Kapitel 41

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Mehrmals sah ich in der Menschenmenge um mich, vergeblich.

Wakatoshi kam nicht.
Mit gemischten Gefühlen verließ ich den Bahnhof.
Hin und wieder kullerten mir Tränen über die Wange.
In meinen Gedanken versunken sperrte ich die Tür auf und sprintete die Treppen hoch in mein Zimmer.
,,Es tut mir leid."
Ich presste meine Lippen aufeinander und sah nach oben.
Wakatoshi war mir in dem Moment, keine einzelne Träne wert.
Mehrmals erhielt ich einen Anruf oder eine Nachricht.
Seine Ausreden kann er sich sparen, dachte ich mir und löschte die Nachrichten, ohne sie zu lesen.
Den darauffolgenden Anruf lehnte ich ab und schaltete mein Handy aus.
,,Eita hatte recht.", flüsterte ich und sah eine Weile ins Leere.

,,Warum bist du so still?", fragte meine Mutter, während ich mit der Gabel in meinem Essen herumstocherte.
,,Habt ihr euch gestritten?", fragte sie Eita, als ich ihr nicht antwortete.
,,Was ist los?"
,,Nichts."
,,Wie bitte?"
,,Nichts!", platzte es schreiend aus mir heraus.
,,Tut mir leid.", entschuldigte ich mich bei meinem Vater und senkte meinen Kopf.
,,Hört auf mich so anzuschauen! Ich habe diesmal nichts mit ihrer Laune zutun.", verteidigte sich Eita zu recht.
,,Ist es wegen einem Jungen?"
,,Jungen?", fragten Eita und mein Vater gleichzeitig und sahen sich an.
,,Als ich in deinem Alter war-, fing meine Mutter verträumt an zu erzählen.
,,In einem viel zu jungen Alter.", sprach mein Vater dazwischen.
Ohne mich weiterhin am Gespräch zu beteiligen, stand ich vom Esstisch auf und räumte mein Teller in die Spülmaschine.
,,Was ist denn jetzt?", fragte meine Mutter mit einem besorgten Unterton.
,,Hattet ihr noch nie einen schlechten Tag?"
,,Ich bin so glücklich. Das waren deine Worte, heute früh.", äffte mir Eita nach und lachte.
,,Was ist denn jetzt?", fragte meine Mutter.
Nun lagen alle Blicke auf mir.
,,Ich möchte nicht darüber reden. Okay?"
Als wäre es das ungewöhnlichste der Welt sahen sich alle drei an.
,,Ich bin in meinem Zimmer.", verschwand ich, bevor sie weitere Fragen stellen konnten.
Ich saß mich auf mein Bett und schaltete mein Handy an.
Die erste Nachricht, die mir ins Auge stach, war von Satori.
,,Hallo Yuna. Ist Wakatoshi bei dir?"
Verwirrt runzelte ich die Stirn.
,,Er ist erst gar nicht gekommen. Woher weißt du, dass er kommen wollte?"
,,Hat er dir erzählt, was passiert ist?"
,,Ich habe es mir erst gar nicht durchgelesen. Sein Training ist wieder dazwischen gekommen, habe ich recht?"
,,Seine Eltern wollten ihn überraschen und sind nach Tokyo gefahren."
Ein schlechtes Gefühl übernahm mich.
Es erklärte sich von selbst, warum er nicht kam.
Woher hätte er auch gewusst, dass sie in besuchen würden.
,,Das hat er mir also versucht, zu sagen und ich habe ihn abgeblockt.", schrieb ich mit einem schlechten Gewissen und ging auf den Chat von Wakatoshi.
Schweren Herzens las ich mir seine restlichen Nachrichten durch, in denen er sich Sorgen machte, dass ich ihn verlassen würde.
,,Seine Eltern hatten auf dem Weg ein Autounfall."
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😬🥺

Shiratorizawa | Haikyuu FanFictionWhere stories live. Discover now