4. Türchen

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Ich spürte wie meine Hand unter meinem Kopf wegrutschte und wachte auf. Verwirrt blickte ich umher. Der Typ saß immer noch gegenüber von mir und er roch auch immer noch nach Mandeln. Ich bemerkte dass er schlief und blickte dann nach draußen. Der Zug fuhr nicht, was auch die Stille erklärte. Draußen war es schon ziemlich dunkel und ich konnte nur die Umrisse von Bäumen erkennen, deren Äste voller Schnee lagen.
Ich wartete einige Sekunden, weil ich dachte wir würden vielleicht an einer Haltestelle sein. Noch halb benebelt, weil ich gerade erst aufgewacht war, stellte ich fest das der Motor des Zuges nicht lief und das auch mitten im Wald kein Bahnhof sein konnte.
Was hatte das zu bedeuten?
Leicht stupste ich an die Schulter des Jungen. Er wachte nicht auf. Ein zweites Mal berührte ich ihn leicht. Kurz zuckte er zusammen.
„Der Zug fährt nicht mehr.“, sagte ich und meine Stimme schnellte leicht nach oben.
„Häh?“, fragte er verwirrt und blinzelte mich mit halb offenen Augen an.
„Der Zug fährt nicht mehr. Wir stehen irgendwo in der Pampa und der Motor ist auch aus.“, sagte ich schon fast panisch.
Er rieb sich die Augen. Dann saß er gerade hin und schaute aus dem Fenster.
„Das kann doch gar nicht sein. Wir fahren bestimmt gleich weiter.“, versuchte er die Situation runter zu schrauben.
Ich stand auf. Die Ratschläge von ihm brachten mich null Komma null weiter. Hecktisch lief ich zur Tür. Ich hörte wie er mir hinterher kam.
„Was machst du denn?“, fragte er.
„Ich werde jetzt die Bratwurst fragen was los ist.“, meinte ich aufgewühlt.
„Bitte wen?“, er lief mir immer noch hinterher. Die Türen standen offen, was die plötzliche Kälte erklärte.
„Die Lokführerin.“, gab ich zurück und stapfte durch den Schnee.
Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit, bis ich das Fahrerhäuschen erreichte. Und ich glaube mich noch gut daran erinnern zu können, wie weit mein Mund offen stand als ich die leere Kabine sah. Die Tür stand offen und keine Menschenseele war mehr hier.
„Das kann doch nicht sein.“, sagte ich verzweifelt. „Die kann doch nicht weg sein.“
Der Typ schaute noch verwirrter als vorhin nachdem er aufgewacht war.
„Also wenn das hier irgendwie ‚Verstehen die Spaß‘ oder so ist, dann finde ich es langsam nicht mehr witzig.“, gab ich laut von mir, mit der klitzekleinen Hoffnung es würde gleich Guido Cantz um die Ecke kommen und mich zu sich in die Sendung einladen. Leider war das nicht der Fall.
„Ich glaube nicht dass das so ist.“, sagte er.
„Das weiß ich selber!“, blaffte ich ihn an und lief zurück zu unserem Wagon. Wieder hörte ich seine Schritte hinter mir.
Ich ahnte schon dass er mir noch alle Nerven zerstören würde, aber irgendwie war ich auch froh darüber jemanden in der Situation zu haben. Alleine würde ich wahrscheinlich vor Angst sterben.
Hecktisch zog ich meine Reisetasche aus der Ablage, warf meine Tasche über die Schulter in flüchtete halbwegs zum Ausgang zurück.
„Was hast du vor?“, fragte er und zog dabei die rechte Augenbraue ein kleines Stück nach oben.
„Ich will hier weg. Ich will nicht das hier so ein Massenmörder herum lauft, der auch schon die Dicke umgebracht hat.“ Draußen blickte ich mich um. Es war schon ziemlich dunkel und ich hatte keine Ahnung wo ich hin sollte.
Wieder hörte ich Schritte. Der Typ hatte auch seinen Rucksack geholt und stand direkt hinter mir.
„Und jetzt?“, fragte er mit den Händen in seiner Jackentasche.
„Jetzt…suchen wir ‘ne…Straße oder ein Hotel.“, druckste ich herum.
„Aha.“
Ich lief los, Richtung Wald. Kurz bevor ich das Dickicht betrat blieb ich nochmal kurz stehen und blickte nach links und rechts. Schnaubend stellte ich die schwere Reisetasche an eine Stelle direkt am Fuße eines Baumes wo kein Schnee lag.
Ich drehte mich zu ihm um, weil ich mir doch eingestehen musste dass ich keinen Plan hatte was wir tun sollten. Ich wusste ich müsse über mein Ego springen und ihn nach Rat fragen.
Er kramte ein Zigarette aus der Schachtel und zündete sie an. Genüsslich holte er tief Luft und pustete wenig später den Rauch wieder aus, direkt in meine Richtung.
„Hätt ich mir ja denken können das du so einer bist.“, hustete ich und versuchte mit meiner Hand den Rauch weg zu wedeln.
„Was meinst du mit so einer?“, fragte er provozierend obwohl er genau wusste was ich damit meinte.
„Na so jemand, der jedes Wochenende besoffen in einer Ecke liegt und nicht nur normalen Tabak raucht.“ Ich beschloss ihn doch nicht nach Rat zu fragen. Was würde da denn raus kommen?
‚Lass uns ‘ne Tanke suchen und ausrauben?!‘ Nein Danke.
„Du weißt schon das Vorurteile schlecht sind.“ Ich schnappte mir meine Tasche und lief weiter. Äste für Äste schon ich zu Seite. Er schaltete hinter mir ein helles Licht ein.
„Vorurteile schützen mich davor, mich mit falschen Leuten anzufreunden.“, sagte ich ernst. Ich merkte erst jetzt dass das Licht von seinem Handy kam.
„Du hast ein Handy?“, fragte ich hysterisch.
„Kein Empfang.“, meinte er weil er sich schon dachte worauf ich hinaus wollte.
Brummend lief ich weiter.
„Ich finde wir sollten die Zankerei lassen.“, er bemühte sich meinen schnellen Schritt beizubehalten.
Ich drehte mich ruckartig um und blieb stehen.
„Ich bin Davin.“

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Hey Leute.
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Was macht ihr so an einem kalten Dezemberabend? – beantwortest mir wenn ihr wollt in den Kommentaren.
Also ich liebe es mich mit Tee, Lebkuchen und Spekulatius ins Bett zu kuscheln und einen Film zu schauen. :)

Lysell <33

Driving home for ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt