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[Jungkook]

Seitdem Taehyung mich gestern geküsst hatte, wechselten wir schon kein Wort mehr miteinander aus, was mich in gewisser Weise nur unwohl fühlen ließ. Ich wusste zwar nicht, was in ihn gefahren war, dass er sich einfach das Recht nahm, so etwas zu tun, jedoch wollte ich ihm deswegen nicht böse sein und kam mit der Idee auf, dass es das Beste war miteinander darüber zu reden.

So stand ich am nächsten morgen nervös vor seiner Tür, mit einem rasenden Herzen und zitternden Leibe, die Hand bereits zu einer Faust geformt, um an der weißen Holztür zu klopfen, jedoch zögerte ich. Eigentlich war ich nie so, ich zögerte nicht, bei keiner Entscheidung in meinem Leben, weil ich aber selbst noch so verwirrt wegen dieser ganzen Sache war, schrie eine Stimme in mir und sagte, es sei keine Lösung miteinander zu reden, jedoch hatte ich noch genügend menschliche Vernunft, weshalb ich meinen ganzen Mut fassen konnte und an der Tür klopfte.

Nach einem leisen „Herein", welches von der anderen Seite kam, öffnete ich die Tür und stellte sofort fest, dass Taehyung sich in vollkommener Dunkelheit aufhielt, obwohl draußen die Sonne mal wieder so schön schien. Weil ich ihn nur schwer erkennen konnte, schaltete ich das Licht an, was mich bereits blendete, obwohl ich nur wenige Sekunden in dieser Schwärze verbracht hatte, wobei Taehyung aber nicht einmal ein wenig mit dem Augenlied zuckte.

„Also, bevor du irgendwas sagst oder selbst die Chance ergreifst zu sprechen, möchte ich dir erst einmal alles von meiner Liste erzählen, die ich in meinem Kopf gemacht habe, bevor ich dann wieder alles vergessen", fing ich an zu sagen und hatte somit all Aufmerksamkeit meines Mitbewohners auf mir, welcher in seiner schwarzen Kleidung, in einem schwarz bekleideten Bett lag und mich verwundert anschaute. Vielleicht war er ja ein Emo. „Das, was gestern Abend passiert ist, soll nicht länger zwischen uns stehen. Wir haben zwar nicht wirklich viel miteinander gemacht, seitdem du mich ohne Vorwarnung einfach geküsst hast, weil es auch knapp sieben Stunden her ist, seitdem wir aus dem Club zurück sind - wobei mir auffällt, dass wir beide so ungesund geschlafen haben - jedoch muss ich leider sagen, dass es nicht cool ist, wie wir uns ignorieren und es tut auch weh, weil ich dich als wirklich guten Freund sehe, obwohl wir uns erst so kurz kennen! Mir egal, warum weshalb du das getan hast, ich möchte dir nur sagen, dass ich keine Gefühle habe für Männer und dass solch ein Kuss mich auch nicht anderweitig überzeugen kann. Tue es für unsere Freundschaft und mache dir keine Hoffnungen, denn ich werde deinem Bann nicht verfallen. Dennoch möchte ich, dass du an meiner Seite bleibst, als Mitbewohner und auch als guter Freund, weshalb ich auf die Idee kam, dass wir den Kuss einfach vergessen. Er ist nie passiert."

„Ich habe keine Hoffnung", sagte Taehyung und schien noch verwirrter als vorher. „Warum sollte ich Hoffnung haben? Wofür?"

„Wie soll ich es sagen? Du scheinst mich nicht verstanden zu haben", meinte ich und dachte schnell nach. „Ich liebe keine Männer, wie du. Deswegen hat mir dieser Kuss auch nichts bedeutet, weshalb du dir keine Hoffnung machen sollst, dass ich dadurch meine Meinung ändere und du somit eine Chance bei mir hättest."

Sobald ich alles gesagt hatte, setzte sich Taehyung auf, wobei er ein leichtes Grinsen auf den Lippen trug.

„Wer sagt, dass ich Interesse an dir hätte?", erwiderte er in einem ziemlich arroganten Ton, was bedeutete, dass er mich jetzt auch noch absichtlich provozierte. „Interesse an dir? Habe ich davon gesprochen? Es war doch nur ein Kuss, nichts besonderes. Legst du also Wert in solche Kleinigkeiten? Bist du einer dieser Menschen, die empfindlich auf Dinge wie Körperkontakt reagieren? Was würde passieren, wenn ich dich jetzt anfasse? Macht es dich dann an?"

Mit jedem Wort, dass er sagte, kam er mir einen Schritt näher, wodurch auch ich in kleinen Schritten immer weiter nach hinten ging, wobei ich letztendlich feststellte, dass ich mich wieder im Flur befand.

So plötzlich, wie ich wieder hier war, veränderte Taehyung seine Miene und wirkte beinahe schon bedrohlich.

„Dieser Kuss war nichts, was ich aus Leidenschaft oder Interesse tat, also denke nicht zu viel darüber nach und konfrontiere mich nicht mit deiner homophoben Art", sagte der Ältere noch und knallte mir die Tür vor der Nase zu.

„Ey! Wer sagt, dass ich homophob bin? Hallo? Ich finde Lesben geil!", rief ich und wollte wieder in sein Zimmer gehen, jedoch hatte er abgeschlossen.

———
Hatte gestern mit einem ziemlich homophoben Menschen eine Konfrontation auf einem Geburtstag, was damit endete, dass mein halber Abend ruiniert war und ich die ganze Zeit nur geheult habe uwu

kein wort ᵛᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now