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Heather's POV

Komisch, warum nur? Ich sehe mich ängstlich im Raum um. Meine Augen nehmen eine Gestalt auf dem Boden wahr und mein Blick schweift dorthin zurück. Die Beine dieser Person sind ganz verdreht und sein Kopf liegt zur Seite gedreht.

Langsam gehe ich an die verkrüppelte Person heran und erkenne immer mehr wer dort liegt. In Zeitlupe lege ich mir die Hand auf den Mund um das aufkommende Schluchzen zu unterdrücken und falle auf die Knie.

,,Ben!?" meine weinerliche Stimme bricht ab als ich seinen Kopf zu mir drehe. Seine Augen starren mich leer an. Seine Haut ist ganz blass und kalt. Vor schreck lasse ich seinen Kopf wieder los und leblos fällt dieser auf den Boden.
Mir wird schlecht und ich bekomme keine Luft mehr. Warum? Wie konnte das passieren?
Ein röchelnder Laut verlässt meine Lunge und meine Hand umschließt meinen Hals. Immer wieder schnappe ich nach Luft und versuche die Tränen zu stoppen, die unaufhaltsam meine Wangen hinterlaufen.

Ich gehe panisch immer weiter nach hinten und gleite hilflos die kalte Wand hinunter. Meine Finger fahren durch meine Haare:,,Nein, nein, nein, nein, nein!" es soll aufhören!

Von einem rütteln an der Schulter werde ich aus diesem erschreckend Realen Traum gerissen. Ich schrecke auf und fasse mir instinktiv an den Hals. Mein ganzer Körper zittert und ihn überzieht eine dicke Gänsehaut. Schnell hebt sich meine Brust auf und ab, ich kann mich nicht beruhigen. Ich nehme James neben mir wahr, der versucht mich zu beruhigen:,,Alles gut, es war nur ein Traum." er zieht mich auf seinen Schoß und presst seinen warmen Körper gegen mein kalt nass geschwitzes Shirt.

James streicht mir über den Rücken und tatsächlich bringt mich das etwas runter. Die Tränen auf meinen Wangen trocknen und meine Augen fallen fast schon wider zu weil ich so erschöpft bin. Die Stimme von James und seiner Hand auf meinem Rücken schiebe ich weit in den Hintergrund und falle diesmal traumlos in den Schlaf.

James hat mich diesen Morgen mit einem Kaffee am Bett geweckt. Er hat einen Teller mit Essen fertig gemacht und ihn mir vors Bett gestellt. Durch den Geruch bin ich schließlich aufgewacht. Der Tag startet schonmal besser als die Nacht.

Dann habe ich mein Frühstück ausgiebig genossen und bin direkt unter die Dusche gesprungen weil ich sehr stark nach Schweiß gerochen habe. Ich wollte versuchen die ganzen Erinnerungen von meinem Körper zu waschen.

Jetzt sitze ich an meinem Buch von Nicolas Sparks und bin fast am Ende angelangt. Wieso schreibt dieser Kerl nur so unglaublich traurige und doch so schöne Bücher? Immer wieder stelle ich mir diese Frage wenn ich eins seiner Bücher lese, denn ich liebe seine Geschichten und seinen Schreibstil.

Als ich die letzte Seite um blättere kann ich nicht leugnen das mir ein paar Tränen entfliehen sind. Das Buch beiseite gelegt, trockne ich meine Tränen und stehe von meiner Fensterbank auf. Ich binde mir meine Haare zu einem Dutt und begebe mich runter in die Küche, wo James bereits am Herd steht und für beide Mittag kocht.

,,Da ich heute wieder fahren werde, wollte ich mit dir noch einmal in Ruhe Zeit verbringen." beginnt er zu reden ohne sich umzudrehen.
,,Und das tun wir beim Mittagessen?" frage ich.
Von ihm kommt nur ein Lachen. Ich decke den Tisch und setze mich schon mal hih und warte auf James.

Er füllt uns beiden etwas auf den Teller und setzt sich dannir gegenüber. Wir beginnen zu essen:,,Das schmeckt richtig gut." lobe ich sein Essen.

Als jeder seinen Teller leer hat, faltet James die Hände übereinander:,,Wenn etwas sein sollte, ruf mich einfach an, ich würde auch her kommen. Ich bin da. Wenn du zu keinem Psycholgen gehen willst, bin ich gern dein Psychologe."

,,Ich will aber nicht das du mein Seelenklempner bist! Du hast besseres zu tun als mein Leid zu teilen." teile ich ihm mit.
,,Dann versprich mir eins, kein Alkohol und keine Zigaretten mehr. So verarbeitest du auch nicht schneller." mahnt er mit erhobenen Finger
,,Das war auch nicht mein Plan. Ich wollte vergessen, den Schmerz. Ich wollte frei sein von all dem Leid, nichts mehr fühlen oder spüren. Das wollte ich!" meine Stimme wird zum Ende immer leiser.

Nach einigen Sekunden der Stille, nickt James und erhebt sich von seinem Stuhl. Er beginnt den Tisch abzuräumen aber als ich ihm meine Hand auf seinen Arm lege, hält er inne.
,,Du brauchst das nicht zu tun. Ich mache das später."
,,Willst du mich etwa loswerden?" ein grinsen ziert seine Lippen. Ich schüttel lächelnd den Kopf und schlinge meine Hände um seinen Bauch.

,,Danke." flüstere ich leise an seinem Ohr.
Ich lasse von ihm ab und gehe mit ihm noch bis zur Tür. Wir verabschieden uns nochmal von einander:,,Sag bescheid wenn du zuhause angekommen bist." winke ich ihm nach, bevor James in, sein Auto steigt und davon fährt.


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