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[Jungkook]

Dieses Mal alleine, hatte ich einige Erledigungen wie den Einkauf und das Aufräumen der Wohnung gemacht, während Taehyung seit unserer Auseinandersetzung vor zwei Tagen nicht mehr aus seinem Zimmer gekommen war, nicht einmal für die Vorlesung heute. Weil ich nett sein wollte, hatte ich sogar aufgepasst und versucht alles mitzuschreiben, wie er es auch immer tat, und ihm gegeben, jedoch gab er meinen Notizen kaum Wertschätzung und bedankte sich nicht einmal.

„Hallo Mama", sagte ich, als ich abnahm. Normalerweise rief sie mich nicht einfach so an, ohne vorher Bescheid zu geben, weshalb ich etwas besorgt war, aber wahrscheinlich auch völlig umsonst.

„Hey Jungkook! Es tut mir leid, dass ich dich einfach so anrufe. Ich hoffe ich störe dich gerade nicht", meinte die Frau am anderen Ende der Leitung und allein an ihrer Stimme konnte ich bereits raushören, dass ihr etwas auf dem Herz lag.

„Nein, alles gut. Ich komme gerade erst von Einkaufen zurück. Weshalb denn der plötzliche Anruf?", fragte ich. Ich hatte mein Handy zwischen meinen Kopf und meine Schulter geklemmt, wobei ich nach und nach alle Sachen aus den Tüten in die Regale in meiner Küche einordnete.

„Eigentlich möchte ich nicht so sein, aber Jimin hat gestern angerufen und mir erzählt, dass du jetzt einen Mitbewohner hast, welcher aber wirklich kein guter Mensch ist. Ich konnte die ganze Nacht kein Auge zu machen vor Sorge, weil ich seine Begründung dafür nicht wirklich verstand, weshalb ich zum Entschluss kam, mir selbst ein Bild von der ganzen Sache zu machen", erzählte sie. „Ich rufe an, weil ich vergessen habe, in welchem Block du wohnst! Ich stehe nämlich hier unten und habe keine Ahnung, wo ich hin muss!"

Entsetzt riss ich die Augen auf und ließ die Tüte Chips auf den Boden fallen, die ich eben noch in der Hand gehalten hatte und platzte auf, wodurch die wertvollen Chips alle verteilt auf dem Boden lagen.

„Tae-", rief ich schnell, jedoch kam der mir zuvor, denn er stand so plötzlich vor mir, dass ich vor Schreck schrie. Ich kriegte mich jedoch relativ schnell wieder ein und wollte ihm von den Problemen, die sich mir gerade boten, erzählen.

„Meine Mutter, sie-", fing ich an zu erzählen, jedoch hielt er seine Hand als ein Zeichen dafür hoch, dass ich nicht weiter reden sollte, zeigte dann aber auf mein Handy, auf welchem ich erkannte, dass ich noch immer im Telefonat war. „Ehh, ich wohne in Block B, zehntes Stockwerk und Wohnung Nummer 304", sagte ich schnell und legte auf.

Ohne mir zuzuhören oder auch noch etwas zu sagen, verschwand Taehyung im Bad, dann in seinem Zimmer und ließ sich nicht durch mich beeinflussen, obwohl ich ihm die ganze Zeit folgte. Dann war es aber auch schon zu spät, denn meine Mutter klingelte bereits, was bedeutete, dass ich meinem Untergang geweiht war, denn Taehyung würde nicht mehr aus seinem Zimmer kommen, wodurch meine Mutter denken würde, Jimin hätte die Wahrheit erzählt, womit sie mich dann mit Nachhause nähme.

„Hi", sagte ich nur kurz, als ich ihr die Tür öffnete und schloss sie in eine kurze Umarmung, jedoch schien sie nicht wirklich daran interessiert zu sein, ihren Sohn zu begrüßen, den sie jetzt schon lange Zeit nicht mehr gesehen hatte, denn ihr Blick ging an mir vorbei hinter mich.

„Und du musst Taehyung sein", sagte sie plötzlich, ging an mir vorbei und begrüßte Taehyung, der hinter mir stand, mit seinem charmanten Lächeln und eleganter Kleidung, nicht zu elegant, sondern soweit, dass er nicht aussah wie ein Müllsack.

„Tatsächlich. Ich schätze Jungkook hat Ihnen bereits von mir erzählt", meinte der ältere Mann und schaute kurz zu mir.

„Ja, so in etwa", meinte Mum nur. Ich begleitete sie rüber in den Wohnbereich, wo wir uns gemeinsam auf die Sofas setzten.

„Gibt es irgendwas, dass ich dir bringen kann Mama?", fragte ich und schaute zu meiner Mutter, die aber nur den Kopf schüttelte. Das war auch das letzte Mal, dass wir beide für die nächsten zwei Stunden miteinander interagierten, denn sie war so vertieft in ihr Gespräch mit Taehyung, dass ich für beide nur zu Luft geworden war.

Bis sie anfing, ihm plötzlich Kinderfotos von mir zu zeigen, was eigentlich etwas gutes war, denn das bedeutete, dass sie ihn gut leiden konnte, aber es waren Kinderfotos. Kinderfotos von mir. Peinliche Fotos.

———
Danke an Sabine, ich muss morgen nicht zur Schule <3

I stan her

kein wort ᵛᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now