Kapitel 47

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,,Du hast unseren Familiennamen bloßgestellt."

Bevor sich Wakatoshi entschuldigen konnte, fiel ich ihm ins Wort.
,,Weil er mich geküsst hat?", erhob ich meine Stimme.
,,Yuna.", mahnte mich meine Mutter.
,,Und du hast nichts gemerkt?"
Eita sah meinen Vater schweigend an.
,,Herr Semi, es war nicht okay von mir, mich nicht vorgestellt zu haben und die Beziehung mit ihrer Tochter zu verheimlichen."
,,Du bist eingeladen worden, damit ich dir persönlich sagen kann, dass das Versteckspiel hier und jetzt beendet ist."
,,Ich verstehe nicht, warum ihr ihn nicht akzeptiert. An ihm gibt es doch gar nichts verwerfliches."
,,Du bist zu jung. Du hast deine Schule und deine Karriere vor dir."
,,Wakatoshi steht mir bei Seite."
,,Du willst dich auf einen Aushilfen verlassen, der in einer Werkstatt arbeitet? Was hat er denn sonst erreicht?"
Perplex sah ich meinen Vater an.
,,Ich habe während der Oberschule Volleyball gespielt. Ich habe meinen Abschluss geschafft und wohne nun in Tokio. Durch hartes Training habe ich es zu den Schweiden Adlers geschafft und spiele im Nationalteam. In den Augen meiner Eltern habe ich etwas erreicht, denn sie sind stolz."
Wakatoshis Stimmlage nahm einen ernst zunehmenden Ton an.
,,Ich arbeite in der Werkstatt, um den Freund meiner Eltern zu unterstützen. Ich habe mein ganzes Leben noch vor mir, schließlich bin ich erst achtzehn."
,,Meine Tochter hat ihre Karriere noch vor sich und du stehst ihr im Weg."
,,Ich stehe ihr bei, nicht im Weg. Herr Semi lassen Sie mir eine Chance.", bat Wakatoshi.
Ich glaube, ich hatte ihn noch nie so viel sprechen hören, vor anderen Menschen.
,,Meine Notendurchschnitt ist besser als der von Eita.", kam ich auf das vorherige Thema zurück.
,,Noch. Warte ab, bis du in der dritten Klasse bist.", erlaubte sich mein Bruder zu behaupten.
,,Ich hoffe ihr wisst, was nach diesem Gespräch passieren wird."
Ahnungslos trafen Wakatoshis Augen meine.
,,Du wirst meiner Tochter nicht mehr im Weg stehen! Das Gespräch hat hiermit ein Ende.", half mein Vater uns auf die Sprünge und stand auf.
,,Fräulein?"
Ich zog mir meine Schuhe über und folgte Wakatoshi.
Mein Vater hielt mich am Arm fest und zog fragend eine Augenbraue hoch.
Widerwillig zu Hause bleiben, zog ich mein Arm weg und holte den Abstand zwischen Wakatoshi und mir auf.
,,Ich habe dich gewarnt. Wakatoshi?"
,,Ja?", versuchte er seine Wut runterzuschlucken.
Lächelnd verschränkte ich seine Hände und meine und fragte: ,,Fahren wir jetzt zu deinen Eltern?"
,,Ja.", murmelte Wakatoshi und lief in die Richtung seines Autos.
Bevor er einsteigen konnte, ging ich dazwischen.
,,Was wird das?"
Ich zog seine Mundwinkel nach oben und lächelte zufrieden.
Wakatoshi atmete tief aus und sah an mir vorbei.
Ich ging auf Zehenspitzen und fand halt an seinen Schultern.
Seine Augen fanden sich in meinen wieder, ehe ihm ein Lächeln entfloh.
,,Wann darf ich mein Geschenk aufmachen?"
,,Bei meinen Eltern."
Als Wakatoshis Wangen sich zart rosa färbten, stellte ich dies in Frage.
,,Wenn deine Eltern wüssten, wie weit wir gegangen sind."
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Shiratorizawa | Haikyuu FanFictionWhere stories live. Discover now