Kapitel 26

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„Oh Grace, es gibt so vieles was du nicht weißt. Diese Kleinstadt wahrt nur ihren Schein, aber er trügt. Die mächtigsten Leute stecken in dem Drogengeschäft alle mitdrin - auch deine Eltern."

Amber's Worte hallten noch immer in meinem Kopf, als ich im Bett lag. Ich konnte kein Auge zumachen. Ich wollte ihr nicht glauben, aber ich wusste auch, dass Amber mich noch nie angelogen hatte. Wenn, dann hatte sie immer nur die Wahrheit verschwiegen und in Rätseln gesprochen.

Es waren drei Tage vergangen. An dem Abend, wo Amber mich zu einem DNA Test mit dieser Polizistin verabredet hatte, war ich nicht erschienen, denn wir wussten das Ergebnis doch schon.

Gigi war meine Schwester.

Glaubt mir, die letzten drei Tage lag ich bewegungsunfähig in meinem Bett und ich hatte meinen Eltern erzählt, dass ich Migräne hätte.

Jetzt war es nachts und ich wach. Dicke Schatten hatten sich unter meinen Augen gebildet. Ich hatte diese drei Tage gebraucht, um alles zu verarbeiten. Noch nie in meinem Leben war ich so aufgewühlt gewesen. Ich war entsetzt, schockiert, ängstlich, überrumpelt, verletzt, überwältigt, wütend, unwissend - einfach alles auf einmal.

Ich warf einen Blick auf mein Handy. Ich hatte gefühlt hunderte Anrufe von Amber, Joe und Serena verpasst. Ich konnte ihnen nicht antworten - noch nicht. Zuerst musste ich mit meinen Eltern reden. Den Menschen, denen ich am meisten vertraute. Sie dachten wohl, ich hätte eine schlimme Note geschrieben oder war irgendwo durchgefallen, weshalb ich jetzt Löcher an die Decke starrte.

Es war drei Uhr nachts. Sie schliefen schon, doch das war mir in dem Moment egal. Ich lief in dem Nachthemd, das ich seit drei Tagen trug, in den Flur. Vor der Türe meiner Eltern blieb ich stehen. Ich atmete tief durch, setzte zitternd meine Hand an die Türklinke und drückte sie herunter.

„Mom? Dad?", fragte ich und machte das Licht an.

Mom wurde aus dem Schlaf gerissen und Dad wälzte sich hin und her.

„Schatz, was ist los?", fragte Mom, als sie sich aufsetzt hatte.

Dad rieb sich verschlafen die Augen. „Liebes, ist etwas passiert?" Auch er hatte sich jetzt aufgesetzt.

Mom erkannte, dass mir etwas auf dem Herzen lag, deswegen bot sie mir an, mich zu setzten, doch ich schüttelte den Kopf.

„Ihr - ihr wart doch immer - immer ehrlich zu mir, oder?", fragte ich nach einer Weile. Meine Lippen bebten und meine Kehle war trocken.

„Natürlich, Schatz", versicherte Mom.

Und dann platzte ich einfach heraus. „Habe ich eine Schwester? - Eine Zwillingsschwester?"

Jetzt waren die zwei hellwach und sie starrten mich an, als wäre ich ein Geist.

„Antwortet!", schrie ich und die Tränen strömten unkontrolliert über mein Gesicht. „War meine Schwester das Mädchen, dessen Körper an den Strand gespült wurde? Die, die genau gleich wie ich aussieht?!"

„Liebling, natürlich nicht", verneinte Dad und ich bemerkte wie Schweiß von seiner Stirn tropfte. „Viele Menschen sehen sich ähnlich oder habe Doppelgänger. Du steigerst dich da in etwas hinein."

„Nein!", fuhr ich ihn wütend an. Ich glühte vor Zorn. „Lüg nicht!"

Dad stand auf, Mom tat es ihm gleich. Sie versuchten sich mir vorsichtig zu näher und auf einmal hatte ich furchtbare Angst vor ihnen. „Keinen Schritt näher!", kreischte ich verängstigt und griff aus voller Panik die Lampe, die auf der Kommode stand, um mich zu verteidigen.

„Grace, was machst du denn da?", fragte Mom irritiert.

„Antwortet! - Ehrlich!", brüllte ich.

Ich zitterte am ganzen Körper und meine Stimme war so laut, sodass Mom und Dad zurückwichen.

„War ihr Name Gianna Morris?", hauchte ich und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken, weil ich ihren vollen Namen noch nie ausgesprochen hatte.

Mom knickte schneller als ich erwartet hatte ein. „Ja, so hieß sie."

Es war, als würde ein Pfeil mein Herz durchbohren. „Es - es ist also wahr?", stammelte ich.

„Grace, alles was wir wollten, war dich zu beschützen", redete mein Dad beruhigend auf mich ein.

Sie kamen mir auf einmal so fremd vor. „Was war mit ihr?"

„Gia war verrückt", sagte Dad gleichgültig.

Sie nannten sie also Gia, aber was meinte er mit verrückt?  „Wovon sprichst du?"

„Es passierte als ihr beide drei wart", schluchzte Mom. „Sie hat versucht dich mit einem Kissen zu ersticken und wir waren gezwungen sie wegzugeben."

Ich ließ die Lampe zu Boden fallen. „Das - das glaube ich nicht! Ihr lügt! Wie sollte eine dreijährige so etwas tun können?! Das geht nicht!"

In Mom's Augen funkelte Trauer und Angst auf und auf einmal hatte ich das Gefühl, dass es um uns herum dunkler wurde. „Du kanntest Gia nicht. Sie war zu allem fähig."

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Tut mir leid für das kurze Kapitel, aber ich stecke gerade meine ganze Zeit in NEW YORKS HIGH SOCIETY und meinen Award.

Ich weiß, dass sich das alles ziemlich verrückt und verwirrend anhört, aber geduldet euch bitte. Es wird alles noch aufgeklärt.

Habt noch einen schönen Tag und ich versuche mich anzustrengen das nächste Kapitel so bald wie möglich zu schreiben. Ich weiß, dass das ein gemeiner Cut ist, aber ich hoffe, dass ihr dranbleiben werdet.

katherine_fields

Just The Way You Areحيث تعيش القصص. اكتشف الآن