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Heather's POV

Austin biegt in meine Straße und bleibt vor meinem Haus stehen:,,Dieses hier?" er deutet auf das Haus:,,Jap, das ist es." ich entferne meine Hände von seinem Bauch und steige ab.
,,Danke." ,,Sieht so aus, als wärst du mir jetzt was schuldig." hinterhältig grinst er breit. Mit offenen Mund sehe ich ihn an:,,Das ist nicht fair, du hast mir angeboten bei dir mitzufahren." wie ein bockiges Kind verschränke ich die Arme und ziehe einen Schmollmund.

,,Du hättest nein sagen können." er zwinkert mir zu. Verständnislos werfe ich meine Arme in die Luft:,,Das kannst du vergessen! Ich mach für dich... Gar nichts!" aber er scheint sich nicht davon abbringen zu lassen. Austin grinst mich nur stumm an.

,,Oder bist du dir dafür zu fein, etwas gutes für jemand anderes zu tun......Privatschülerin." er scheint immer noch der Überzeugung zu sein das alle Schüler die eine Privatschule besuchen, totale Egomanen sind und denken sie wären etwas besseres.

,,Na gut, wenn du es so willst, lass mich einfach wissen wenn du etwas für deine Privatschülerin gefunden hast." keife ich und spreche das Wort 'Privatschülerin' extra abwertend aus. Seine Mundwinkel verziehen sich zu einem teuflischen Lächeln:,, Meine Privatschülerin?" Austin zieht die Augenbrauen hoch.

Jetzt bemerke ich erst, wie sich das angehört haben muss:,,So hab ich das nicht gemeint und das weißt du!" versuche ich mich aus dieser peinlichen Situation rauszuholen.
,,Du hast es aber gesagt." ruft er mir zurück ins Gedächtnis.
,,Vielleicht denkst du immer an mich und stellst dir vor, du wärst mein. Du willst es nur nicht zugeben." ich werde seine Meinung wohl kaum noch ändern können. Ergeben lasse ich meine Schultern hängen.

,,Lass es einfach gut sein okay?" bitte ich ihn.
Er nickt und setzt seinen Helm wieder auf:,,Gut, wir lassen das Thema erstmal aber sei Dir sicher das ich etwas tolles für sich finden werde." dann fährt er einfach davon und lässt mich stehen. Wow, das war vielleicht mal ne Unterhaltung.

Jetzt wo alles vorbei ist und ich die Aufregung von vorhin überwunden habe, werde ich plötzlich ganz müde und ich bin mir sicher das ich sofort ins Bett fallen werde. Das war echt Adrenalinkick pur. Ich wollte von Anfang an nicht mitkommen weil ich mit dieser Zeit in meinem Leben abgeschlossen habe. Aber ich wollte James denspaß nicht verderben deshalb habe ich nur zugestimmt.

Meine Hand schließt sich im den kalten Henkel der Tür und öffnet diese um einzutreten. Die Uhr schlägt Punkt 12. Das Schicksal muss mich hassen. Wahrscheinlich springen meine Eltern gleich irgendwo hervor und sind so lange wach geblieben nur um mir zu sagen, das ich zu spät nach Hause gekommen bin.

Ich schleiche mich hoch in mein Zimmer um mir Sachen zum duschen zu holen.
James sitzt schon auf meinem Bett:,,Warum hat das so lang gedauert?" er zieht seine Augenbrauen skeptisch zusammen.
,,Ach, Austin wollte noch ein wenig mit mir diskutieren." winke ich ab. Ich will gerade an meinen Schrank, als ich wieder von seiner Stimme abgehalten werde:,,Wer ist dieser Austin überhaupt, der gefällt mir nicht." neugierig setzt James sich auf.

,,Eigentlich können wir uns gar nicht leiden weil er keine Schüler der Privatschule leiden kann und weil er mich damit aufgezogen hat, kann ich ihn nicht leiden." erkläre ich ihm kurz die Situation zwischen uns beiden. Obwohl er mir nicht einmal so übel erscheint, aber das würde ich ihm niemals sagen oder ihm gegenüber zugeben, das er gar nicht mal so schlimm ist. Er hatte nur schlechte Erfahrungen und fühlt sich von mir angegriffen.

,,Also eigentlich könnt ihr euch gar nicht ausstehen?" fragt er nochmal nach um sicher zu gehen. Ich nicke. ,,Aber warum hat er dich dann mitgenommen?" er scheint echt nicht darüber hinweg zu kommen.
,,Nur weil er mich nicht leiden kann, heißt es nicht das er keinen gesunden Menschenverstand hat James. Und könntest du mich jetzt aufhören, auszufragen? Was interessiert dich überhaupt so an ihm?"

Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, verziehe ich mich einfach ins Bad. Ich muss dringend diesen widerlichen Geruch loswerden. Sofort landen meine Sachen in der Wäsche und ich steige unter die Dusche. Das Wasser spült den Geruch und den ganzen Dreck von meinem Körper und als ich sauber genug bin, wickel ich mir ein Handtuch um mich und steige wieder aus der Dusche.

Frisch geduscht und angezogen, kehre ich in mein Zimmer zurück und sehe zu James der wie ein Embryo auf seiner Matratze liegt. Lächelnd lege ich mich auch ins Bett und schlafe auch sofort ein.

Ich torkel durch die Straßen und muss mich an einer Laterne festhalten um nicht umzukippen:,,Kommt schon Leute, lasst uns feiern gehen." rufe ich laut und drehe meinen Kopf zu Amelie und Ryan die laut anfangen zu lachen.

,,Ich glaub du hast schon ausreichend gefeiert. Lass uns nach Hause gehen." nuschelt Amelie und übergibt sich in ein Gebüsch. Ryan lacht sie nur aus und steht daneben. Der hat seinen Spaß. Ich hatte auch eindeutig zu viel Alkohol, aber ich liebe einfach dieses Gefühl, irgendwie nichts zu fühlen.

Plötzlich dreht sich meine Umgebung und mir wird unglaublich schlecht. Bevor ich noch irgendetwas sagen oder tun kann, stehe ich aufeinmal in dem leeren Gebäude meiner Schule. Niemand ist hier, nicht einmal ein Lehrer ist aufzufinden. Ich versuche das Licht anzumachen, scheitere aber.

Das Gefühl des betrunken seins ist komischerweise auch verschwunden und ich mich problemlos fortbewegen.
Irgendwie habe ich das Gefühl das etwas nicht stimmt:,,Ben?" der Name meines Bruders verlässt meinen Mund und irgendwie fühlt sich sein Name total falsch auf meiner Zunge an.

Ich rufe seinen Namen immer wieder und suche in jedem Raum nach ihm. Warum weiß ich auch nicht. Ich weiß nur das ich ihn finden muss.
Meine Beine beginnen zu laufen und tragen mich zu einem Raum, in dem ich mir sicher bin, Ben zu finden.

Meine Hände zittern und auf ihnen liegt kalter Schweiß als ich die Tür mit einem quietschen öffne. Es ist dunkel und ich bekomme Panik. Aus Reflex suche ich nach dem Lichtschalter aber ich weiß dass das Licht gar nicht geht. Bevor ich aber den Gedanken zu Ende denken konnte, habe ich ihn gefunden und umgelegt. Das Licht springt an.

Not A Good IdeaWhere stories live. Discover now