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Jimin

„Jimin...", haucht er kurz leise und guckt mit einem sanften Lächeln zu mir, was ich jedoch nicht erwidere, da es irgendwie komisch für mich ist, dass er meinen Namen wiederholt hat.
„Hm?", frage ich ihn deswegen und blicke verwirrt in seine schwarzen Augen, die in der Dunkelheit hier ziemlich furchteinflößend, aber auch etwas ästhetisch zur Geltung kommen.

„Nichts, ich wollte einfach nur deinen Namen sagen... Er ist wirklich schön. Wie sind deine Eltern denn auf den Namen gekommen?", möchte er wissen und stützt seinen Kopf seitlich nun auf seiner linken Hand ab, sodass er direkt in meine Richtung gedreht ist und mir erneut ein Lächeln schenkt.

„Das hab ich nie erfahren. Es ist auch nicht wichtig. Nicht so, als wäre Jimin ein ganz normaler Name", versuche ich vom Thema abzulenken und drücke meine Beine wieder zusammen, während meine Hände auf meine Knie flüchten.
„Aber er passt zu dir. Der Name macht dich irgendwie besonders", mustert er mich überlegend, wobei ich mir ein ironisches Lachen nicht verkneifen kann.

„Zu jedem passt sein eigener Name. Das ist immer so. Und besonders bin ich ganz sicher nicht", lache ich immer noch und sehe kopfschüttelnd zu Boden.

Er lügt...

„Denkst du, ich würde lügen?", spricht er, als hätte er meine Gedanken gelesen, weshalb ich etwas überrascht zu ihm blicke und wieder die Enttäuschung in seiner Mimik vernehme, die mich auf eine Art und Weise bedrückt, welche ich nicht erklären kann.
„I-Ich...", säusle ich, da ich wirklich kaum Kraft habe, ihm das zu erklären, „Man hat mir das noch nie gesagt, ohne es ernst zu nehmen. Also warum dem ganzen noch Glauben schenken?"

„Weil ich dich nicht kenne. Familienmitglieder... Freunde... Es fühlt sich an, als wären sie verpflichtet sowas zu sagen, weil man denen ja am Herzen liegt... Aber sowas von einem unvoreingenommenen Fremden zu hören, ist etwas, was meistens mit Ehrlichkeit zu tun hat. Bei mir zumindest.
Was bringen mir Lügen? Ausreden? Lieber ehrlich und bescheiden leben... Das zu lernen, hat mich eine Ewigkeit gekostet", murmelt er zum Ende hin eher zu sich, doch jedes Wort aus seinem Mund kommt klar und deutlich bei mir an.

„Ich... Ich kann es trotzdem nicht glauben, Jungkook", sage ich ihm und presse meine Lippen aufeinander, da ich ihn irgendwie nicht verletzen möchte. 

Als er seinen Namen hört, merke ich, wie sich sein Gesichtsausdruck entspannt und wieder mit dieser Zärtlichkeit versehen ist.

„Das ist okay. Für mich war es die Wahrheit. Wie es bei dir ankommt, ist deine Sache", lächelt er uns setzt sich wieder aufrecht hin, ehe er sich in die Lehne zurückfallen lässt und seinen Kopf dabei in den Nacken wirft, um den Himmel über ihm genaustens zu inspizieren.

„Wenn du deine Hände, wie Scheuklappen an deine Augen legst und zum Himmel blickst, dann kannst du alle Sterne mit ein wenig Geduld dort oben sehen... Man blendet dadurch nämlich das Licht aus und kann sich auf das Funkeln der Sterne konzentrieren", erklärt er, während er genau das tut und dabei lacht, sodass man seine Zähne sehen kann.

Doch ich bin wieder wie in einer Starre und gucke einzig und allein auf diesen merkwürdigen Jungen, der mich auf andere Weise zum Nachdenken anregt und plötzlich rührt sich etwas bei mir.
Meine Mundwinkel wandern wieder nach oben und bleiben sogar in dieser Position, ebenso wie sich meine Augen leicht zusammen kneifen und ich ein Lächeln im Gesicht trage.

Ein Lächeln... Wie lange war das her, dass mein Inneres mich so fühlen lässt?

„Du machst ja gar nichts!", beschwert er sich dann auf einmal gespielt schmollend rückt ganz nah zu mir, ehe er schon meine Hände in seinen hat und diese neben meine Augen hält, wobei ich dabei automatisch nach oben sehe und nun eine pechschwarze Fläche erblicke, die mit Millionen von weißen, leuchtenden Pünktchen – die einen größer, die andern kleiner – ausgestattet ist.

unattainable⇝{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦} Where stories live. Discover now