・.◌Chanlix◌.・

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Feine Bleistiftstriche zogen sich über das weiße Papier, dünne Lienen schlossen sich zu einem Gesicht und kleine Punkte stellten diese sanften Sommersprossen da. Das einzige was man hören konnte war Chans verliebtes Summen und das streichende Geräusch des Bleistiftes. Die Gedanken des Australiers waren wie so oft in letzter Zeit bei seinem Bandkollegen. Felix war am Anfang nicht mehr als ein Bruder für Chan gewesen aber mit der Zeit bekam er diese komischen Gefühle wenn er ihn sah. Erst hatte sich die Eifersucht gezeigt. Wenn Felix sich mit anderen unterhielt oder mit ihnen engen Körperkontakt hatte wurde Chan immer ganz schlecht aber dabei hatte er sich nie was gedacht. Als zweites zeigte sich ein ungewohntes kribbeln wenn Felix ihn anfasste, wenn er ihn ansah oder ihn nur anlächelte und obwohl Chan wusste was das für ein Gefühl war stritt er es ab. Erst als der andere Australier und er einen Streit hatten und Tagelang nicht miteinander gesprochen hatten wurde dem älteren klar dass er sich in den rothaarigen verliebt hatte. Die Zeit in der Felix ihn nicht mehr angesehen hatte, ihn nicht mehr anlächelte oder umarmte machte ihn traurig und gleichzeitig wurde ihm klar dass er sich eher zu Männern hingezogen fühlte. Chan konnte sich noch daran erinnern dass er sich an dem Tag der Erkenntnis kläglich in sein Bett gekuschelt hatte und den ganzen Tag in seine Lieblingsdecke geschnieft hatte. Danach hatte er nie wieder deswegen geweint.

Chans Augen blieben an der gemalten Stupsnase des Rothaarigen hängen und sein Herz schmelzte dahin als er einmal vorsichtig mit seinem Finger über die Zeichnung strich. Die dünnen Lienen verwischten sich zwar aber das war dem Australier egal. Was würde er alles dafür tun um Felixs genauso anfassen zu können. Ächzend zerknüllte Chan das Papier und schmiss es in die hinterste Ecke des Aufnahmezimmers kurz darauf klopfte es an der Tür. Eigentlich wollte der Australier nichts Sehnlicheres als gerade alleine zu sein doch trotzdem bat er höflichst herein. Hätte er gewusst was sich hinter der Tür verbarg hätte er vielleicht anders gehandelt.

„Hyung? Die andern wollen Essen und fragen ob du mit willst?“ Chan lief es heiß den Rücken runter als er diese tiefe und männliche Stimme hörte die doch eigentlich nicht zu diesem süßen Gesicht zu passen schien. Vielleicht war es einer der Tatsachen wieso Chan sich in den jüngeren verliebt hatte. Diese Stimme war so unfassbar anziehen das er immerzu aufpassen musste kein Problem zu bekommen wenn Felix etwas sagte. Es war einfach viel zu heiß.

„Nein danke, ich bleibe hier.“ Es kostete ihn so viel Überwindung dem jüngeren dabei anzusehen. Normal anzusehen als wäre da nicht diese unausgesprochene Linie die sie beide unweigerlich trennte. Eine Linie die kein Freund überschreiten konnte, die Chan nicht überschreiten konnte. 

„Sollen wir dir dann was mitbringen?“ Auch wenn Felixs koreanisch besser beherrschte als noch vor ein paar Jahren so hörte man immer noch diesen leichten Akzent raus. Es war als würde man mit einem Kind sprechen so viel Energie strahlte der Australier aus.

„Nein nein ich hab keinen Hunger.“ Lehnte Chan ab und lockerte etwas seine verspannten Arme um natürlicher zu wirken. Felixs stand immer noch im Türrahmen und sah sich etwas in dem Raum um. An den Wänden hatte Chan all seine Ideen per Zettel angeklebt so dass er immer zu von diesen umgeben war. Es sah chaotisch aus so wie die Instrumente in der Ecke gestapelt waren oder wie Chans dreckige Schuhe unsauber in der Mitte des Raumes lagen so als würden sie gerade danach betteln über sie zu stolpern. Gut Chan war nie der ordentlichste gewesen und hatte immer die komischsten Ideen seine Texte in einer Melodie zu bringen aber Felix sah nicht sonderlich begeistert aus als er diese Unordnung sah.

„Gut dann… wenn ich schon mal hier bin kann ich ja gleich meinen Text einsingen.“ Felixs wollte sich von dem Türrahmen abstoßen doch blieb er dann verwirrt stehen als er Chans hektisches Kopfschütteln sah.

„Eh nein nein geht schon. Deine Strophen können wir auch als letztes aufnehmen. Geh ruhig was essen.“ Lächelte Chan unruhig, seine Hände schwitzen und fingen an zu zittern weshalb er sie einfach in seine Hosentaschen steckte. Der andere Australier zog ungläubig seine Augenbrauen zusammen dabei kräuselte sich seine Nase ein wenig und Chan musste sofort an das Bild denken was er von ihm gemalt hatte.

K̶P̶O̶P̶ ̶O̶N̶E̶S̶H̶O̶T̶S̶Where stories live. Discover now