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Heather's POV

Na toll. Jetzt bin ich diesem blöden Vollhonk fast vors Auto gelaufen und er hätte mich beinahe umgefahren weil ich wieder so tollpatschig war. Jetzt macht er sich wahrscheinlich über mich lustig und er hätte sich sogar gefreut wenn er mich erwischt hätte.

Wenn ich unter Stress stehe, passe ich einfach nicht auf. Ich kann nicht beides. Meine Mum hat mich nur angerufen und hat irgendwas von 'wir haben eine Überraschung für dich' gefaselt. Ich habe absolut keine Ahnung wovon sie spricht aber neugierig bin ich trotzdem. Deswegen hetze ich hier so durch die Gegend.

Schwer atmend bleibe ich vor unserem Haus stehen und lege meine Hand auf den Henkel um ihn runterzudrücken. Mit leicht zugekniffenen Augen sehe ich mich um, aus Angst, ich könnte sofort überfallen werden. Was im Endeffekt ja auch passiert als ein ziemlich großer Kerl seine Arme um die Taille schlingt.

,,Hey Kleines." lacht er an meinen Hals. Da erkenne ich seine Stimme:,,James?" ich entferne mich von ihm, nur um ihn dann wieder in den Arm zu nehmen. ,,Oh mein gott, was tust du hier?" ganz durcheinander weiß ich gar nicht, was ich sagen soll. Er lacht nur und kann sich nicht von mir trennen.

,, Ich dachte mal, ich besuch dich für ne Weile." gesteht er mir. Ich kann es immer noch nicht fassen ihn zu sehen. ,,Das ist toll und ich freue mich total aber warum?" James lässt mich los und seine Arme hängen an seinen Seiten runter, sein Blick wirkt nachdenklicher und er spielt mit dem Gedanken ob er es mir erzählen soll oder nicht.

,, Sie haben es mir erzählt." flüstert er nahe zu.
Augenblicklich lasse ich meine Schultern hängen und meide seinen Blick. ,,Warum machst du sowas?" er scheint wirklich daran interessiert zu sein aber ich weiß das er es einfach nicht nachvollziehen kann. ,,Ich weiß nicht, es war nunmal eine schwere Zeit und ich wusste einfach nicht wohin mit mir und meinen Gefühlen." unschlüssig darüber, was ich sagen soll, sehe ich zu Boden und schabe mit meinem Fuß auf den Fußboden.

,, Wieso hast du es niemandem erzählt? Du musst dich doch an jemanden wenden können." James klingt verzweifelt und so habe ich ihn noch nie erlebt. ,, An wen soll ich mich denn wenden? Meiner besten Freundin war ich zu anstrengend und sie ist einfach gegangen! Sie hat mich nicht mehr ertragen! Das musst du dir mal reinziehen, SIE hat MICH nicht mehr ertragen." lache ich histerisch.

James atmet hörbar aus und fährt sich durchs kurze Haar:,,Das ist echt scheiße was Amelie abgezogen hat." er legt eine kurze Pause ein:,,Und wegen der anderen Sache... Heather, ich finde du solltest einfach mal zum Arzt gehen. Dir würde es gut tun mit jemandem darüber zu reden." er versucht mir einen Psychologen anzudrehen.

,, Wirklich James? Warum willst du mich jetzt auch zum Psychologen schicken? Ich dachte, ich könnte auf dich vertrauen! Ich dachte, du wärst keiner der mich für verrückt hält!" ich bin enttäuscht von ihm, das er so von mir denkt.

,, Dann könnt ihr mich ja alle direkt einweisen!" rufe ich durchs Haus. ,,Niemand denkt das du verrückt bist und du wirst auch nicht eingewiesen." seine stimme klingt jetzt sanft in meinen Ohren und es beruhigt mich ein wenig.
,, Eingewiesen werden nur die ganz Verrückten. " bei diesen Worten zeigt er auf sich und bringt mich damit wieder zum Lachen obwohl ich es gar nicht will.

,, Du bist so ein Blödmann!" er kassiert einen Schlag gegen die Brust. ,, Aber du lachst wieder." verteidigt er sich mit erhobenen Händen. Ich schüttel nur den Kopf und gehe in die Küche um mir ein Glas Wasser einzufüllen und nehme gleich ein zweites für James.

,, Ich wollte ein bisschen nach dir sehen, wie es dir geht. Ich dachte es wäre keine schlechte Idee, wenn du jemanden bei dir hättest. Einfach nur um Gesellschaft zu haben und zum reden." James möchte mir einfach nur zeigen das er für mich da sein möchte. ,, Ich möchte aber nicht reden." antworte ich. Verständnisvoll nickt er:,,Wie du möchtest, ich stehe dir zur Verfügung."

Ich stelle das Glas vor seiner Nase ab und setze mich ihm gegenüber:,,Okay, dann wirst du die nächsten Tage viel aushalten müssen." stelle ich fest. ,,Wieso?" unsicher schaut er mich an.

,, Naja, du hast lang nichts mehr mit mir unternommen und da wird mir ganz sicher noch was einfallen. Meine Eltern wirst du auch aushalten müssen. Sie haben dich ja auch schon so lang nicht mehr gesehen." theatralisch halte ich mir die Hand ans Herz. James rollt nur die Augen und ignoriert mich so gut es geht.

,,Und du hast Vincent lang nicht mehr besucht." werfe ich James vor und verschränke meine Arme. ,,So wie du." er nickt mir zu.
,,Okay, erwischt. Ich wollte ihm nicht so auf der Tasche liegen." ich zucke die Schultern.
,,Du liegst ihm nicht auf der Tasche, das weißt Du doch." widerspricht er mir.
,,Ich hatte aber das Gefühl!"

,,Dann fahren wir Ende der Woche gemeinsam zu ihm." beschließt James ohne überhaupt gefragt zu haben. Aber was will man machen. Wenn James sich etwas in den Kopf gesetzt hat....
Ich stimme ihm zu und gehe nach oben, um ihm sein Bett zu beziehen.

Not A Good IdeaWhere stories live. Discover now