⇝Prolog+Trailer⇜

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♡~That's the Trailer~♡
~Ich hoffe die vier Stunden Arbeit haben sich gelohnt~

Jimin

Wenn man mir sagt, ich solle mich selbst lieben, ist es wie, wenn man einem Fisch sagt, er solle an Land atmen.
Es ist unmöglich.

Wie soll ich mich selbst lieben, wenn ich nicht mal die Liebe von anderen erhalte, obwohl dies eigentlich so sein sollte?

Mein Vater sollte mich lieben, meine Schwester sollte mich lieben, meine Freunde sollten mich lieben, aber die habe ich sowieso nicht.
Alle sollten es tun, weil ich ihnen wichtig bin, aber so fühle ich mich nicht. Ich fühle mich, als wäre ich nichts wert und das schon seit ich klein bin.
Nie hat man mir gezeigt, wie es ist geliebt zu werden, nie hat man mir dieses Gefühl verschafft, von dem alle sagen, es sei wunderschön. Ich kann das nicht sagen und konnte es auch noch nie, da man mir noch nicht die Möglichkeit gab. Und ich bin überzeugt, dass ich in ferner Zukunft ebenfalls nicht das Glück dazu haben werde.

Ich habe es ehrlich gesagt auch nicht verdient.
Ich bin der Grund, warum meine Mutter nicht mehr am Leben ist. Ich bin der Grund, warum mein Vater trinkt. Ich bin der Grund, warum wir in einer Bruchbude leben müssen. Ich bin der Grund für meine Gedanken, die mich nicht mehr loslassen. Ich bin der Grund, weshalb ich unter einem Trauma leide, was an mir klebt, wie ein ranziger Kaugummi an jener Fußsohle.

Ich bin der verdammte Grund für all das. Und egal wie oft man mir versucht hat das alles auszureden, egal wie oft. Es hat nicht geholfen.

Sätze wie: Es ist nicht deine Schuld. Es tut mir so leid für dich. Ich bin da, um dir zu helfen. Du schaffst das. Du bist stark.

Alles Lügen. Ich weiß das.

Ich sehe keinen Sinn mehr, in dem, was ich mache, wieso ich überhaupt noch lebe. Mir fehlt so viel an mir selbst und an der gottverdammten Menschlichkeit, dass es sich für mich nicht mehr lohnt weiter zu atmen.

Einfach den Atem zu verlieren, die Augen zu schließen und vergessen, dass man hier war. Hier auf dieser erbärmlichen Kugel namens Erde.
Wie schön es wäre, einfach loszulassen, wie schön es wäre, all das jetzt sofort zu spüren.

Die Möglichkeit habe ich genau jetzt. Einfach meinem Leben ein Ende zu setzen.

Vermissen wird mich sowieso niemand.

Monoton starre ich die kleinen Wellen etwa fünfzig Meter unter mir an, die sich in tanzenden Bewegungen aufeinander häufen, da eine kalte Briese über diese streift. Auch ich spüre den Wind, wie er mir meine Haare in die Stirn weht und mir eine Gänsehaut verschafft.

Ich muss schmunzeln, denn gleich wäre es soweit. Gleich würde sich das kühle Nass um meinen Körper schließen und ich würde nichts anderes mehr wahrnehmen als meinen Herzschlag, der nach einer Zeit aufhören würde zu schlagen.
Doch auch der Nervenkitzel, das Adrenalin, welches wie wild durch meinen Körper fließt und meine Finger zum Zittern anregt, bringen mir ein Gefühl der Sicherheit, dass es eine gute Entscheidung ist.
Eine Entscheidung, die ich sicher nicht bereuen werde.

Ich werde ertrinken. Wahrscheinlich wird mein Körper aus Reflex versuchen zu überleben, doch da ich nicht schwimmen kann, wird mich die Strömung des Flusses in die Tiefe ziehen.
Nicht mal beerdigen müsste man mich, man würde mich auch nicht finden, nicht mal suchen würde man nach mir.
Wie einfach ich es den Menschen in meiner Umgebung doch mache.

unattainable⇝{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦} Where stories live. Discover now