First Meeting

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[edited]

Nach langem herumwälzen im Bett entschied ich mich dann endlich aufzustehen.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das ich noch lange Zeit hätte, bis ich in die Schule müsste.

Ich wälzte mich in das Bad, wo ich mich duschte und schminkte.
Ich schminkte mich eigentlich nicht besonders viel.
Mascara und Eyeliner, manchmal noch Concealer. Nicht mehr.

Damit ihr einen kleinen Einblick auf mein Leben habt:
Ich heiße Mia und bin 17 Jahre alt. Ich komme eigentlich aus Deutschland, aber ich lebe hier in Korea, genau gesagt in Seoul seid ungefähr 2 Jahren.
Ich beherrschte die Sprache sehr gut, da ich in Deutschland schon koreanisch lernte.
Meine Haare, die sozusagen mein "Stolz" waren, da sie sehr gesund und ziemlich gerade waren, schimmerten in einem hellbraunen Ton.
Meine Augenfarbe ist grün.

Ich bin 1,72 groß und ziemlich schlank.
Obwohl ich ganz schön viel aß, nahm ich einfach nicht zu.
Lag vielleicht daran, das ich seid 4 Jahren tanze. Um genau zu sein Breakdance. Aber genug von mir.

Jedenfalls, Ich trällerte in meine Küche und machte mir erstmal Pancakes.
Achja, ich hätte fast vergessen euch zu sagen, das ich alleine lebte.

Ja, alleine.

Meine Eltern hielten nichts von Korea.
Leider konnte ich sie nicht umstimmen.

Ich aß es schnell auf und schnappte mir meine Tasche, zog mir meine Stiefel und meine Jacke an und verließ das Haus.
Wir hatten zurzeit November, also fast Weinachten.
Ich werde wahrscheinlich zuhause sitzen und Filme mit meiner Besten Freundin Annika schauen.

Annika kam auch, wie ich, aus Deutschland. Einer der vielen Gründe, warum ich sie mag.
Aber näheres dazu später.

Ich lief ganz chillig die Straßen Seouls entlang und bog an einem Caffee ab.

"Ein Macciato zum mitnehmen, bitte.", sagte ich zu der Frau am Empfang und sie lächelte noch kurz, bis sie verschwand.

Meine Augen wanterten solange durch den Raum, aber so sehr ich alles absuchte, ich sah keine bekannten Gesichter.
Schade. Naja, egal.

Die Frau kam wieder, drückte mir den Kaffee in die Hand und ich bezahlte.
Gerade wollte ich raus gehen, als mir jemand, zu meinem Glück, den Kaffee aus der Hand schlug und der Inhalt auf den Boden kippte. Das hat gerade noch gefehlt.
Obwohl ich nichts abbekam, wollte ich jetzt eine Entschuldigung hören.
Mein Gesicht wanderte zu dieser Gestalt, besser gesagt: Zu dem Jungen.

Bevor ich ihn anbrüllen konnte, sah ich ihn mir noch mal genauer an. Seine schwarzen Haare hingen ihm in seinem Gesicht und seine Augen leuchteten fast schon in einem dunkelbraunen Ton. Sein Kleidungsstil war einbisschen locker, weißes T-Shirt und schwarze Jeans mit Löchern an den Knien. Er sah jedoch, trotz des guten Körperbaus, wie ein Kind aus.

"Es tut mir so leid.", sagte er betrübt und bestellte mir gleich einen neuen Kaffee.

"Nicht schlimm, Ich bin Mia.", lächelte ich und steckte meine Hand aus, höflicherweise.

"Jungkook.", lächelte er ebenfalls.

Nach einer langen Zeit des Schweigens sagte er dann:
"Ähm, Wollen Sie sich vielleicht zu mir setzen?"

Ich wollte eigentlich zusagen, jedoch bemerkte ich, dass ich schon spät dran war.
"Ich muss los. Danke für den Kaffee, vielleicht sehen wir uns wieder, Tschüss!", plapperte ich alles los und verschwand aus dem Café.

Vergessen wir das mal.
Vor dem Schultor wartete ich auf meine allerliebste Freundin Annika.
Von weitem erkannte ich sie wegen ihren auffälligen Haaren.

Jetzt kommt das "näheres dazu später".
Annika war anders.
Ihre Haare waren meist, wie meine, hüftenlang und schimmerten in einem wasserblau.
Ja, richtig gehört. Wasserblau.
Dazu kam noch ihr Bauchnabelpiercing, ihre "stolzen" 3 Ohrlöcher und ihr Lippenpiercing.
Ihre Klamotten waren daher immer schlicht gehalten. Schwarz und weiß mit etwas blau.

Genau wie dieser Junge, Jungkook? Hieß er so? Naja, egal.
Jedenfalls umarmte ich Annika und wir gingen zusammen in die Schule.

"Was haben wir jetzt?", fragte ich sie.

"Mhmm... Lass' mich kurz aufs Todesblatt sehen."

Kurze Erleuchterung:
Todesblatt = Stundenplan.

"Ich bin zu faul, kannst du es dir anschauen?", fragte sie mich.

"Lass mich mal sehen... Mathe."

Leicht betrübt gingen wir in die Klasse und setzten uns auf unsere Plätze.
Der Unterricht verging ziemlich schnell, genauso wie die anderen Fächer.
Danke großer Gott.

Ich verabschiedete mich von Annika und ging nachhause.
Der Regen tröpfelte leise auf den Boden, somit auf mich. Dazu kam noch die kalte Luft.
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als es etwas donnerte.
Ich zog mir die Kaputze noch tiefer in den Kopf rein und lief meinem Instinkt nach, weil ich sogesagt nur den Boden sah.

Und was ist passiert? Ich krache wieder gegen jemanden.

"Oh, Tut mir leid.", meinte ich bemitleident, da die Person auf den Boden gefallen war.

"Nein, es passt schon.", meinte diese Person und stand auf.

"Mia? Sind Sie es?", fragte mich der Junge von vorhin.

Oh.

"Ähm, Ich denke schon. Und du brauchst mich nicht zu siezen.", lachte ich.

"Oh, Ok. Hallo.", meinte er verlegen und seine Wangen verfärbten sich in ein helles Rosa.

"Wie gehts dir?", fragte ich, um ein bisschen Smalltalk zu machen.

"Ja, ganz gut. Und dir?"

"Bin gerade von der Schule gekommen."

"Achso, wollen wir zusammen was trinken gehen? Ich lade dich ein.", meinte er mit einem warmen Lächeln auf den Lippen.

Bevor ich etwas sagen konnte, zog er mich schon mit sich mit.

"Ich kenne dich theorethischerweise nicht.", meinte ich etwas lachend.

"Na und, dann ändern wir das halt."

Jedenfalls ging ich mit ihm in ein süßes Café, was von außen wir Zuckerwatte aussah. Alles war pink. Alles.

"Das sieht aus, als ob ein Einhorn darauf gekotzt hätte.", murmelte ich.

"Die machen aber wirklich guten Kaffee."

Und schon waren wir in einem Gespräch.

Don't goWhere stories live. Discover now