║vierundzwanzig║

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"So don't let me down,
I think I'm losing my mind now."

Die Situation hätte komischer nicht sein können.

Sie konnte Zayn einfach nicht anschreiben oder anrufen. Sie wusste ja nicht mal, was sie sagen sollte.

Und andererseits kam von ihm aber auch nichts.

Die letzten Tage hatten sich keiner beim anderen gemeldet und es lag ein unangenehmes Schweigen in der Luft, das keiner vorhatte zu brechen. Besser gesagt: Das sich keiner zu brechen traute.

Doch die Erlösung kam am Ende der Woche. Will und Evanna kamen endlich aus dem Urlaub und zurück und konnten nun Zeit mit Lyra verbringen, die die Chance nutzen würde all ihre Sorgen mit den beiden zu teilen und sich ihren Rat einzuholen.

Denn sie war verzweifelt. Endlos verzweifelt. Sie wusste nicht vor und zurück. Nicht, dass es schon vorher schwer genug gewesen war. Diese seltsamen Gefühle, die sie für völlig unangebracht hielt, sich aber so wohlig und warm angefühlt hatten.

Sie wusste, dass es falsch war und konnte schon dagegen nicht ankommen.

Und dann kam er der Kuss.

Und mit diesem Kuss kippten ihre Gedanken vollends.

Sie sah keinen Weg, der auch nur annähernd richtig sein konnte, außer das Ganze zu beenden. Doch auch hier stellte sie sich die Frage, wie es die richtige Entscheidung sein konnte, wenn sie sich dabei so unglaublich unglücklich fühlte.

Er war ihr wichtig. Wichtiger, als sie sich selbst eingestehen wollte und dennoch kam sie nicht drum herum immer wieder diese Stimme im Hinterkopf zu hören, die ihr sagte, dass das keinerlei Standfestigkeit bat, da diese Beziehung nicht nur falsch, sondern auch unmöglich war.

Die letzten Meter bis zu Evannas Wohnung rannte sie, klingelte Sturm und hörte auch nicht auf, als sie bereits laute Schritte im Flur hörte.

„Mensch, was soll das denn?", fragte Vana eingeschnappt und gehetzt. Doch ihre Genervtheit war sofort verflogen, als sie Lyras Arme fest um sich gelegt spürte.

Sie hatte sie wirklich vermisst.

Nun tat es ihr Leid, dass sie so wenig geschrieben hatten und sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass ihr die Städtereise so viel Spaß gemacht hatte, während Lyra alleine zu Hause gesessen und auf Neuigkeiten gewartet hatte.

„Es tut mir Leid, dass ich mich so selten gemeldet habe, aber unser Terminplan war so unglaublich voll, dass die Zeit einfach immer knapp war. Was gibt's neues bei dir?"

Sie schloss dir Wohnungstür und gemeinsam gingen sie in ihr Zimmer.

„Vieles. Sehr sehr vieles, das einiges an Zeit und Nerven kosten wird."

Vanas Gesicht nahm einen anderen Ausdruck an. Leichte Panik kroch in ihre hoch.

„Oh oh, was ist passiert?"

Und dann erzählte Lyra ihr alles. Von den freundschaftlichen Treffen und Ausflügen, wo sie beim Tanzen erstmals gemerkt hatte, wie viel Zayn ihr eigentlich bedeutete, über das Klippenspringen, wo sie realisieren musste, dass sie sich in ihn verliebt hatte, bis zum Kuss am Morgen, der alles noch mehr durcheinander gebracht hatte, als es sowieso schon war.

Als sie alles gesagt hatte, was es zu berichten gab, war sie außer Atem und zudem gespannt auf die Meinung ihrer besten Freundin.

„Oh wow." Mehr brachte sie nicht zu Stande.

„Vana. Ich brauche deine Hilfe. Dringend."

Pause. Nachdenken.

„Okay also du bist dir sicher, dass du in ihn verliebt bist?"

Klippenspringen ║Zayn MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt