt sich meine Stirn in Falten. Aber ich sage nichts dazu, da ich mich nicht zwangsläufig mit ihm und seinen Hunden anlegen möchte.

,, Aber ich meine es ernst und wenn du es mir nicht glauben willst, ist das dein Problem." empört sehen seine Freunde zu mir und fragen sich innerlich was ich gerade getan habe. Ich verschränke nur unter stark pochendem Herzen, meine Arme vor der Brust. ,, Du solltest aufpassen was du sagst." knurrt er mir ins Ohr und rampt mich noch einmal an der Schulter bevor er an mir vorbei geht und seine Jungs ruft, die mich keines Blickes würdigen.
Einige Sekunden später höre ich ihn noch etwas rufen:,, Wir sehn uns!" und das will ich ehrlich gesagt nicht hoffen.

Ich schaue ihnen noch hinterher und frage mich, was da gerade eigentlich passiert ist.

Not A Good IdeaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt