Solange sich Jeongin erinnern konnte war er immer der gewesen der auf andere Rücksicht nahm. Der, der immer nur das Gute in den Menschen sah und sich mit jedem Urteil zurück hielt. Es war für ihn völlig in Ordnung auf seine Wünsche zu verzichten solange seine Freunde zufrieden waren. Jeongin war ein begabter Zuhörer, einfühlsam und hilfsbereit. Er war derjenige der alles tat ohne an sich selbst zu denken. Er war so umsichtig wie ein Mensch nur sein konnte, doch mit der Zeit fand Jeongin es nicht mehr in Ordnung. Vielleicht lag es an dem Treffen mit seinem besten Freund der ihn das siebte Mal versetzt hatte weil er doch lieber mit anderen Leuten als mit Jeongin abhängen wollte. Vielleicht lag es an der simplen Frage „Wie geht es dir?“ die er nicht beantworten konnte weil seine Freunde nur über sich selbst redeten. Vielleicht lag es aber auch an dem Streit den seine Freunde eines Morgens führten.
„Was soll der scheiß? Du kannst dir es nicht immer so hinbiegen wie es dir passt.“ schrie der blonde Australier aufgebracht.
„Was mischt du dich denn da jetzt ein?“ verteidigte sich der andere und trat näher an den größeren ran. Jeongin stand mit seinen Freunden in der Küche und wusste nicht wie es zu so einem Schreit gekommen war. Hatte Minho nicht ganz normal nach der Milch gefragt? Wieso schrien sie sich auf einmal alle an? Dem jungen Koreaner den Rücken zugewandt schrien die Älteren sich an.
„Das ist nicht dein Leben. Wieso interessiert es dich bitte?“ brüllte Minho und seine dunklen Augen trieften vor Zorn dabei das Jeongin eine unangenehme Gänsehaut bekam.
„Ich bin der Chef. Ich muss auf alle aufpassen. Also keif mich hier nicht so an.“ Sagte Chan wütend. Früher einmal fand der junge rothaarige Koreaner die Stimme von Chan beruhigend. Jetzt nicht mehr. Wenn er ehrlich ist dann eigentlich schon lange nicht mehr. Seit der Australier ihn nach Informationen im Thema zu Felix gefragt hat. Seitdem nicht mehr. Er kann sich noch gut daran erinnern wie Chans Adern verzierte Hand seine dünne Schulter packte und hektisch hin und her schüttelte. Er konnte ihm an diesem Tag nichts über Felix sagen was den Australier zufrieden stellte. Seitdem hatte er vor ihm Angst.
„Jetzt spiel nicht diese Karte. Es interessiert dich nur weil es dabei um Felix geht. Die anderen und vor allem mich eingeschlossen sind dir doch zum Verrecken egal.“ Gab Minho sauer von sich und zeigte dabei auf Jisung der gerade mit einem Kakao in die Tür trat aber wieder auf dem Absatz kehrt machte als er Chans und Minhos wütende Gesichter sah. „Was mach ich hier eigentlich?“ fragte sich Jeongin und kam sich so vor als wäre ihm das ganze hier zu groß. Er kam nicht mit dieser Art von Stress klar. 1. fand er nie gute Argumente, 2. würde ihn niemand ernst nehmen, da er der jüngste ist und 3. konnte er generell einfach nicht gut streiten.
„Ihr beide solltet euch aus Felixs Leben raushalten.“ Gab Hyunjin augenverdrehend von sich während er von eigentlich Jeongins Erdbeermilch trank. Der jüngste hatte extra ein Schildchen mit seinem Namen an die Verpackung gemacht doch anscheinend war das Hyunjin egal gewesen.
„Halt du dich daraus du hast damit erst recht nichts zu tun.“ Keiften die beiden anderen aufgebracht und Jeongin musste staunen da es wenn auch negativ der erste Zusammenhalt in den letzten Monaten war die er von seinen Freunden gesehen hatte.
„Was ist überhaupt passiert dass ihr euch alle so habt?“ versuchte Woojin alle zu beruhigen. Chan und Minho schnaubten dabei voller Zorn aus weshalb Hyunjin sich dazu herabließ dem ältesten die Geschichte zu erzählen. Jeongin sah nur betreten zu Boden. Er vermisste seine alten gut gelaunten Freunde doch momentan war von diesen nichts mehr geblieben. Sie alle hatten sich so sehr verändert das dem jüngsten es schwer viel nachts zu schlafen so groß war die Angst morgens von wiederholten Streitigkeiten aufzuwachen.
„Es ist so….Minho hat diese Sojung über Changbin kennengelernt und verbringt nun sehr viel Zeit mit ihr. Klar sie ist hübsch aber eben nicht nur Minho findet sie attraktiv sondern auch Felix. Jetzt mal ganz ehrlich Minho.... dir ist echt nicht aufgefallen das Felix auf sie steht? Ich meine sogar Jisung hat das mitbekommen und der ist nicht besonders der Hellste wenn es darum geht Gefühle zu deuten.“ Meinte Hyunjin gelangweilt und biss auf dem Plastikstrohhalm rum weil er die Erdbeermilch schon ausgetrunken hatte. Jeongin musste kurz den Kopfschütteln. „Felix geht es nicht gut weil Sojung mit Minho abhängt sondern es geht ihm nicht gut weil Changbin mit Sojung abhängt. Felix hat Gefühle für Changbin nicht für Sojung.“ Dachte sich der jüngste und hörte nur noch mit einem Ohr zu was die anderen sagten.
„Ich denke es ist Felix und Minho überlassen was sie aus der Situation machen Chan.“ Überlegte nun Seungmin der gefolgt von Jisung in die Küche trat. Dem Koreaner mit den dicken Eichhörnchen Wangen hatte von dem Kakao einen Schokoladen Mund weshalb Jeongin kurz grinsen musste jedoch sofort wieder aufhörte als er von dem blonden Australier einen bissigen Blick abbekam. Sofort verkrampfte sich der kleinere und wandte seinen Kopf ab. Er wollte keinen Stress.
Allgemein ging es nur um Felix und Chan und vielleicht um Minho oder Changbin. Eigentlich ging es aber auch um Seungmin oder Woojin und natürlich um Jisung und Hyunjin also eigentlich um alle außer Jeongin. Ja eigentlich dachte nie jemand an ihn und eigentlich hatte es ihn nie gestört aber plötzlich fielen ihm Sachen auf die ihm vorher noch nie aufgefallen waren. Seine Freunde waren schlichtweg einfach egoistisch. Egal ob Chan sich in Felixs Liebesleben einmischte um sich wichtig zu machen oder das Hyunjin ungefragt Jeongins Erdbeermilch trank. Sie waren allesamt Egoisten. Erstarrt saß der junge Koreaner da und sah seinen Freunden dabei zu wie sie sich gegenseitig anschrien, sich beschimpften und vor Raserei mit Sachen schmissen. Völlig apathisch beobachtete er wie an Chans Hals die Adern hervorstachen und wie Minho seine Hände zu Fäusten verkrampfte und ganz plötzlich fand er das die Menschen vor ihm nicht seine Freunde waren. Er dachte immer er könnte sich auf seine Freunde verlassen. Doch jeder von ihnen hatte etwas vergessen, etwas das Jeongin trauriger stimmte als die Tatsache das er selbst es vergessen hatte.
„Warum sagst du dazu nichts, Jeongin? Warum bist du so still?“ gab eine zornige Stimme, neben ihm von sich. Es war Jisung der auf den jüngsten zukam und obwohl er der einzige war der bemerkte das Jeongin so still ist, war es nicht nett gemeint. Ohne Jisung dabei anzusehen fing der jüngste an zu sprechen und obwohl er seine Stimme nicht hob und das Streiten der anderen nicht verklungen war so hörten doch alle seine vor Schmerz triefenden Worte die ihre Freundschaft für immer verändern sollte.
„Mir ist nur gerade eingefallen…….das heute mein Geburtstag ist.“
Heyyy, uuhmm eigentlich wollte ich diesen Oneshot nie hochladen weil ich fand das er hier nich reinpasst. Jeongin ist weder verliebt noch waren in dieser Story große Gefühle im Spiel wie man es eigentlich erwarten würde. Es geht eher um Freundschaft und Vertrauen. Ich habe diese Story vor zirka einem Jahr geschrieben und auch nichts an ihr verändert. Also ist es nicht unbedingt einer meiner besten Geschichten und auch wenn das so ist, fand ich trotzdem das ich euch das nicht vorenthalten sollte, außerdem passt es zum heutigen Datum.
Meinem Geburtstag lol ツ
Auf jeden Fall wisst ihr jetzt bescheid das dieser Oneshot eigentlich nie dafür bestimmt war hochgeladen zu werden.
