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Heather's POV

Es ist komisch wieder allein in seinem Zimmer zu sein und zu schlafen. Die letzten Tage hatte ich immer James bei mir, der mich getröstet hat wenn ich einen Albtraum hatte oder wenn ich einfach nur geweint habe. Jetzt muss ich diese Steine auf meinem weg allein bewältigen.

Ich nehme mir mein Handtuch vom Kopf und lasse meine nassen Haare runterbaumeln. Dann hole ich mir den Föhn aus dem Badezimmerschrank und beginne mir vor meinem Spiegel die Haare zu föhnen. Ich mag es einfach nicht mit nassen Haaren auf einem Kissen zu liegen.

Ich bin mir nicht sicher aber wenn ich mich nicht irre, dann hat es gerade geklingelt. Meine Hand schaltet den Föhn aus und ich warte einige Sekunden ob es nochmal klingelt. Und tatsächlich, es klingelt wieder. Irritiert darüber das es um diese Uhrzeit noch klingelt, laufe ich die Treppen runter und frage mich in der Zeit, wer das wohl sein könnte.

Nun stehe ich vor der Tür und weiß nicht ob ich wirklich öffnen soll:,,Wer ist da?" frage ich laut.
Es dauert einige Sekunden bis ich eine Antwort bekomme:,,Austin." mit dieser Antwort hätte ich niemals gerechnet, dass Austin mal vor meiner Tür stehen würde.
,,Austin?" um sicher zu gehen, frage ich nochmal, erhalte jedoch keine Antwort.
,,Austin!" ,,Ja?" kommt zurück. Was ist nur los mit ihm. Nach ungefähr einer halben Minute Stille ertönt leise seine Stimme:,,Könntest du mir aufmachen?"

Ich tue was er verlangt und öffne die Tür. Er trägt eine schwarze Jeans, ein weißes T-shirt und eine schwarze Lederjacke. Genau mein Geschmack. Meine Augen finden seine, diese sehen nicht mehr ganz nüchtern aus. Hat er getrunken? Jetzt kommt mir auch seine Fahne in die Nase. Wahrscheinlich war er feiern.

,,Willst du denn jetzt auch reinkommen?" ich gehe beiseite und mache eine überschwängliche Bewegung. Etwas unsicher setzt er einen Fuß ins Haus und da mir das alles ein bisschen zu lang dauert, schiebe ich ihn rein und knalle die Tür hinter ihm zu. Erschrocken dreht er sich zur Tür und dann zu mir um.

Ich halte ihm meine Hand hin:,,Komm." ich deute auf die Treppe und erfasse seine Hand, als er sie mit meiner umschlingt. Das komische kribbeln in meiner Hand ignorierend, führe ich ihn die Treppe hinauf in mein Zimmer. Er kann froh sein das meine Eltern heute auf einer Cocktailparty sind.

Die Stufen scheinen nicht wirklich einfach für ihn zu seinen, denn ich muss ihn regelrecht mit mir ziehen damit er überhaupt vorwärts kommt.

In meinem Zimmer angekommen, verfrachte ich Austin auf meinem Bett. Schade das ich die Matratze von James schon weggeräumt habe. Ich denke nicht das er heute noch mein Haus verlassen wird. Als ich alles weggeräumt habe setze ich mich zu ihm und sehe ihn von der Seite an:,,Was möchtest du jetzt von mir Austin?" er dreht seinen Kopf zu mir:,,Ich weiß auch nicht, ich wollte einfach zu dir. Ich musste die ganze Zeit an dich denken und bekam doch einfach nicht aus dem Kopf." beichtet er mit mit ruhiger Stimme. Überrascht von seiner Ehrlichkeit, kann ich meinen Blick nicht von ihm abwenden. Aber warum musste es denn überhaupt an mich denken?

,,Du hast mich so verwirrt, weil du so nett zu mir warst und ich so scheiße zu dir. Du bist so anders als die anderen. Und das wir uns immer wieder über den Weg laufen macht es nicht besser." grummelt Austin. Solche Worte hätte ich niemals von ihm erwartet. Er frisst wohl einiges in sich rein. Aber seine Worte bringen mich trotzdessen zum lächeln und es hört sich irgendwie schön an, mal was anderes von ihm zu hören.

Sein Körper ist meinem ganz nah weil er mir immer weiter aufrückt. Mittlerweile berühren sich unsere Knie und es breitet sich ein kribbeln von dort aus. Was ist denn das neuerdings mit dem diesem gekribbel?

Austin's Augen sehen mich wieder an und sein Blick landet schließlich auf meinen Lippen. Was hat er nur vor? ,,Du weißt das du mir noch einen Gefallen schuldest? Mir ist etwas eingefallen." leise und bedacht redet er mit mir.
,,Und was?" seine Nase berührt meine und mein Herz fängt an schnell zu schlagen.

Seine Augen schlagen mit einem Mal auf:,,Küss mich!" haucht er und sofort bildet sich eine Gänsehaut auf meinen Armen.
,,Ich glaube nicht das-" Austin unterbricht mich:,,Wir hatten eine Abmachung." erinnert er mich daran.

,,Bei der ich nicht mitbestimmen durfte." diesen Teil verdrängt er wohl immer. Er nickt resigniert:,,Aber was ist, wenn ich trotzdem will das du mich küsst?" seine Stimme ist nur noch ein Flüstern. Ich gebe ihm keine Antwort sondern lege meine Lippen ohne drüber nachzudenken auf seine. Wenn ich darüber nachdenken würde, dann könnte ich das hier gerade nicht tun.

Erst wirkt Austin verwirrt das ich es wirklich tue doch dann beginnt er seine Lippen zu bewegen und Himmel, sind seine Lippen weich. Es ist das schönste Gefühl was ich verspüren durfte.
Er legt seine Hand um meinen Nacken und zieht mich so noch näher zu sich. Ich setze mich aufrecht hin so das ich mich besser zu ihm drehen kann. Meine Hände liegen sanft auf seinem Rücken.

Seine Zunge fährt über meine Unterlippe und dringt dann vorsichtig in meinen Mund ein. Er vertieft den Kuss indem er mich auf seinen Schoß zieht. Meine Hände wandern zeitgleich zu seinem Haaransatz und spielen daran. Als wir uns von einander lösen, bleibt mir die Luft weg.

Zu gleich öffnen wir unsere Augen und er wirkt nun etwas nüchterner als zuvor. Seine Lippen sind geschwollen was sie nur noch besser aussehen lässt. Unsere Körper verbleiben eine Weile in dieser Position. Niemand kann seinen Blick vom anderen lassen und ehrlich gesagt will ich das auch gar nicht, aber ich muss.

Mit einem Räuspern kletter ich von seinem schoß runter und richte mein Shirt. Peinlich berührt streiche ich mir eine strähne hinters Ohr und sehe dann zu ihm. Austin sitzt noch genauso wie vorher dort und hat jetzt aber ein schelmisches Lächeln auf seinen geschwollenen Lippen.

,,Warum schämst du dich?" Diese Frage habe ich nicht erwartet. So vieles was ich heute nicht erwartet hätte.
,,Ich schäme mich doch gar nicht." widerspreche ich.
,,Dir muss das nicht peinlich sein." er geht nicht auf meinen Wiederspruch ein.
,,Ist es mir auch gar nicht."
,,Und warum hast du dann rote Wangen und räuspert dich verlegen?" mein Gott, bekommt er denn alles mit?
,, Weil es komisch ist." antworte ich.
,, Warum ist es komisch? Ich finde das nicht komisch."
,,Warum stellst du mir heute so viele Fragen?" lache Ich jetzt.

Austin zuckt wiedermal nur die Schultern:,,Keine Ahnung, ich will einfach wissen was du an einem Kuss komisch findest. War das dein erster Kuss?"
Er lässt einfach nicht locker.
,,Ja, das war mein erster Kuss und das ist ja grad das komische, DAS er mit dir war." ihm scheint ein Licht aufzugehen und sein Gesichtsausdruck wechselt von fragend zu Verständnisvoll. Er ist einfach nur seltsam.

Dann beginnt Austin zu gähnen und legt einen Arm um meine Taille:,,Wir sollten schlafen gehen." ist alles was er sagt bevor er mich mit sich auf die Matratze zieht und sich von hinten an mich kuschelt. Jetzt geht mein Schlaf auf jeden Fall flöten.

Not A Good IdeaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt