Streit in Rom 2 (RARA)

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Das Ergebnis war eindeutig. Nämlich eindeutig Unentschieden. Keine Seite hatte eine Mehrheit. Schlimmer war aber das Verhalten von beiden Seiten nach der Verkündung. Beide Seiten brüllten sich an und warfen sich Betrug vor. Wer kennt es nicht, Betrug per Handzeichen. Nur Annabeth blieb auf der Griechischen Seite ruhig. Sicherlich liefen in ihrem Kopf hunderte verschiedene Szenarien durch, die jetzt passieren konnten.

Während sich immer noch beide Seiten anbrüllten trat ein Schatten in das Gebäude. Eine Gestalt mit Krücken und bleicher Haut kam langsam in den Saal. Nach und nach bemerkten dies auch die Teilnehmer des Senats. Entsetzen kam auf als die Person erkennbar war. Dort stand ein schwer gezeichneter Percy Jackson. Bleiche und verschwitzte Haut, eine durch das Gift grünliche Wunde und Verbände, die noch blutig waren.

In Bruchteilen einer Sekunde war Annabeth bei ihm um ihn zu stützen, aber er schüttelte den Kopf. Er flüsterte ihr etwas zu, woraufhin sie wehement den Kopf schüttelte. Nach einigen Minuten angeregten Geflüsterns nickte sie schließlich, zögerlich. Sie drehte sich wieder zu uns um
"Wir fordern als Entscheidung einen Zweikampf. Hier und jetzt."
Getuschel kam auf. Die Aussicht auf einen Zweikampf war verlockend. Vor Allem die Griechen waren zuversichtlich. Sicherlich waren alle in dem Glauben, dass Annabeth kämpfen und Siegen würde. Eine Ansicht, die ich durchaus teilte.

"Also gut." Rief lucius Marcellus "Ich werde kämpfen. Wenn das der Beweis ist, dass Rom keine Hilfe braucht, dann werde ich ihn liefern. Wer wird gegen mich antreten? Chase wahrscheinlich. Ein Kinderspiel."
Die Griechen holten schon Luft zum Buhen, aber man kam ihnen zuvor
"Ich werde kämpfen."
Eine Stille herrschte im Saal. Jeder Blick ging zu Percy Jackson. Er hatte einen Kampf angenommen, bei dem es um die Zukunft unserer Camps gehen würde. Schwer verwundet.

Aus dem Schock auf Lucius Gesicht war erst Überraschung, dann unverholene Gier
"Du kannst dich kaum auf den Beinen halten. Lass dich nicht blamieren."
"Für dich muss ich nicht gesund sein. Feiglinge sind schwach und du," er zeigte mit dem Finger auf Lucius
"Bist ein schwacher Feigling. Du hast Angst vor Veränderung. Angst, deine geringe Macht zu verlieren. Individuell zu schwach für deine Position. Mit Gift und List erfolgreich. Da ist die römische Ehre. Aber du kannst es ändern. Hier und jetzt. Also was sagst du, Feigling?"

Die Augen aller wurden groß als sie Percy reden hörten. So mordlustig hatte ich ihn noch nie erlebt. Anscheinend fand er den Mordanschlag auf sich und vor allem Annabeth nicht lusgig. Hätte ich auch nicht.
Lucius lief stellvertretend für seine Anhänger rot an vor Wut.
"Also gut. Bereit zu sterben, Grieche?"
Percy nickte nur, zog aber keine Waffe. Lucius wurde sein Schwert gegeben. Noch wütender wurde er als er sah, dass Percy keine Waffe gezogen hatte. Misstrauisch sah ich den Halbgott an. Er plante etwas. Doch was war es.

Lucius rannte auf Percy los, der sich noch immer auf seine Krücken stützte. Im letzten Moment wich er zur Seite aus und gab Lucius mit seiner Krücke eine Stoß in den Rücken, so dass dieser nach vorne über fiel.
"Schwach." Zischte Percy.
Wütend stand Lucius auf, schauend vor Wut und Hass. Dann ging er erneut zur Attacke über, doch dieses Mal überlegter. Doch Lucius erkannte seinen Fehler mit der Waffe. Percy hatte mehr Reichweite mit seinen Krücken.

So schlug er mit einer Gehstütze den Schwertarm zur Seite und die andere rammte er in Lucius Bauch, der daraufhin atemlos zu Boden sackte. Percy trat ihm schnell das Schwert aus der Hand. Lucius blickte mörderisch hoch
"Töte mich. Ich will nicht mit der Schande leben gegen einen Geiechen verloren zu haben."
Percy sah ihn lange an und selbst von meiner Position sah ich Percys sonst so freundliche grüne Augen kalt aufleuchten.

"Du hättest ohne zu zögern einen Krieg aus gelöst. Dir war es egal, dass Leute sterben. Aber soll ich dir was sagen? Ich bin kein Römer. Ich will kein Blut vergießen. Deswegen wirst du Leben. Aber wenn du noch einmal so eine Aktion versuchst, dann wird dich kein Staat und keine Gottheit retten. Dann wirst du dir wünschen wie Prometheus an eine Wand mit Raben gekettet zu werden. Haben wir beide uns verstanden?"
Zum vielleicht aller ersten Mal realisierte Lucius Marcellus, dass Taten Konsequenzen hatten.

Percy hatte gerade effektiv den Römern die Stärke der Griechen bewiesen. Selbst Gift und schwere Verletzungen konnten ihn nicht abhalten einen Legionär schnell zu besiegen, ohne seine richtige Waffe. Dann musste Percy allerdings husten. Er spuckte Blut auf den Boden und Annabeth genau wie ein Kind des Apollo waren sofort an seiner Seite. Ich nickte Annabeth zu, die Percy sofort unter Begleitung der Griechen aus dem Senat trugen. Ich wiederum wandte mich den Senatoren zu
"Seht ihr jetzt, warum wir die Griechen als Freunde brauchen? Mit ihrer zusätzlichen Kraft sind unsere beiden Existenzen gesichert. Lasst uns endlich das Blutvergießen aufgeben."

Erst klatschte nur einer, dann zwei und schließlich fast der ganze Senat. Von dem Widerstand war nichts mehr zu sehen. Römer beneideten Stärke und Percy hatte stellvertretend für die Griechen seine Stärke gezeigt.
Innerlich konnte ich aufatmen. Der Konflikt in Rom war vorüber. Ich hatte nur die Befürchtung, dass die soeben gelernte Lektion nicht dauerhaft sein würde.

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Zwei Wochen später war Percy wieder top fit. Er hatte nun eine nicht unbeträchtliche Naren, aber damit konnte man leben. Zum Glück schien er auch nicht den Römern nachtragend zu sein, denn er redete mit jedem, der ihn etwas sagen oder fragen wollte. Das griechische Camp hatte er von einem Vergeltungsschlag abhalten können. Anscheinend war Percy mit den meisten Hüttenältesten befreundet und konnte damit schnell den friedlichen Weg durchsetzen. Nur eine gewisse Clsrisse LaRue hätte gerne gekämpft. Kinder der Mars und Kinder des Ares waren sich also doch sehr ähnlich, Frank einmal ausgenommen.

Lucius wurde in einem späteren Prozess all seiner Ämter enthoben, jedoch auf meinen Ratschlag hin nicht verbannt. Seine Verbannung hätte er nutzen können um Monster über unsere Verteidigungen informieren zu können. Deswegen stand er nun fürs erste unter Hausarrest und musste die dreckigen Arbeiten der Stadt verrichten, bis der Senat ihn für Rehabilitiert hielt. Ich konnte meine Zeit jetzt nutzen um einen Alexander Mason besser kennen zu lernen. Ein netter Junge und Sohn der Demeter. Aber dies ist eine andere Geschichte.

Percabeth one shotsWhere stories live. Discover now