║vierzehn║

116 15 1
                                    

"Tryin to sleep just to block out the pain,
I don't wanna feel this pain anymore"

Einige Monate später blubb

An diesem Freitag konnte Zayn ausschlafen. Die Schule war geschlossen, da heute vor zwei Jahren eine Lehrerin an der Schule tödlich verunglückt war. Zu der Trauerveranstaltung in der Aula der Schule war auch er eingeladen gewesen, doch er wollte die, die Ms Figg wirklich gekannt und gemocht hatten in Ruhe trauern lassen.

Er nutzte die Gelegenheit, um zu überprüfen, ob der Snoozebutton seines Weckers auch wirklich funktionierte - das Resultat war überaus zufriedenstellend. Um zehn Uhr stand er auf, machte sich einen Kaffee und begann dann langsam sich fertig zu machen.

Es war warm draußen, die Junisonne strahlte ihm ins Gesicht, als er seine Wohnung verließ. Er begann schnell zu schwitzen in den schwarzen Hosen, die Ärmel des weißen Hemdes durch das seine Tattoos schimmerten krempelte er hoch.

Schon lange war er nicht mehr so rumgelaufen, da die Rektorin ihn gebeten hatte die Tattoos zu verbergen. In dem Blumenladen nicht weit vom Friedhof entfernt kaufte er einen Strauß Nelken, dann ging er durch das Tor.

Er hatte das Grab seines Großvaters nun schon länger nicht mehr besucht und die Umgebung erschien ihm fremd. Nie war er ein Fan von Friedhöfen gewesen. All die Trauer, die geballt an einem Ort zusammenfand lag schwer auf seinen Schultern, eine beinahe untragbare Last.

Bis auf ihn war es recht leer.

Als er vor der Ruhestätte seines Opas stand, kamen ihm sofort Tränen in die Augen, er vermisste ihn schrecklich. Es waren so viele Erinnerungen, die er zurückgelassen hatte, die zum Glück nicht mit ihm gestorben waren, sondern sich in seinem Kopf festgekrallt hatten und in ihm immer wieder kurz zum Leben zu erwachen schienen.

Obwohl es ihm immer seltsam vorgekommen war, sprach er meistens zu seinem Großvater, wenn er schon mal dort war. Es war nur ein Flüstern, doch so kam es ihm realer vor. Fast konnte er sich vorstellen, dass er sich tatsächlich mit ihm unterhielt. Als wäre noch da.

Nachdem er die Blumen auf die Erde gelegt hatte, wollte er gehen, doch Schritte erweckten seine Aufmerksamkeit. Drei Reihen weiter von blieb ein Mädchen abrupt vor einem Grabstein stehen. Ihre Augen weiteten sich, dann begann sie zu zittern und sah eine Zeit lang darauf hinab, dann sank  sie auf die Knie.

Sie saß nun in dem Schotter des Weges, der zwischen den Grabreihen durchführte. Kleine Steinchen bohrten sich in ihre Haut und hinterließen Dellen. Der Schmerz, der sich durch jede Faser ihres Körpers zog, war so überwältigend, dass sie nicht mehr hatte stehen könnten. 

Ihre Lippen bewegten sich, doch kein Laut verließ ihren Mund, als sie die Blumen auf die Platte legte, mit ihren Fingern über den kalten Marmor des Grabsteins strich und sich dann mit geschlossenen Augen wieder nach hinten lehnte.

Sie hörte Schritte, dann eine Hand auf ihrer Schulter. "Hallo, Zayn.", brachte sie leise hervor. Als sie ihn gesehen hatte, hatte sie überlegt wieder zu gehen, doch es war ihr wichtig gewesen. Und es hatte sie schon genug Überwindung gekostet überhaupt zum Friedhof zu gehen. Sie hatte nicht riskieren wollen es nicht noch einmal über sich zu bringen. 

"Lyra.", sagte er leise. Sie sagte nichts mehr, sondern sah stur geradeaus. Vorsichtig wagte er einen Blick auf den Namen, der in Marmor graviert war. Felix Black.  †15.06.2013

Das Datum zeigte das von heute. Vor genau zwei Jahren. Mitleid überschwemmte ihn, auch sie trauerte wohl um ihren Großvater. Er wagte einen genaueren Blick auf das Geburtsdatum. Und er realisierte, dass es sich unmöglich um ihren Opa handeln konnte. *17.10.1969

Klippenspringen ║Zayn MalikWhere stories live. Discover now