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[Jungkook]

Wieder war eine ganze Woche vergangen, in der nichts passierte und die ich nur Drinnen verbrachte, ohne eine wirkliche Beschäftigung oder irgendetwas, das mich unterhalten würde. Nicht einmal Taehyung leistete mir große Hilfe, denn er war andauernd für mehrere Stunden weg, irgendwo draußen, einfach verschwunden und ich konnte ihn während dieser Zeit nicht einmal erreichen, denn ich hatte außer das direkte Ansprechen, keine anderen Kommunikationsmöglichkeiten. 

Auch heute war er weg, schon seit bestimmt fünf Stunden war er irgendwo draußen und ich hatte keinerlei Ahnung, wo er war oder was er machte. Ich wusste nicht, ob er einfach versuchte, die Dinge in Korea wieder geradegebogen zu bekommen oder ob er es hier mit mir einfach nicht mehr aushielt, jedoch verletzte es mich sehr, dass er nicht einmal mit mir darüber redete, wenn er denn wieder hier in unserem neuen Zuhause war.

Meist kam er erst ganz spät in der Nacht, wodurch ich schon viele schlaflose Nächte hatte. Ohne ein Wort mit mir zu sprechen oder mir zu sagen, dass er wieder Zuhause war, ging er einfach in das Badezimmer, schloss sich dort ein und duschte relativ lange, bevor er dann wieder herauskam. Er aß nichts und trank auch nicht, kümmerte sich nicht mal mehr darum, dass ich es tat und erst recht nicht, dass es hier noch etwas für mich gab, dass ich essen konnte. Ich hatte mich die letzten zwei Tage nur von Fertignudeln ernährt und hatte nicht einmal Kimchi oder ähnliches, dass ich daneben essen konnte. 

Heute wollte ich ihn aber endlich zur Rede stellen, weshalb ich im Badezimmer darauf wartete, dass er einfach hineinplatzte, wie es die Tage zuvor auch schon war. Heute war es aber ein wenig anders, denn ich hörte die Haustür, wie sie zufiel, jedoch kam Taehyung nicht nach oben ins Bad, weshalb ich so schnell ich konnte nach unten rannte, um ihn dort an die Tür gelehnt zu sehen, gehüllt in Blut, geprägt von Wunden und mit zerrissener Kleidung an vielen Stellen. 

,,Taehyung!", stieß ich hervor und sprang auf die Beine, ging dabei sofort zu ihm. Er schaute mich einfach mit großen Augen an, wobei ich erkannte, dass er ziemlich hektisch atmete und leicht taumelte. ,,Was ist passiert? Wo warst du?", fragte ich sofort in Panik und stützte ihn, als er zu fallen drohte. Ich wusste nicht, was schlimmer war. Dass er hier herkam und aussah, als hätte er in Blut gebadet oder dass er scheinbar so verletzt war, dass er sich selbst kaum auf den Beinen halten konnte. 

,,D-Du-", fing er an zu sagen, jedoch fing er an zu husten und konnte nicht weiter sprechen. Sofort drückte ich ihn fest an mich und stützte ihn, versuchte ihn zum Sofa zu bringen, damit hatte ich aber ziemliche Schwierigkeiten, denn ich war zu schwach für sein Gewicht. Dennoch schaffte ich es irgendwie, ihn dorthin zu bringen, wo ich ihn dann vorsichtig drauflegte und sofort nach oben in das Bad rannte, um einen Erste-Hilfe Kasten zu holen, welchen ich mal unter dem Waschbecken gesehen hatte. In der Küche holte ich schnell noch eine Schüssel, die ich mit lauwarmen Wasser füllte, bevor ich wieder zurück zu Taehyung ging.

Er hatte seine Augen halb geschlossen und winselte die ganze Zeit, da seine Schmerzen sicherlich sehr schlimm waren. Ich versuchte so vorsichtig wie möglich zu sein, als ich seine Kleidung mit einer Schere von seinem Körper schnitt, bis er sich letztendlich nur noch in Unterwäsche befand. 

Wäre all das hier ein Film gewesen, hätte ich sicherlich angemerkt, wie unglaublich sein Körper aussieht mit all den Wunden, dem Dreck und dem Blut, weil es ihn so gefährlich aussehen ließ und Gefahr reizte mich. Dies war aber die Realität und ich musste schnell handeln, damit es ihm bald schon besser gehen würde, weshalb ich keine Zeit mit dummen Gedanken verlieren durfte.

Zum Glück stellte sich letztendlich heraus, dass es nicht ganz so viele Wunden waren, nachdem ich das ganze Blut von seinem Körper gewischt hatte, jedoch waren die wenigen, die er hatte, nicht gerade ohne. Manche bluteten noch sehr stark, weshalb ich sie, so schnell ich konnte, desinfizierte und dann verband. Die kleinen Schrammen an seiner Stirn und den Wangenknochen sowie dem Kinn, klebte ich mit kleinen Pflastern ab, seine Beine verband ich ebenfalls. Auf die Blutergüsse schmierte ich eine Heilcreme, damit sie schnell verschwinden würden. Und letztendlich gab ich ihm, nachdem ich ihn fragte, ob es ginge, noch zwei Schmerztabletten, damit die Schmerzen in seinem Kopf ebenfalls nachlassen würden.

So ließ ich mich nach knapp einer Stunde, die ich mit höchster Konzentration damit verbracht hatte, Taehyung zu verarzten, erschöpft seufzend neben ihn auf das Sofa fallen und schloss die Augen.

,,Du bist jetzt wieder in Sicherheit", sagte Taehyung nach einiger Zeit. Ich wandte meinen Blick zu ihm und sah, dass er mich ohne jegliche Emotion anschaute. 

–––

Was ist wohl passiert? :o

kein wort ᵛᵏᵒᵒᵏحيث تعيش القصص. اكتشف الآن