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Jimin

„Wie bist du überhaupt hierhergekommen?", frage ich keuchend, da er wirklich schnell läuft und ich mich somit seinem Tempo anpassen muss, was mir jedoch nicht gerade leicht fällt.
„Mit dem Zweitauto meiner Eltern", sagt er kurz, ehe wir schon auf einem kleinen, mit Bäumen umrandeten Parkplatz stehen, wodurch es aussieht als wären wir mitten im Wald, was mich wieder staunen lässt, da es ziemlich schön und auch ruhig ist.

„Zweitauto?", spreche ich meinen Gedanken aus und erhasche nur ein kleines Lächeln von meinem Gegenüber, der mich zu einem alten Auto zieht, dessen Marke ich nicht kenne, doch dennoch gut erhalten ist, da ich den Mond genaustens auf dem Lack erkennen kann, wie er sich glitzernd in diesem spiegelt.

„Warte ab, bis wir da sind", meint er und sperrt den Wagen auf, wonach er sich sofort ins Auto auf die Fahrerseite setzt, ich jedoch noch kurz stehen bleibe und verängstigt auf den Sitz vor mir starre, welcher aus dunkelgrünem Leder besteht.

Ich kann nicht zuordnen woher diese plötzliche Angst kommt, da ich noch nie einen Unfall mit einem Auto hatte und ich schon oft mit anderen mitgefahren bin, doch alles scheint mir eben viel zu schnell.

„Ist irgendwas?", guckt Jungkook von unten zu mir, wobei er sich etwas vor lehnen muss, da ich immer noch nicht eingestiegen bin.
Verunsichert blicke ich dem Jungen in seine Augen und hoffe, dass er meine Angst erkennt und mich nicht belustigt behandelt, so wie man es schon oft mit mir gemacht hat.
„Jimin, ...", meint er sanft und schmunzelt mich nun liebevoll an, „hab keine Angst, okay? Ich hab einen Führerschein und meine Eltern hätten mir sonst nie diesen Wagen da gelassen, würden sie mir in der Hinsicht nicht vertrauen. Und du wirst noch einiges von ihnen erfahren."

Jungkook hat diese besondere Ausstrahlung in seiner Stimme, die mir auf irgendeine Art Sicherheit vermittelt, weswegen ich den Mut fasse und mich neben ihn setze – vorerst noch recht nervös.

Angespannt kralle ich meine Finger in meine Knie, sehe starr durch die Windschutzscheibe und betrachte dabei draußen einen kleinen Busch, der von dem nun aufkommenden Wind ein wenig bewegt wird.
Ich merke, wie mir urplötzlich so kalt wird, weshalb ich anfange zu zittern und mich kaum noch traue zu atmen.

Doch nach der von mir erst unbemerkten Stille spüre ich auf einmal eine warme Hand auf meinem Oberschenkel und sofort entspannt sich mein Körper. Unbewusst lehne ich mich seufzend zurück und lasse meinen Blick zu dem Fremden schweifen.
Es ist kein Lächeln, was sein Gesicht überkommt, sondern ein einfühlsamer, gefühlvoller Ausdruck, der mich beinahe verzaubern mag, da seine Augen pure Ruhe über mich bringen.

Dieser Junge macht mich fertig.

Vorsichtig beginnt er über meinen Oberschenkel zu streichen und immer wieder leicht zu zudrücken, was mich seelenruhig die Augen schließen lässt, da mir seine Berührung einfach guttut.

Ich weiß bloß nicht wieso.

Ich höre, wie der Motor angeht und das letzte was ich vernehme, bevor ich einschlafe, ist eine leichte Kurve und die Hand Jungkooks, die immer noch auf mir liegt.

~~~

Kälte. Stille. Unruhe in meinem Inneren.

Langsam räkle ich mich auf einer fremd riechenden Matratze, die nichts anderes als Kälte von sich gibt, da es nicht mal mein eigener Körper geschafft hat, diese aufzuwärmen.
Unsicher, wo ich bin, taste ich das Laken ab und bemerke, dass ich allein in einem riesigen Bett liege und umhüllt von einer großen Bettdecke bin, die mir die eigentliche Wärme bringen sollte.

Das helle Licht einer Straßenlaterne verschafft mir Hilfe, um die Umgebung besser wahrnehmen zu können, weshalb ich angestrengt um mich blicke und mich dabei aufsetze, damit ich wenigstens erstmal alle Umrisse erkennen kann, was mir anfangs jedoch schwerer vorkommt als gedacht.

unattainable⇝{𝐣𝐣𝐤~𝐩𝐣𝐦} Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora