Kapitel 19

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„Ich bin eigentlich schon so gut wie fertig mit meinen Geschichtshausaufgaben", flüsterte er. Ein kleines Schmunzeln war auf seinen Lippen zu erkennen.

„Du bist...", stammelte Amber. „Was?"

Ein kurzes Lachen entfuhr Owen, als er sich am Hals kratzte.

„Vielleicht habe ich es als Ausrede genommen um dich wieder zu sehen", sagte er und sah beschämt nach unten. Das Schmunzeln war auf seinem Gesicht verschwunden.

Dafür trug Amber nun ein Lächeln, als sie Eins und Eins zusammenzählte. Er mochte sie. Die Gewissheit lies die Schmetterlinge wieder aufwachen und wie wild umherfliegen.

Sie kam sich plötzlich so dumm vor den Kontakt zu ihm abbrechen zu wollen. Er mochte sie. Sie mochte ihn. Wieso wollte sie das bloß kaputt machen?

„Ich bin froh, dass du mir geschrieben hast", flüsterte sie.

„Ach, ja?" Owen sah sie mit hochgezogener Augenbraue an, als sie nickte.

Er räusperte sich und rutschte ein wenig auf der Couch, sodass er ein paar Zentimeter näher an Amber saß.

„Definitiv, ich habe mich zuhause schon zu Tode gelangweilt", versicherte ihm Aber und legte ihre Schulunterlagen auf den Notizenberg auf dem Couchtisch.

„Wenn du Unterhaltung suchst, kannst du mir jederzeit schreiben", sagte Owen, zwinkerte ihr kurz zu und nahm erneut einen Schluck von seiner Cola.

Amber merkte, wie die Hitze in ihre Wangen stieg. „Ich werde es mir merken", kam nur leise aus ihr heraus, als sie auch nach ihrem Glas griff.

Owen fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, bevor er sich vorlehnte und das Papierchaos versuchte in ordentliche Stapel zu legen.

„Weißt du was? Hausaufgaben sehe ich aber nicht wirklich als Unterhaltung an", sagte sie, als sie ihr Glas abstellte und auf den Haufen Papiere zeigte.

Owen lächelte ihr zu. „Dann ist's doch gut, dass ich dich angelogen habe, oder?", sagte er lachend.

Amber schüttelte den Kopf, doch auf ihren Lippen war ein Schmunzeln zu finden. „Lügen ist nie gut", flüsterte sie und setzte sich so, dass ihr Rücken an der Armlehne anlehnte und ihre Beine in Richtung Owen zeigten.

Sie fühlte sich, obwohl sie die Distanz zwischen den beiden nicht änderte, viel näher zu ihm. Seine Augen wanderten flüchtig über sie, bevor sie in ihre schauten.

„Ach, wirklich? Ich weiß ganz genau, dass du mich bei Anthony angelogen hast." Owen sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, als er ihre Antwort abwartete.

„Wann soll ich dich denn bitte angelogen haben?", fragte Amber schockiert. Das Schmunzeln in seinem Gesicht verriet ihr, dass er, was auch immer er meinte, nicht sonderlich ernst nahm.

Owen räusperte sich. „Du wolltest mir verkaufen, dass du kein Billard spielen kannst."

„Kann ich auch nicht." Amber legte ihre Stirn in Falten, als sie versuchte zu verstehen, worauf er hinauswollte.

„Mhm, genau." Owen lachte kurz. „Du warst besser als so manche Footballspieler, die sich als Billardprofis verkaufen wollten"

Amber verdrehte ihre Augen, konnte allerdings das Lächeln nicht verbergen. „Und wieso genau sollte ich dich deswegen anlügen?", fragte sie.

„Ganz einfach, damit ich es dir beibringe", sagte er und zuckte mit den Schultern.

Amber lachte kurz. „Du bist dir da wirklich ganz schön sicher."

Hail Mary | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt